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Erster Theil
Viertes Kapitel
Louis III. (der Schauspieler), Sohn des Regenten, 1703–1752

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Ludwig Philipp von Orleans, Sohn des Regenten, blieb unbemerkt bei dem Unglücke seines Vaterlandes und den Zügellosigkeiten des Hofes. Er war am 4. August 1703 geboren. Sein Vater hatte ihn ganz jung den Liebkosungen und dem Unterricht einer seiner Buhlerinnen überlassen. Seine Mutter vermählte ihn mit der Prinzessin von Baden-Baden, die er zwei Jahre darauf wieder verlor. Des Lebens überdrüssig, ergab der junge Herzog sich den Wissenschaften. Merkwürdige Sache! Er beging nicht ein einziges Verbrechen. Dieser Mann that nichts, um den Zügellosigkeiten seiner Zeitgenossen Einhalt zu thun. Geistig beschränkt, wie er war, kannte er nicht den Heldenmuth der Aufopferung und starb, wie er gelebt hatte, in der Verborgenheit.

Ein Mann, dem der Zufall einen hohen Standpunkt angewiesen hat, soll mehr thun, als sich mit Theologie beschäftigen: Gott hat ihm die Pflicht auferlegt, sich dem Vaterlande zu widmen; es ist nicht genug, daß er häusliche Tugenden hat, er muß sich auch durch öffentliche Tugenden auszeichnen. Obgleich jedoch diesem Orleans das Genie fehlte, so muß man ihm schon seine guten Absichten anrechnen. Er verläugnete das Blut seiner Väter; das war schon eine Tugend.

Die Prinzen von Orleans

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