Читать книгу Einführung in die Sprachphilosophie - Albert Newen - Страница 30
2.4 Zusammenfassung und Lektürehinweise
ОглавлениеAuf einen Blick
Die Philosophie der normalen Sprache hat die Kernthese, dass die Bedeutung eines Ausdrucks die Art und Weise ist, wie er gebraucht wird. Um diese These zu fundieren, finden sich in Wittgensteins „Philosophischen Untersuchungen“ mehrere zentrale Überlegungen: Dazu gehören vor allem (1) seine Ausführungen zum Regelfolgen, die zeigen sollen, dass Regelfolgen letztlich auf den Gepflogenheiten einer sozialen Gemeinschaft gründet, und (2) seine Privatsprachenargumentation, die darlegen soll, dass eine private Sprache unmöglich ist. Eine systematische Theorie der vielfältigen Funktionen natürlicher Sprache hat im Anschluss an Wittgenstein dann Austin vorgelegt: In seiner Sprechakttheorie unterscheidet er für jeden Sprechakt die illokutionäre Rolle (die Art des Sprechakts, z.B. Bitte, Befehl, Frage, …) und den propositionalen Gehalt (das ist der Inhalt, den man mit einem dass-Satz angeben kann). Grice hat zu einer Symbiose der Philosophie der normalen mit der der idealen Sprache beigetragen. Zunächst einmal hat er Maximen einer rationalen Verständigung ausgearbeitet, die die vielfältigen Verwendungsweisen der Sprache in den Blick nehmen. Darauf aufbauend entwickelt er die wichtige Unterscheidung von Semantik und Pragmatik weiter: Die Semantik ist die Theorie der wörtlichen Bedeutung einer Äußerung und die Pragmatik die Theorie des mit einer Äußerung Gemeinten. Die Theorie der wörtlichen Bedeutung liefert die Brücke zur Wahrheitsbedingungen-Semantik der idealen Sprache, während die Pragmatik die Gebrauchsweisen in den Vordergrund stellt. Die Verbindung zwischen beiden Dimensionen der Sprache beschreibt Grice mit seiner Theorie der Implikatur.