Читать книгу Räuchermomente im Jahreskreis - Adolfine Nitschke - Страница 18

Unsere Welt wurde innerhalb einer Generation eine andere. Künstliche Intelligenz, Roboter in allen Lebensbereichen, virtuelle Meetings bestimmen fortan den Alltag und geben den modernen Takt unseres Lebens vor. Kleine, überaus intelligente, scheinbar allwissende handliche Geräte organisieren unser Leben. Der Fortschritt ist nicht mehr aufzuhalten. Wir müssen keinen Fuß mehr vor unsere Eingangstür setzen, um zu überleben. Denn alles wird uns direkt in die eigenen vier Wände geliefert: Essen, Kleidung, virtuelles Leben und Wissen in Form von Fernsehen, Smartphones und Internet. Wir haben inzwischen größtenteils gelernt, im Homeoffice zu arbeiten und Steuererklärungen, das Stromablesen oder Überweisungen von Rechnungen online zu erledigen. Konzerte, Museumsbesuche, Treffen mit der Familie und mit Freunden gehen auch via Maus-Klick. In einigen wichtigen Bereichen sind wir allerdings noch auf die tatkräftige Hilfe von Mitmenschen angewiesen. Sie sind unsere Helden, insbesondere in Krisenzeiten.

Sind die Rituale unserer Vorfahren dann nicht längst überholt? Brauchen wir sie überhaupt noch? Mehr denn je! Auf diesem spirituellen Weg bieten wir der Entfremdung von der Natur Einhalt. Mit dem bewussten Erleben vom immer wiederkehrenden Wachsen, Erblühen und Verwelken im Jahreskreis wird Mutter Natur wieder zu einer Quelle der Kraft für uns. Wir fühlen uns nicht mehr verloren, ausgeliefert, sondern in das Leben eingebunden, verwurzelt mit Mutter Erde. Der ureigene Lebensinstinkt und die Lebensfreude kommen zurück. So wie keine Muschel der anderen gleicht, leben wir unsere Individualität und sind trotzdem Teil des Ganzen.

Flüsse, Seeufer und insbesondere Quellen wurden bei unseren Vorfahren oft als heilige Orte verehrt.