Читать книгу Räuchermomente im Jahreskreis - Adolfine Nitschke - Страница 6

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WAS RÄUCHERN BEDEUTET

Räuchern kann leider nicht Ihre Probleme lösen.

Aber es kann Ihr Leben bereichern und vieles leichter machen.

Es wirkt positiv auf Körper, Geist und Seele.

DIE ESSENZ AUS DEN PFLANZEN LÖSEN

Wenn wir eine Tasse Pfefferminztee zubereiten, übergießen wir die Pfefferminzblätter mit sprudelnd heißem Wasser. Wir können zusehen, wie sich das Wasser zunehmend verfärbt. Kurz darauf riechen wir die freigesetzten ätherischen Öle, die mit dem Dampf aufsteigen, in das Wasser übergehen und es zu dem machen, was wir mit der Prozedur erreichen wollen – Tee.

Beim Räuchern lösen wir die wertvollen Inhaltsstoffe der pflanzlichen Substanzen nicht mit Wasser, sondern mit der Kraft des Feuers, indem wir sie über der Glut erhitzen oder verbrennen. Das innerste Wesen der Pflanze, ihre Information und Schwingung, wird von seinem Körper gelöst und geht in den Rauch über. Die Duftmoleküle und Wirkstoffe gelangen über die Nase direkt in das limbische System im Gehirn, der Nahtstelle zwischen Körper und Seele. Das beeinflusst unsere Gefühle, Emotionen und unser Wohlbefinden.

Es geht also darum, ähnlich wie in der Homöopathie, die Wirkstoffe der Pflanze aus dem Pflanzenkörper zu trennen. Zwei wichtige Dinge spielen beim Räuchern zusammen: die Heilkraft der Pflanze und der Zweck, für den wir sie einsetzen. Nur so können wir mit einer Räucherung die erwünschte Wirkung erzielen.

Die Kraft der vier Elemente verstärkt diesen Effekt. Für Feuer haben wir die Glut. Für Wasser stehen die Schale oder das Stövchen. Pflanzen und Harze symbolisieren die Erde, der Rauch die Luft. Räuchern ist wie eine Botschaft an den Himmel. Deshalb wird seit Jahrtausenden auf allen Kontinenten der Erde die Kraft des heilenden Rauchs genutzt.


Die Natur hält eine Fülle von heimischen Räucherpflanzen und Harzen für uns bereit.

BLUMIG, HARZIG, GRÜN

Mehr als 10 000 verschiedene Duftnoten kann ein gesunder Mensch unterscheiden. Das ist eine ganze Menge. Um ihre Vielzahl besser benennen zu können, führte der deutsche Chemiker Günther Ohloff acht Duftklassen ein: animalisch, blumig, erdig, fruchtig, grün, harzig, holzig, würzig. Düfte spielen in unserem Alltag eine große Rolle. Dass wir Gerüche geschlechtsspezifisch wahrnehmen, machen sich Parfümeure zunutze. Sie entwerfen Parfums für Frauen und Männer. Wir legen Wert auf wohlriechende Körper und angenehm duftende Wäschestücke. Die Wohnung muss nicht nur sauber sein, sondern auch so riechen, am besten nach der Frische von Zitronen. Deshalb mischen wir meist künstlich hergestellte, synthetische Duftstoffe unter Wasch- und Putzmittel und kosmetische Produkte. Wir stellen Duftkerzen auf, hängen Duftbäumchen ins Auto und gehen ins 4-D-Kino, wo neuerdings auch Filme mit den passenden Dufterlebnissen ausgeschmückt werden.

Warum sind für uns Menschen Düfte so wichtig? Dass der Geruchssinn bei frei lebenden Tieren über Leben und Tod entscheiden kann, ist klar. Das galt auch für die ersten Exemplare von Homo sapiens. Anscheinend steckt dieses Erbe noch in uns. Duftbotschaften sind nicht mehr zum Überleben notwendig, mal abgesehen davon, dass uns der Gestank eines Brandherdes oder des offenen Gashahns in der Wohnung zur Flucht veranlasst, aber sie beeinflussen immer noch unser Leben. Sie sind bei der Wahl des Partners entscheidend und sorgen für Wohlbefinden. Wenn wir angenehme Duftnuancen einatmen, werden bei uns Glückshormone ausgeschüttet. Denken Sie nur an den herrlichen Duft einer Heuwiese im Sommer. Oder an die erste Tasse frisch aufgebrühten Kaffees am Sonntagmorgen. Oder an den verführerischen Körperduft Ihres Partners.

Visuelle, haptische und akustische Eindrücke werden zuerst in der Großhirnrinde des Gehirns verarbeitet. Düfte wirken jedoch direkt auf das limbische System, unser »emotionales Gehirn«. Dort werden Triebe gelenkt, Emotionen ausgelöst und Erinnerungen wachgerufen. Und das passiert rasend schnell. Bevor wir den Duft überhaupt bewusst wahrnehmen können, hat unser Unterbewusstsein schon längst reagiert und Empfindungen ausgelöst. Diesen Effekt nutzen wir beim Räuchern. Mit etwas Lavendel und getrockneter Bio-Zitronenschale auf dem Räuchersieb zaubern wir eine behagliche Urlaubs-Atmosphäre in unsere Räume. Wir sorgen für ganzheitliches Wohlbefinden und gleichzeitig für saubere, gesunde Luft.

DIE WIRKUNGSKREISE

Die starke Reinigungskraft mancher Räucherpflanzen ist nicht zu unterschätzen. Menschen säuberten im Lauf der Geschichte schon immer Räume, Sterbezimmer, Stallungen, Krankenhäuser und ganze Stadtteile mit Rauch, um Seuchen und Krankheiten fernzuhalten oder um sich davon zu befreien. Um der Pest in Europa den Garaus zu machen, wurden beispielsweise riesige Lagerfeuer aus Wacholder- oder Holunderholz in den Straßen entzündet. Gesunde, saubere Luft in unserer Wohnung bekommen wir mit der richtigen Auswahl an Pflanzen und Harzen in der Räucherschale ganz einfach. Denn viele unserer einheimischen Pflanzen wirken antiviral, keimtötend und stark reinigend, wenn wir sie verräuchern. Diese Kraft sollten wir gerade jetzt nutzen. Räuchern hat großes Potenzial. Und es kann noch viel mehr (siehe Info > ).

Manchmal betreten wir einen Raum und haben sofort das Gefühl, hier herrscht »dicke Luft«. Jeder Mensch erzeugt Emotionen und Schwingungen, die als Information in den Räumen gespeichert werden. Viele können das sogar spüren. Wenn wir regelmäßig räuchern, nehmen wir positiven Einfluss auf das Wohnklima. Sie können (fast) überall räuchern und (fast) immer, wenn Ihnen danach ist. Jeden Tag, auch mal schnell zwischendurch. Sogar in manchen Büros findet sich Platz für ein Räucherstövchen, das kaum raucht. Beim Ausräuchern gehen Sie auch ein paarmal im Jahr mit dem Räuchergefäß durch das Haus. Bei einigen Ritualen räuchern Sie im Garten. Und manchmal nehmen Sie sich Zeit für ein persönliches Räucherritual an einem Kraftort in der Natur.

RÄUCHEROASE

Wenn Sie erst einmal auf den Geschmack gekommen sind, werden Sie häufiger räuchern wollen. Dann ist der Zeitpunkt gekommen, sich einen Wohlfühlort in der Wohnung zu schaffen mit einem kleinen »Räucheraltar«. Das hat den großen Vorteil, dass Sie jederzeit, ohne lange Vorbereitung, räuchern können. Denn dort liegen alle notwendigen Räucherutensilien und eine Grundausstattung an Kräutern und Harzen jederzeit bereit. Wählen Sie dafür keine »Rumpelecke« aus, sondern einen Platz, der einladend auf Sie wirkt. Dort richten Sie Ihren persönlichen Rückzugsort ein, der auch als Kraftort für die Rituale im Jahreskreis dienen kann.

Achten Sie auf eine feuerfeste Unterlage, da sich die Gefäße stark erhitzen können, etwa ein großes Silbertablett oder eine Steinplatte. Entfernen Sie leicht brennbare Gegenstände in der Nähe, damit sie kein Luftzug auf die Glut wehen kann. Dann stellen Sie ein Räuchergefäß mit Sand und ein Räucherstövchen mit Teelicht dazu, um für die unterschiedlichen Räuchervarianten vorbereitet zu sein. Räucherbesteck, Streichhölzer, eine besondere Kerze und Räucherwerk liegen bereit. Dann können Sie nach Herzenlust dekorieren. Familienfotos erinnern an Ihre Ahnen. Frische Blumen machen Ihre Räucherecke zur Wohlfühloase.

DIE VIELFALT DER WIRKUNGSKREISE

 Reinigung und Desinfektion: Zerstörung oder Reduktion von Krankheitskeimen, Bakterien, Viren in der Raumluft, Reinigung von Kranken- und Sterbezimmern, Auffrischung von Räumen, Kleidung und Körpern

 Heilung und Unterstützung: Anregung der Selbstheilungskräfte des Körpers, Vitalisierung, Heilung und Linderung körperlicher und seelischer Beschwerden, Steigerung des ganzheitlichen Wohlbefindens, für mehr Kreativität, Konzentration, Entspannung und Selbstbewusstsein, Anregung und Stärkung der körperlichen Lust

 Segnende und rituelle Ebene: Unterstützung kultischer und kirchlicher Rituale, Zelebrieren wichtiger Anlässe im Leben wie Geburt, Begleitung im Jahreskreis zum Jahreszeitenwechsel im Sonnen- und Mondzyklus

 Spiritueller Aspekt: Stärkung spiritueller Energien, bei Meditation, zur Balancierung, für die Ahnen, zur Unterstützung von Visionen, Orakel und Traumarbeit, zur Bewusstseinserweiterung, bis zu Ekstase und Trance

 Schutz: vor schlechten Einflüssen, Unheil, Geistern, Dämonen und Unwetter

 Praktischer Zweck: Konservierung von Lebensmitteln

Räuchermomente im Jahreskreis

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