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Verflucht seien die Schäfchen des Herrn – wenn sie nicht zahlen wollen
ОглавлениеDie Religion der Nächstenliebe machte es den Stellvertretern Gottes hier auf Erden nicht immer leicht, so zu leben, wie es der Herr mit Wohlgefallen gerne sähe. Trotz aller Anstrengungen im Unternehmen zur Verbreitung des Heils und der Erlösung reißt auch mal dem geduldigsten der Diener Gottes der Geduldsfaden ob seiner störrischen Schäfchen, die nicht immer willens sind, sich auf vorgeschriebene Art erlösen zu lassen. Auch leisteten sie des Öfteren Widerstand, weil sie mit der Art und Weise nicht einverstanden waren, wie sie zur Wiederauferstehung und zur rechten Seite (die linke kann es auch sein) Gottes gebracht werden sollten. Meist geschah das nicht mit liebevoller Überzeugung, sondern mit schmerzlicher Unterwerfung. Um nun auch diese Uneinsichtigen der Liebe Gottes teilhaftig werden zu lassen, versuchten es die Nachfolger des Herrn Jesus mit den Maßnahmen, die ihnen ihr Gott in seinem Wort verkündet und von denen Moses schon persönlich gehört haben soll.
Einer dieser fürsorglichen Gnadenerweise zur Rettung von Seelen war das Verfluchen. Während es in der Bibel noch kurz und schmerzvoll heißt: „[…] der sei verflucht!“, brachten es die Besserwisser des himmlischen Herrn in eine beamtete Fassung, sodass es für die armen Betroffenen keinen Ausweg mehr gab. Und, Ordnung muss sein, hier ist sie:
Verflucht sollst du sein, immer und überall. Verflucht, bei Tag und in der Nacht, und das jede Stunde, egal ob du wach bist oder schläfst. Verflucht sollst du sein, wenn du fastest, aber auch wenn du essest und trinkest. Verflucht seist du, wenn du redest oder schweigest. Verflucht auch, ob du drinnen oder draußen bist, aber auch, ob du auf dem Lande oder auf dem Wasser bist. Verlucht seist du vom Wirbel deines Hauptes bis zu den Fußsohlen. Deine Augen sollen nichts mehr sehen, deine Ohren nichts mehr hören und deine Stimme soll nicht zu hören sein. Deine Zunge soll im Gaumen stecken bleiben, deine Hände sollen nicht mehr greifen können und mit den Füßen sollst du nicht mehr gehen können. Verflucht seien alle deine Gliedmaße, ob du stehest oder liegest. Mögen deine Lichter beim Kommen des Herrn am Tage des Gerichtes für immer verlöschen. Dein Begräbnis soll geschehen mit den Hunden, Schweinen und den Eseln. Und deinen Leichnam mögen die hungrigen Wölfe fressen. Und für immerdar mögen dann der Teufel und seine Gesellen der Hölle deine Begleiter sein.2
Ja ich weiß, das sind wahrhaft christliche Worte, doch so, oder ähnlich, könnte ein Verfluchen sein, wenn du nicht spurst, um dich bekehren zu lassen und dafür auch noch zahlst. Mein Kommentar hierzu: „Und zum Schluss des Lebens, wenn die Unterschrift auf den Überschreibungsvertrag gesetzt wurde, gab es dann – endlich – die Sündenvergebung. Ja, da will man sofort zu Kreuze kriechen und mit Gottes Segen alles an den Vatikan vermachen, um ja in den Himmel zu kommen. Verflucht sei … wer mich daran (nicht) hindern will. Amen!“
Hier noch eine Erklärung zur seltenen Eile der Herren der Kirche zu ihren Gläubigen. Es gibt Kirchentheologen im höheren Dienst, die für mehrere Briefe ein Jahr oder länger, aus angeblichem Zeitmangel, nicht mal eine Empfangsbestätigung rausgeben. Diesen „Kirchenfürsten“ ist es auch egal, wohin die Glaubenden von ihrer Kirche geleitet werden, wenn sie danach fragen – was aber so gut wie nie der Fall ist, da sie immer das machen, was die Herren der Glaubensdogmen ihnen sagen, damit sie irgendwann mal in den Himmel kommen. Diese Worte sind wie eine Rolltreppe oder ein Turbolift, die in den Himmel führen – ohne sich selbst anstrengen zu müssen, um in das Paradies Gottes zu kommen. Ja, was will denn ein Gläubiger noch, wenn er in das himmlische Paradies eintreten will? Sich Bergsteigerschuhe anziehen und den Olymp mit viel Mühe der Selbstgeißelung erklimmen?
Ein Katholik, der in den Himmel will, und das will ein Katholik immer, ist verpflichtet, auch den größten Blödsinn zu glauben, den die Kirchenmänner verzapfen, auch wenn es nur heißt, dass sie keine Zeit hätten, weil Gott gerade ein Plauderstündchen mit ihnen halte, wie mit den Christen zu verfahren sei. Doch wenn ihnen jemand schreibt, er vermache sein ganzes Hab und Gut der Kirche – nur dann lassen sie einen „Untergebenen“ sofort zum Vermachenden latschen, um an dessen Besitz zu kommen.
Das stets Wichtigste für die Kirchenoberen aber ist, immer eine Möglichkeit zu finden, ihr fürstliches Gehalt abzusichern.
Kollekte in der Römisch-Katholischen Kirche
In der Heiligen Messe an Sonn- und Feiertagen wird der Klingelbeutel herumgereicht und die Kollekte gesammelt. Aus eigener Erfahrung weiß ich: Wehe es wurde bemerkt, dass jemand nicht reichlich oder gar nichts gab. Derjenige wurde vermerkt und nach der Messe sanft auf seine Spendenbereitschaft angesprochen. Blicke, die einen fast schon vernichteten, wurden dann vom Banknachbarn, den Spendablen zugeschmissen. Das fühlte sich immer an, als wenn einen der Vernichtungsstrahl Gottes treffe. Die Sekundanten Gottes, die, die während der Messe alles für den Pfarrer beobachten, sind geschulte Beeinflusser, um den „Geizkragen“ dabei zu helfen, beim Geldspenden ja nie wieder negativ aufzufallen. Besonders schlimm fällt man auf, wenn man in einem Dorf lebt und dort zur Kirche geht, aber nicht reichlich spendet. Mein Tipp: Ziehen Sie in eine Großstadt oder gehen Sie dort in die Kirche.
Diese, hoffentlich reichliche, Kollekte wird dann – zusammen mit den eucharistischen Gaben (Hostie und Wein) – zum Altar gebracht. Sinnbildlich bringen die Gläubigen ihre Gaben zum Altar. Wie, was heißt denn das schon wieder? Dass man nur ein Abbild, eine Kopie eines Geldscheines herzeigen muss oder am Altar ablegt? Stimmt doch gar nicht. Die Kirchgänger müssen echte Knete abdrücken. Mit Kopien gibt sich keiner der Kirchenherren zufrieden. Und ein Wurstbrot brauchst du denen auch nicht bringen. Und sei es noch so fett belegt. Den Kirchenherren ist immer das Geld am liebsten.
Früher brachten die Gläubigen ihre Gaben – Brot, Wein, auch Naturalien – zum Altar oder es sammelten Diakone die Gaben und trugen sie nach vorn. Und in der Sakristei haben sie, die Prediger und ihre Helfer, dann geschlemmt, bis sie vom Stuhl kippten. Ja, früher gaben sie sich noch mit Naturalien zufrieden, dachten aber nicht daran, dass es dann bei manchen Gläubigen nichts mehr auf dem Tisch gab, um deren eigenen Hunger zu stillen. Sie hielten sich, so auch heute noch, an den Spruch: „Nur wer sich selbst hilft, dem hilft Gott.“
Irgendwann im Mittelalter entwickelte sich die Form des Opfergangs, bei dem die Gläubigen ihr Geldopfer in einer Prozession zum Altar brachten und dort niederlegten. Wohl unter Zwang und Androhung der ewigen Verdammnis, wenn sie nicht ihr Geld beim Pfarrer ablieferten – zu dessen leiblichem Wohl sowie für Prunk und Pracht. Klar, Gold und Silber machen Leute – mit erhabenen Gewändern.
Und wenn all diese „Spenden“ wegbrechen, weil immer mehr aus der Kirche austreten, da sie erkennen, was Sache ist, fallen dann auch die vielen „Vergnügen“ bei den Predigern weg. Oh Gott, sie verfallen der Armut?! Wer das glaubt, der wird wahrlich selig werden. Diese Gottesvertreter erfinden immer neue Möglichkeiten, wie sie an Geld, viel Geld kommen. Um die muss sich keiner Sorgen machen. Ich mache mir, in Gottes Namen, keine Sorgen um sie. Amen!
Sollte doch mal, was sehr unwahrscheinlich ist, ein Diener Gottes, ein Pfarrer, bittere Armut erleiden, dann lasst uns ihm Almosen zukommen. Dazu muss man kein Christ sein, sondern ein Mensch mit Herz.
Im Neuen Testament wird der Grundsatz vertreten und ermahnt, allen Menschen Gutes zu tun – besonders den Hausgenossen des Glaubens (Galater 6,10). „Wer sparsam sät, wird auch sparsam ernten […] denn einen fröhlichen Geber liebt Gott.“ (2. Korinther 9,6-7)
Sündenvergebung – Geldeintreibung
„Die Kirche ist immer heilig, egal wie sündig ihre Priester sind!“ Diese für die Zukunft seines Standes prophetischen Worte, soll ein Papst gesagt haben, der auch die Vergebung der Sünden eines Menschen durch einen anderen Menschen erfand und der damit seiner Kirche eine Geldquelle eröffnete, die umso mehr sprudelte, je dümmer und ungebildeter die Gläubigen gehalten wurden. Die Dummheit und Unwissenheit der Massen sind die Fundamente der Macht der Seelenbeherrscher. Es lag und liegt im Interesse der Kirche, diese Grundlage zu erhalten. Bildung und Wissen würden den Menschen den wahren Inhalt der „Heiligen Schrift“ klarmachen. Die wichtigste Maßnahme war also, der Bibel einen göttlichen Ursprung zu geben, sie als „Gottes Wort“ den Menschen einzuprägen. Durch diesen Trick waren Gegenwehr und Argumentation dagegen unmöglich – und das Geld der Sünder dann ihres.
Ja, was sind das nur für nette, total sozial eingestellte Menschen, uns Deppen, mehr sind wir für sie eh nicht, zu führen und über irdische Hürden zu verhelfen, die sie jedem einreden wollen. Was braucht es, um schon auf Gottes Erden glücklich zu sein?! Keine Zugehörigkeit zu diesem apostolischen Verein! Und die Freisprechung meiner Sünden, die interessiert sowieso keine alte K-Sau. Mein Freisprechungssold für die Kirchenherrlichen aber schon. Motto: „Wo bleibt die Mörderkohle, die uns durch Gottesgnaden zusteht?“
In der Abendmahlsliturgie singen Christen seit zwei Jahrtausenden: „Agnus dei, qui tollis peccata mundi.“ Übersetzt heißt das: „Lamm Gottes, der du trägst die Sünde der Welt.“ Mein Gott, der muss aber schon viel schleppen, doch mit Paps Hilfe fühlen sich die tonnenschweren Sünden leicht wie Federn an. Gut, dass es so einen Papi gibt, der einem die Last erleichtert. Warum aber bürdet er sie seinem Buben auf? Klar, um seinen Christen, den Sündhaften, die Sünden zu erlassen. Und warum? Damit diese nicht durch noch mehr Sünden erdrückt werden. Gut nur, dass es da einen solchen Esel gibt, den man belasten kann.
Ich sage, es sind nicht die Sünden der Welt, es sind die vielen Sünden der Christgläubigen. Schon gar nicht derer, die freien Willens sind, wie Gott es offenbarte.
Kirchliche Rabulistik oder wie man die Gläubigen zum Narren hält und macht
Bei den Jesuiten hat man wenigstens das Glück, dass man, wenn die einen voll- und wirrsülzen, keine Ahnung hat, was sie einem mit ihrem Gelaber sagen, also mitteilen wollen. Denen ist es eh nur wichtig, was sie von den Hörern am Ende bekommen. Somit verhindern sie, die Jesuiten, Kopfschmerzen bei den Geschröpften. Auch nicht schlecht, oder? Da braucht man nicht auf die Demenz zu warten, von denen wirst du schon dumm und gleichzeitig auch noch freudig zum Spendierenden gemacht. Rechtzeitig zu der Abgabe deines Besitzes, vor der Abgabe deines Lebens. Motto: „Leg ab deine Mühsal und Last, im Himmelreich brauchst du das alles nicht mehr. So wie du dich von deinen Sünden befreist, und dafür sorgen wir schon, besonders gerne durch deine milden, hoffentlich aber vielen Gaben, auch genannt die Gaben für den Sündenablass, befreien wir dich auch gleich noch von deiner irdischen Last. Zugunsten unseres Wohlbefindens, im Namen der heiligen, alles vereinnahmenden Dreifaltigkeit.“ Was danach folgt … was soll’s.
Und wie immer im Namen Gottes. Um Gottes willen! Amen.