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C. F. Frey alias Akron ist der Romantiker unter den Tarotexperten. Weshalb? Er versucht zu begreifen, für uns greifbar zu machen. Unser Leben, unsere Gefühle, unser Zusammenspiel mit allem, was da noch ist – und wie wir dieses Alles wahrnehmen, ist sein Forschungsfeld und dabei nutzt er als Werkzeug den Tarot. Sein »Feld« ist nicht nur »weit«, sondern vor allem tief: Er schaut in die Tiefen der Seelen und riskiert immer wieder Blicke ins Abgründige, ins scheinbar Unerklärbare.

Und damit setzt er, ganz in der Tradition der Romantiker, einen Gegenpol zur gnadenlosen Globalisierung – unserer epochalen Revolution – hin zum anderen, wunderbar Grenzenlosen, alles möglich Machenden, hin zum Imaginären, das wir gemeinsam mit ihm als doch Mögliches erfahren können.

Das Werkzeug für seine magische Philosophie heißt nicht nur TARO, ROTA oder gar RAT(I)O, sondern er hat sich auch den besonderen unter den Tarots ausgesucht und dessen Initiator: den Thoth Tarot und Edward Alexander Crowley, der sich seit seinen jungen Erwachsenenjahren Aleister nennen wird.

Dieser Aleister Crowley war eine der faszinierendsten und schillerndsten Personen seiner Zeit, der es zu eigenem literarischem Erfolg brachte und auf ewig festgehaltenem literarischem Ruhm als zweifelhafte, böse Hauptfigur im Hintergrund in William Somerset Maughams Roman Der Magier, ein Roman, der immerhin in die Reihe der 50-bändigen Bibliothek der Süddeutschen Zeitung aufgenommen wurde, die damit warb, »50 große Romane der Weltliteratur des 20. Jahrhunderts, ausgewählt von der Feuilletonredaktion der Süddeutschen Zeitung«. Dabei wäre vielleicht der große Somerset-Maugham-Roman Der Menschen Hörigkeit eine Alternative gewesen. Aber eben, Crowley faszinierte, und tut es bis heute, denn das Magische verzauberte zu allen Zeiten und eben auch heute noch.

Aleister Crowley ging als Magier und als Mensch bis an die eigenen Grenzen, um zu Erkenntnissen zu gelangen, die jenseits seiner technikgläubigen, industrialisierten und dem neuen Gott Fortschritt hörigen Gesellschaft lagen. Doch wenn Crowley seine Grenzen erforschte, um daraus den Gewinn zu ziehen, ein großer Magier zu sein, so trieb er andere, insbesondere Frauen, weit jenseits der ihrigen: in Abhängigkeit, Hörigkeit, ins Elend, ins Irrenhaus oder sogar in den Tod. Dabei hatte er seinen Ruhm, insbesondere den in der Nachwelt, ursächlich zwei Frauen zu verdanken: seiner Ehefrau Rose und, rund 40 Jahre später, Lady Frieda Harris. Rose nämlich war es, die ihm Aiwass, den Boten des ägyptischen Gottes Thoth (Gott der Magie, der Weisheit und der Wissenschaft, aber auch der Schreiber und des Kalenders) ankündigte. Sie befahl ihm, in den Tempel zu gehen und alles zu notieren, was ihm eine geheimnisvolle Stimme diktierte. Das führte schließlich zur Niederschrift seines berühmten Liber Al vel Legis, mit dem er den Neuen Äon der Göttin, ein neues Zeitalter, das der Frauen, einleiten wollte. Dieses Manuskript war 1904 auf merkwürdige Weise verloren gegangen. Jahre später fand er es »rein zufällig« auf dem Dachboden von Boleskine wieder, zur gleichen Zeit, als er von Rose geschieden wurde. Und Lady Frieda Harris war es, von der er glaubte, dass sie einen Tarot nach seinen Vorstellungen und oftmals sehr konkreten Anweisungen, den Regeln des Golden Dawn folgend, kreierte. Doch er merkte nicht oder wollte vielleicht nicht sehen, dass die Malerin Harris sich nicht immer an diese Vorgaben hielt, weshalb manche der Farbbeschreibungen aus dem Liber 777 (in Band II rechts neben den Kartenabbildungen aufgeführt) auch nicht mit dem tatsächlichen Bild korrespondieren. Außerdem fügte Harris einigen Bildern einen weiteren, nicht unbedeutenden Aspekt hinzu: Sie benutzte Rudolf Steiners »projektive Geometrie« für die Gestaltung, besonders gut zu erkennen beispielsweise bei Magus, Hohepriesterin, Eremit, Stern oder Königin der Kelche, aber selbst in Crowleys Signumskarte, dem Ass der Scheiben, noch wahrnehmbar. Und: Steiner war nicht sonderlich interessiert, weder am Golden Dawn noch am O.T.O., dem Erben Aleister Crowleys, wiewohl er eine Zeitlang Mitglied des österreichischen Ablegers des O.T.O. war, sondern verfolgte lieber seine eigenen anthroposophischen Interessen.

Deshalb seien die Fragen gestattet: Müsste der Aleister Crowley Thoth Tarot nicht zumindest auch Frieda Harris Namen im Titel oder Untertitel tragen? Müsste das Liber Al nicht zumindest eine Widmung für Rose enthalten?

So laden wir Sie ein zu lesen:

Diese von Akron festgehaltenen äußerst interessanten biographischen Abrisse aus dem Leben des Aleister Crowley – und damit ebenso Abrisse aus dem Leben einiger höchst interessanter Frauen –, illustriert durch viele Bilder, die fremdes Leben anschaulich machen. Und zugleich auch zu Charles Freys eigener Geschichte, die davon erzählt, wie er dem Magier begegnete, die aber zugleich und vor allem eine unterhaltsame authentische Zeitreise ist in eine kurze Periode der Geschichte des letzten Jahrhunderts, in der noch rebelliert wurde, probiert, experimentiert und gelebt – ohne Zukunftsängste, sondern mit Erstaunen auf die Wunder aller Welten.

Der Verlag

Akrons Crowley Tarot Führer

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