Читать книгу Erwin Kostedde - Alexander Heflik - Страница 9

Оглавление

EINWURF

INTERVIEW MIT VOLKER GOLL

Wer waren eigentlich die bedeutendsten Spieler in der Geschichte der Offenbacher Kickers?

Volker Goll: Hermann Nuber, Erwin Kostedde, Gerd Kaufhold. Es gibt natürlich noch mehr. Es kommt immer darauf an, wo man die Grenze zieht. Es sind beispielsweise alle zu nennen aus der Mannschaft, die den DFB-Pokal 1970 gewann. Erwin Kostedde ist vielleicht die schillerndste Persönlichkeit, aber Nuber hat immer nur in einem Verein gespielt, nämlich Kickers Offenbach.

Wieso wurde das Fanmagazin „Erwin“ eigentlich nach Kostedde und nicht „Hermann“ nach Nuber benannt?

Volker Goll: Das hatte natürlich den Grund in der tragischen Heldengeschichte von Erwin Kostedde. Er war ein großer Fußballer, der es dennoch ganz schwer hatte im Leben. Auf der einen Seite der Sport und seine Erfolge, auf der anderen Seite falsche Berater und die ganze Sache mit dem vermeintlichen Überfall. Was für ein Kontrast. Würde er heute das Stadion in Offenbach betreten, würde er immer noch gefeiert werden.

Wie viele Ausgaben vom „Erwin“ gibt es eigentlich?

Volker Goll: Wir haben 1994 angefangen. Dann wurde es 2007 eingestellt. Das wurde ja nur von einem Freundeskreis betrieben. Unser Ziel war, gegen die schlechte Laune und den Verdruss im Verein zu liefern. Als wir aufhörten, damals waren die Kickers Zweitligist, dachten wir, das hätten wir geschafft. 2013 wurde „Erwin“ wiederbelebt, nach der gefühlt x-ten Insolvenz. Die Fans sagten, wir müssten „Erwin“ wieder rausbringen. Da haben wir gesagt, dass wir erst mal weitere Leute dafür finden müssen, dass wir Hilfe dafür benötigen würden. Jetzt wird der „Erwin“ von einigen ehemaligen aus der Gründergeneration und neuen aktiven Fans gemacht.

Und die Anzahl der Ausgaben?

Volker Goll: Wir sind jetzt, Anfang 2021, bei Ausgabe 95 angekommen, vier bis sechs Ausgaben gibt es in der Saison. Die Auflage beträgt in der Regel 1500 bis 1900 Exemplare, aber wir haben auch schon mal 3000 gedruckt.

Wie oft war Erwin Kostedde in dem nach ihm benannten Magazin überhaupt Thema oder die Titel-Story?

Volker Goll: Bei der ersten Ausgabe 1994 war er das Titelbild und wir haben erklärt, warum wir diesen Namen gewählt haben. In den ersten vielleicht zehn Ausgaben haben wir immer Presseberichte über ihn abgedruckt. Das große Interview fehlt aber, obwohl viele Menschen an ihm interessiert sind, heute noch. Vielleicht schaffen wir es, wenn er den OFC noch mal besucht.

Hermann Nuber ist DIE Offenbacher Legende, der Platz vor dem Stadion ist nach dem Ehrenpräsidenten Waldemar Klein benannt. Wann wird Erwin Kostedde im Stadtplan verewigt?

Volker Goll: Ja, da gab es schon Initiativen, warum auch nicht. Im Prinzip ist das eine gute Idee. Es gibt aktuelle Bemühungen, ihn mal wieder nach Offenbach zu holen. Eine Podiumsdiskussion mit ihm wäre interessant. Man kann schon sagen, dass er ein Sohn dieser Stadt ist. Es wäre schön, wenn sich so etwas ergeben könnte, mit einem Besuch und auch der Benennung einer Straße nach ihm.

Volker Goll (Jahrgang 1961) ist Fan der Kickers seit Mitte der 1980er-Jahre. Er ist Mitbegründer des Fanmagazins „Erwin“ und seit vielen Jahren Mitglied des Verwaltungsrates.

Erwin Kostedde

Подняться наверх