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Zusammenfassung

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Indem alle menschlichen Handlungen jederzeit Auslöser für die Reaktionen alles durchdringender Energien sind, müssen wir uns vorstellen, dass alle Handlungen untereinander verbunden sind. Damit erschaffen sich die Wirkungen aus den Handlungen, die wiederum selbst das Ergebnis vorangegangener Wirkungen sind. Wir erschaffen die verschiedenen Ebenen unserer Realität durch die Wirkungen unserer Handlungen, und diese erschaffen gleichzeitig die Identität unserer Persönlichkeit. Jedoch tut sich der Mensch schwer damit, zu erkennen, dass alles Leben nur die Möglichkeit unendlich variabler Ausformungen von Energien ist und dass Leben und Energie sich wechselseitig bedingen. Demzufolge kann er nur schwer einsehen, dass das Walten des Schicksals nicht durch gute oder böse Götter, sondern durch die Auswirkungen seiner eigenen Handlungen bestimmt wird.

Bevor wir nun aber den „Quantensprung“ wagen und dieses anhand von Narr und Magier entwickelte Modell auf alle Karten übertragen, fassen wir noch einmal zusammen: Ich bin, der ich bin und Am Anfang steht die Tat sind die Schlüsselsätze, die dem Magier zugeordnet werden. Immer noch befinden wir uns an den Anfängen der großen Entwicklungslinie, die durch die Großen Arkana des Tarots allegorisch nachgezeichnet wird. Im Gegensatz zum Narren erfasst die Symbolik des Magiers bereits die ersten Schritte in den aus dem Nichts entfalteten Raum, in die aus der Ewigkeit geborene Zeit und in das konkrete, dynamische Leben. Damit befinden wir uns unwiderruflich auf jener Erkundungsreise, auf der man die Welt als das gespiegelte Bild in einem Spiegel, den Spiegel aber als das Symbol des kreativen Willens entdeckt.

Der Magier entspricht jenem Anteil der in uns wirkenden überpersönlichen Notwendigkeit, die das Selbst sich im verkleinerten Rahmen des Ichs erkennen lässt. Um erneut auf die biblische Mythologie zurückzugreifen: Wenn du den Apfel isst, wirst du wie Gott, versprach die Schlange. Damit motivierte sie das Ich des Menschen, das Selbst mit dem Willen einer sich selbst in den Mittelpunkt stellenden Energie zu überformen. Seither ist das Ich, wie die Tiefenpsychologie es ausdrückt, der „Schatten des Selbst“ oder – umgangssprachlich formuliert – der problematische Teil unserer Gesamtpersönlichkeit. Die Schlange hat nicht etwa zuviel versprochen! Durch den Zeugungsakt des Magiers – den Griff nach dem Apfel – sind wir zum Schöpfer geworden, zum Schöpfer unserer Erscheinungswelt, die wir nach unseren Vorstellungen gestalten.3 Der Magier projiziert seine Ideen in ein Objekt, um dieses handhaben zu können. Dem Narren hingegen ist es in seiner Verrücktheit (Ver-Rücktheit aus der Polarität von Subjekt und Objekt) erlaubt, durch die Verschleierungen des ihn prägenden Unbewussten hindurchzusehen. Auf der konkreten Ebene des Daseins weisen beide – Narr und Magier – den Weg, der von der Zeugung zum embryonalen Wachstum (II Die Hohepriesterin) und zur Geburt (III Die Herrscherin) des individuellen Seins führt.

Baphomet

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