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Dreizehnter Theil
Viertes Capitel.
Die englische Flotte

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Es war, wie man sich erinnern wird, am 24. Juni Morgens, wo die neapolitanischen Verbanntem das heißt diejenigen, welche glaubten, es sei ferner für sie sicherer, das Vaterland zu verlassen, als in Neapel zu bleiben, sich auf den dazu bereitgemachten Fahrzeugen einschiffen und unter Segel nach Toulon gehen sollten.

Während der ganzen Nacht vom 23. zum 24. Juni hatte man eine kleine Flotte von Tartanen, Felucken und Balancellen zusammengebracht und dieselbe mit Mundvorräthen versehen.

Der Wind kam aber von Westen und versetzte die Fahrzeuge in die Unmöglichkeit, die hohe See zu gewinnen.

Schon mit Tagesanbruch waren die Thürme des Castello Nuovo mit Flüchtlingen bedeckt, welche warteten, daß ein günstiger Wind das Signal zur Einschiffung gäbe. Verwandte und Freunde standen auf den Quais und wechselten Signale mit ihren Taschentüchern.

Mitten unter allen diesen sich bewegenden Armen und geschwenkten Taschentüchern unterschied man eine unbewegliche Gruppe, welche niemanden Zeichen gab, obschon eine derselben angehörige Person augenscheinlich Jemanden unter der am Meeresstrand stehenden Menge zu erkennen suchte.

Die drei Personen, welche diese Gruppe bildeten, waren Salvato, Luisa und Michele.

Salvato und Luisa standen sich Eines auf das Andere stützend. Sie waren allein auf der Welt und Eines dem Andern Alles. Man sah, daß sie mit dieser die Quais bedeckenden Menge nichts zu schaffen hatten.

Michele dagegen suchte zwei Personen: seine Mutter und Assunta.

Nach Verlauf von einigen Minuten erkannte er seine alte Mutter.

Was Assunta dagegen betraf, so blieb diese, sei es nun, daß ihr Vater und ihre Brüder sie abhielten, bei diesem letzten Stelldichein zu erscheinen, sei es, daß ihr Kummer so schmerzlich war, daß sie fürchtete, Michele’s Anblick werde ihr denselben unerträglich machen, unsichtbar, obschon Michele’s durchdringender Blick sich von den ersten Häusern der Strada del Piliero bis zur Immacolatella erstreckte.

Plötzlich ward die Aufmerksamkeit der Drei ebenso wie die der andern Zuschauer von diesem Gegenstand, so fesselnd derselbe auch war, abgezogen und nach der hohen See gelenkt.

In der That sah man hinter Capri am fernsten Horizont zahlreiche Segel auftauchen. Da diese den Wind im Rücken hatten , so wurden sie schnell größer und kamen näher.

Der erste Gedanke aller dieser armen Flüchtlinge war, daß es die französisch-spanische Flotte sei, welche ihnen zu Hilfe käme, und man begann schon die Eile zu beklagen, womit man die Verträge unterzeichnet hatte.

Dennoch aber wagte keine einzige Stimme auf Zurücknahme der ertheilten Zustimmung anzutragen, oder wenn auch dieser Gedanke in einigen Gemüthern aufstieg, so erstickten diese ihn, ohne ihn vorher ihren Nachbarn mitzutheilen.

Einer von denen aber, welche mit dem Fernrohr in der Hand von dem platten Dache ihres Hauses mit der größten Spannung und Besorgniß diese Schiffe herannahen sahen, war unstreitig der Cardinal.

In der That hatte er denselben Morgen auf dem Landwege zwei Briefe, einen von dem König, den andern von der Königin, erhalten.

Wir theilen dieselben bruchstückweise mit, und der Leser wird daraus ersehen, in welche Verlegenheit der Cardinal dadurch versetzt werden mußte.

»Eminentissime!

»Palermo, 20. Juni 1799.

»Antworten Sie mir noch in Bezug auf einen andern Punkt, der mir schwer auf dem Herzen liegt, den ich aber, offen gesprochen, für unmöglich halte. Man glaubt hier nämlich; daß Sie mit den Castellen unterhandelt haben und daß es diesem Vertrage, zufolge allen Rebellen, selbst Caracciolo, selbst Manthonnet, erlaubt sein wird, Neapel unbelästigt zu verlassen und sich nach Frankreich zu begeben. Sie können sich leicht denken, daß ich dieses Gerücht nicht glaube. Von dem Augenblick an, wo Gott uns befreite, wäre es unsinnig von uns, diese giftigen Nattern am Leben zu lassen, besonders Caracciolo, welcher alle Winkel und Schluchten unserer Küsten kennt. Ha, wenn ich mit den zwölftausend Mann Russen in Neapel einziehen könnte, welche man mir versprochen und welche jener Thugut, unser geschworener Feind, abgehalten hat, nach Italien abzumarschieren! Dann würde ich machen, was ich wollte. Der Ruhm aber Alles zu Ende zu führen, ist Ihnen und unseren wackeren Landleuten vorbehalten, und zwar ohne andern Beistand als den Gottes und seiner unendlichen Barmherzigkeit.

»Ferdinand B.«

Wir lassen nun den Brief der Königin folgen und ändern, ebensowenig als bei dem so eben mitgetheilten Bruchstück, an dem Inhalt keine Sylbe. Man wird darin stets denselben Geist der Heuchelei und Hartnäckigkeit erkennen.

»Ich schreibe Ihnen nicht alle Tagen Eminenz, obschon ich dies gern möchte, denn ich respektiere Ihre schwierigen und mannigfachen Mühewaltungen und empfinde, wie ich ausdrücklich erkläre, die lebhafteste Dankbarkeit für die Versprechungen von Nachsicht und die Ermahnungen zur Unterwerfung, obschon die halsstarrigen- Patrioten sich immer noch nicht haben ergeben wollen.

»Es betrübt mich dies sehr um der Uebel willen, welche diese Halsstarrigkeit zur Folge haben wird und die Ihnen immer mehr den Beweis liefern, daß bei solchen Leuten keine Reue zu hoffen ist.

»Gleichzeitig mit diesem Briefe wird wahrscheinlich Nelson mit seinem Geschwader bei Ihnen ankommen. Er wird den Republikanern den Befehl überbringen, sich ohne Bedingung zu ergeben. Man sagt, Caracciolo werde entrinnen. Dies sollte mir sehr leid thun, denn ein solcher Schurke könnte furchtbar gefährlich werden. Deshalb wünschte ich sehr, daß diese Verräther außer Stand gesetzt würde, Unheil anzurichten.

»Ich fühle, wie sehr die Gräul, welche Sie, Eminenz, in Ihrem Briefe vom 17. dieses dem König erzählen, Ihr Herz betrüben müssen. Was wich jedoch betrifft, so scheint mir, daß wir gethan haben, was wir gekonnt, daß wir mit solchen Rebellen schon allzu nachsichtig umgegangen sind und daß wir, wenn wir mit ihnen unterhandeln, uns nur erniedrigen, ohne Nutzen davon zu haben.

»Ich sage Ihnen daher nochmals, mit San Elmo, welches sich in den Händen der Franzosen befinden, kann man unterhandeln; wenn dagegen die beiden anderen Castelle sich auf Nelsons Aufforderung nicht sofort und ohne alle und jede Bedingung ergeben so werden Sie mit Gewalt genommen und behandelt werden, wie sie es verdienen.

»Eine der ersten und nothwendigen Maßregeln ist, den Cardinal Erzbischof das Kloster Mante-Virgine oder in irgend ein anderes; dafern er nur außerhalb Diözese ist, gefangen zusetzen. Sie sehen selbst ein Eminenz, daß er nicht mehr Hirt einer Herde sein, welche er irre zu leiten gesucht, noch die Sacramente austheilen kann, mit welchen er so großen Mißbrauch getrieben.Mit einem Wort; es ist unmöglich, daß ein Mann der so unwürdig gesprochen und sein Amt gemißbraucht, ausübender Erzbischof von Neapel bleibe.

»Übrigens gibt es – und Sie werden dies nicht vergessen, Eminenz, – noch viele andere Bischhöfe, die sich in demselben Falle befinden, wie unser Erzbischof. So nenne ich z. B. La Torre, Natale, Vica Equense und Rossini trotz seines Te Deums. Dieser Letztere kann wegen seines in Tarent gedruckten Pastorale ebenso wie viele andere anerkannte Rebellen nicht in der Verwaltung seiner Kirche belassen werden.

»Dasselbe ist mit drei anderen Bischöfen der Fall, welches einen armen Priester denunziert, der kein anderes Verbrechen begangen, als das er gerufen: Es lebe der König! Es sind dies nichtswürdige Mönche und verworfene Priester, welche selbst den Abscheu der Franzosen erregt haben, und ich besteht auf ihrer Bestrafung, weil sie Einfluß auf die öffentliche Meinung äußern, denn welches Vertrauen können die Völker zu diesen angeblichen Seelenhirten haben, wenn sie dieselben gegen den König empören sehen? Und bedenken Sie, wie verderblich würde für diese selben Völker sein, diese Priester als Verräther, Rebellen und Abtrünnige noch ferner ihr heiliges Amt verwalten zu sehen.

»Ich spreche nicht von dem, was Neapel betrifft, denn Neapel ist noch nicht unser. Alle, welche dort herkommen erzählen uns entsetzliche Geschichten davon.

»Es betrübt mich dies tief, aber was können wir thun? Ich lebe fortwährend in Unruhe und Besorgniß und erwarte jeden Augenblick die Nachricht, daß Neapel genommen und die Ruhe daselbst wieder hergestellt ist. Dann werde ich Ihnen meine Ideen mittheilen und dieselben Ihren Kenntnissen und Ihrer Einsicht unterbreiten – einer Einsicht, welche ich mit jedem Tage mehr bewundere und wodurch Ew. Eminenz in den Stand gesetzt worden sind Ihre glorreiche Mission zu übernehmen und ein verlorenes Königreich ohne Geld und ohne Armee wiederzuerobern.

»Es bleibt Ihnen, Eminenz nun ein noch größerer Ruhm vorbehalten, nämlich der, dieses Königreich auf den Grundlagen einer wahren und soliden Ruhe neu zu organisieren.

»Mit jenen Gefühlen der Billigkeit und Dankbarkeit, welche ich meinem treuen Volke verdanke, gebe ich Ihnen Eminenz, anheim, zu bedenken, was während der letztvergangenen sechs Monate geschehen ist, und mit Ihrem Scharfsinn zu entscheiden, was Sie ferner zu thun haben.«

»Die beiden Hamilton begleiten Lord Nelson auf seiner Reise.

»Gestern sah ich Ihre Schwester, Eminenz, und Ihren Bruder Pepe Antonio, der sich vollkommen wohl befindet. Seien Sie überzeugt, Eminenz, daß meine Dankbarkeit sich auf alle Personen erstreckt, die Ihnen angehören, und daß ich überdies bleibe Ihre aufrichtige ewige Freundin

»20. Juni 1799.

»Caroline.«

Diese beiden Briefe, auf welche die Ankunft der Flotte folgte, brachten den Cardinal auf den Gedanken, sich in Bezug auf die Tracte der Aufgabe Nelsons zu widersetzen, während dagegen die Patrioten, als sie das neue, den Sieger von Abukir tragende Schiff die großbritannische Flagge aufhissen sahen, sich, weil sie zu dem englischen Admiral mehr Zutrauen hatten als zu Ruffo, freuten, anstatt nun mit einem Haufen Banditen mit einer großen Nation zu thun zu haben.

In dem Augenblick, wo Nelson die rothe Flagge aufgezogen und dieselbe durch einen Kanonenschuss bekräftigt hatte, sah man mitten in denn Rauche, der die Flanke des Schiffes einhüllte, die Jolle des Commandanten abstoßen.

Diese Jolle in welcher sich zwei Officiere, ein Bootsmann und zehn Ruderer befanden, steuerten in gerader Linie nach der Magdalenenbrücke und der Cardinal zweifelte nun keinen Augenblick mehr daran, daß er es sei, den die in der Jolle kommenden Officiere suchten.

In der That landeten sie in der Marinella.

Als der Cardinal sah, daß sie sich bei auf dem Quai herumschlendernden Lazzaroni erkundigten, und in der Voraussetzung, daß diese Erkundigungen den Zweck hatten, seine Wohnung zu erfahren, schickte er ihnen seinen Secretär Sacchinelli mit dem Auftrage entgegen, sie zu ihm zu führen.

Einen-Augenblick später meldete man, dem Cardinal die Capitäne Ball und Truebridge.

Die beiden Officiere traten in das Cabinet des Cardinals mit jener den Engländern eigenthümlichen Steifheit, einer Steifheit, die durch den hohen Rang, welchen Ruffo in der katholischen Prälatur einnahm, nicht vermindert ward, denn Ball und Truebridge waren Protestanten.

Es schlug vier Uhr. Truebridge , welcher der Ältere von beiden war, näherte sich dem Cardinal, welcher seinerseits den Beiden Officieren einen Schritt entgegengegangen war, und überreichte ihm ein großes Couvert mit dem rothten Wappensiegel Englands.

Da das Nachfolgende eine schwere Anklage gegen das Andenken Nelson’s enthält, so halten wir es für nicht unnöthig, nochmals zu sagen, daß alle hier angeführten Briefe bis auf die kleinsten Billets historisch sind, und daß wir, wenn es sein müßte, diese Briefe autographirt mittheilen könnten, denn die Originale stehen zu unserer Verfügung.

Der Cardinal richtete sein Benehmen nach dem der beiden Boten, machte eine leichte Verbeugung erbrach das rothe Siegel und las Folgendes:

»Am Bord des »Donnerers« [Dies war der Name von Nelson’s neuem, Schiff, welches am nächstfolgenden 29. Juni sich so eine so traurige Berühmtheit erwarb.] drei Uhr Nachmittags im Golf von Neapel.

»Eminenz!

»Mylord Nelson ersucht mich, sie zu benachrichtigen; daß er von dem Capitän Foote, Commandant der Fregatte »Seahorse« eine Abschrift von der Capitulation empfangen, welche Sie angemessen gefunden mit den Commandanten des Castello San Elmo, des Castello Nuovo und des Castello d’Uovo abzuschließen. Er mißbilligt diese Capitulationen vollständig und ist entschlossen, mit der imposanten Streitmacht, welche er die Ehre hat zu commandiren, nicht neutral zu bleiben. Demzufolge hat er die Capitäne Truebridge und Ball, welche die Schiffe »Culloden« und »Alexander« commandieren, an Sie abgesendet. Diese beiden Capitäne sind von Mylords Nelson’s Meinungen vollkommen unterrichtet und werden die Ehre haben, dieselben Ihnen, Eminenz, ausführlich darzulegen. Mylord hofft, daß Sie, Eminenz, derselben Ansicht sein werden wie er und daß er morgen mit Tagesanbruch mit Ihnen gemeinschaftlich operieren können wird. Das Ziel kann nur ein und dasselbe sein, nämlich den gemeinsamen Feind zu besiegen und die rebellischen Unterthanen der Gnade Seiner sicilischen Majestät anheimzugeben.

»Ich habe die Ehre zu sein

»Ew. Eminenz gehorsamer Diener

»W. Hamilton,

»außerordentlicher Gesandter Seiner britischen

Majestät bei Seiner sicilischen Majestät.«

Welchen Widerstand Ruffo auch erwartet haben mochte, so hatte er doch niemals geglaubt, daß dieser Widerstand in so positiver und imposanter Weise zu Tage treten würde.

Er las den in französischer, das heißt in der diplomatischen Sprache geschriebenen Brief zum zweiten Male. Der Brief war von Sir William nicht blos mit seinem Namen, sondern auch mit einem vollen Titel unterzeichnet, und es war daher klar, daß Sir William nicht blos in Mylord Nelson’s, sondern auch in Englands Namen sprach.

In dem Augenblick, wo, wie wir gesagt haben, der Cardinal den Brief zum zweiten Mal gelesen, fragte der Capitän Truebridge sich leicht verneigend:

»Haben Sie gelesen, Eminenz?«

»Ja, mein Herr, ich habe gelesen,« antwortete der Cardinal, »ich gestehe Ihnen aber, daß ich nicht verstanden habe.«

»Sie werden aber aus Sir Williams Briefe ersehen haben, Eminenz, daß wir, Capitän Ball und ich, da wir von Mylords Absichten vollständig unterrichtet sind, alle Fragen beantworten können, welche es Ihnen belieben wird an uns zurichten.«

»Ich werde blos eine thun, mein Herr.«

Truebridge verneigte sich leicht.

»Bin ich, fuhr der Cardinal fort, meiner Vollmacht als Generalvicar entsetzt, und ist jetzt Mylord Nelson damit bekleidet?«

»Ob Sie, Eminenz, Ihrer Vollmacht als Generalvicar entsetzt sind und ob Lord Nelson damit bekleidet ist, wissen wir nicht, wohl aber wissen wir, daß Mylord Nelson die Befehle der sicilischen Majestäten empfangen, daß er die Ehre gehabt hat, Ihnen, Eminenz, seine Absichten kundzugeben und daß er für den Nothfall zwölf Linienschiffe zu seiner Verfügung hat, um seinen Absichten Nachdruck zu geben.«

»Und haben Sie mir in Mylord Nelsons Auftrage weiter nichts mitzutheilen, mein Herr?«

»O doch. Wir haben Sie, Eminenz, um eine positive Antwort auf die Frage zu bitten: Würde im Falle einer Wiederaufnahme der Feindseligkeiten gegen die Rebellen Mylord Nelson auf Ew. Eminenz Mitwirkung rechnen können.«

»Erstens, meine Herren, gibt es keine Rebellen mehr, denn die Rebellen haben ihre Unterwerfung erklärt. Von dem Augenblick an aber, wo es keine Rebellen mehr gibt, ist es überflüssig, gegen dieselben zu Felde zu ziehen.«

»Diese Subtilität hat Mylord Nelson vorausgesehen, und ich werde daher in seinem Auftrage die Frage so stellen: Werden Sie Eminenz für den Fall, daß Mylord Nelson gegen die, mit welchen Sie unterhandelt haben, marschieren würde, gemeinschaftliche Sache mit ihm machen?«

»Die Antwort wird ebenso klar sein, als die Frage, mein Herr. Nicht blos werden ich und meine Leute nicht gegen die marschieren, mit welchen ich unterhandelt habe, sondern ich werde mich auch mit meiner ganzen Macht einer Verletzung der von mir unterzeichneten Capitulation widersetzen.«

Die englischen Officiere wechselten einen Blick. Es war klar, daß sie diese Antwort erwartet hatten und daß es ganz besonders die war, welche sie zu holen gekommen waren.

Der Cardinal fühlte, wie ihm der Zorn durch alle Glieder rieselte.

Dabei bedachte er jedoch, daß die Sache eine sehe ernste Wendung nehmen könne und er deshalb jeden Zweifel beseitigen müsse, so daß eine nähere Erklärung mit Lord Nelson unumgänglich nothwendig werden wurde.

»Hat Mylord Nelson,« sagte er, »den Fall vorausgesehen daß ich eine Conferenz mit ihm zu haben wünsche, und sind Sie, meine Herren, für diesen Fall autorisiert, mich an Bord seines Schiffes zu bringen?«

»Mylord Nelson hat uns in dieser Beziehung nichts gesagt, Herr Cardinal, dennoch aber haben wir vollen Grund zu glauben, daß ein Besuch von Ihnen ihm stets zur Ehre und zum Vergnügen gereichen würde.«

»Mein Herr,« sagte der Cardinal, »dies erwartete ich von Ihrer Courtoisie. Wenn wir vielleicht aufbrechen wollen – ich bin bereit.«

Und er mochte eine Bewegung nach der Thür.

»Wir,« antwortete Truebridge, sind bereit, Ihnen zu folgen, Eminenz. Wenn Sie bereit sind, so bitten wir uns den Weg zu zeigen.«

Der Cardinal ging rasch die in den Hof führende Treppe hinunter, lenkte seine Schritte nach dem Strande und winkte der Schaluppe heranzukommen.

Die Schaluppe gehorchte, der Cardinal sprang, sobald sie nahe genug war, mit der Gewandtheit eines jungen Mannes hinein, und setzte sich zwischen die beiden Officiere auf den Ehrenplatz. Auf das Commando: »Vorwärts!« senkten sich die zehn Ruder in das Meer und die Schaluppe flog mit der Schnelligkeit eines Vogels über die Wogen hinweg.

La San Felice Band 13

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