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Carlshaven, Gerichtsmedizin, 14. März 2016, später Nachmittag

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Am späten Nachmittag betraten Handerson und Schreiber die große, weiße Villa aus dem 19. Jahrhundert, in dem die Gerichtsmedizin untergebracht war. Das klassizistische Gebäude lag in einer parkähnlichen Grünanlage und Handerson wunderte sich jedes Mal über den krassen Gegensatz zwischen dem blühenden Leben im Park und dem prunkvollen Bau einerseits und dem Grauen, das das Gebäude in seinen tiefsten Tiefen beherbergte, andererseits. Sie begaben sich direkt zu Weidmanns Büro. Handerson klopfte.

„Herein“, klang es von der anderen Seite der Tür. Der kleine, untersetzte Gerichtsmediziner war dafür bekannt, dass er meist schlecht gelaunt war und schnell einen cholerischen Anfall bekam, wenn ihm etwas nicht passte. Dass er am Vormittag eher guter Laune gewesen war, hatte Handerson erstaunt. Er hoffte, dass sich an diesem Gemütszustand in der Zwischenzeit nicht allzu viel geändert hatte. Zwar mochte er Hans Schreiber nicht besonders, aber es schien ihm an seiner Kollegin doch etwas gelegen zu haben. Zumindest hatte er zutiefst erschüttert gewirkt, als Handerson ihm die Nachricht überbracht hatte, dass die Vermisste wahrscheinlich tot sei. Ein miesepetriger Weidmann war vermutlich das Letzte, das der arme Kerl jetzt brauchte. Handerson öffnete die Bürotür und die beiden traten ein.

„Ach, ihr seid das. Dann kommt mal mit.“

Sie folgten Weidmann ins Untergeschoss, wo er ein Kühlfach aufzog und die Leiche aufdeckte.

„Und?“, fragte er Schreiber.

Der nickte und seufzte. „Ja, das ist Monique van Leeuwen.“ Ihm rollte eine kleine Träne über das Gesicht, als Weidmann die tote Frau wieder zudeckte und in das Kühlfach zurückschob.

„Äh, Herr Schreiber, wir müssten Frau von Leeuwens Angehörige informieren. Wissen Sie, wie wir sie erreichen?“

Schreiber sah Björn an. „Moniques Eltern sind vor einigen Jahren verstorben und Geschwister hatte sie keine. Die letzten Jahre hat sie auch alleine gelebt.“

Handerson nickte stumm und begleitete Schreiber nach draußen. Vor dem Institut stand eine Bank. Schreiber ließ sich darauf sinken, verbarg das Gesicht in seinen Händen und fing an, zu weinen. Handerson wusste nicht genau wieso, aber er konnte dem Impuls nicht widerstehen, dem Journalisten die Schulter zu tätscheln.

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