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XX. Figürliche Darstellung der Oberfläche von Neu-Spanien, seiner Intendanzen, der Fortschritte der Metallausbeute und anderer die europäischen Kolonien in beiden Indien betreffender Gegenstände
ОглавлениеDiese Figuren erklären, was unten von dem außerordentlichen Mißverhältnis zwischen der Oberfläche der Kolonien und der europäischen Mutterländer gesagt ist. Durch die einander einschließenden Quadrate, welche die Intendanzen vorstellen, ist die Ungleichheit der Territorial-Einteilung von Neu-Spanien sehr auffallend geworden: Diese Methode hat Ähnlichkeit mit der von Herrn William Playfair erfundenen, von der er in seinem Handels- und Staats-AtlasXVII und in seinen statistischen Karten von Europa einen so sinnreichen Gebrauch gemacht hat. Ohne diesen Skizzen eine große Bedeutung beizumessen, kann ich sie doch auch nicht als bloße unscientifische Spielerei gelten lassen. Es ist zwar nicht zu leugnen, daß Herrn Playfairs Karte des Anwachsens der englischen Nationalschuld dem Profil des Pico de Teneriffa gleicht; aber haben nicht seit langem die Naturforscher den Gang des Barometers und die mittlere Temperatur der Monate durch ganz ähnliche Figuren ausgedrückt? Moralische Ideen, die Fortschritte des Nationalwohlstandes oder den Verfall der Literatur eines Volks kann man freilich nicht durch Linien ausdrücken, aber durch statistische Projektionen können eine Menge wichtiger Gegenstände augenscheinlich gemacht werden und sich so dem Gedächtnis einprägen, ohne den Geist anzustrengenXVIII.
† | So durchgängig im Kolumnentitel genannt. |
I | A. v. Humboldt nannte dieses wichtige zugehörige Kartenwerk sehr oft einfach „Mexico-Atlas“ oder „Mexicanischen Atlas“; dem folgte auch der Neudruck (Stuttgart 1970) und ebenso seine beiden spanischen Auflagen. Siehe in diesem Band der Studienausgabe, S. 533f. |
II | Humboldt hat 1793 die Begriffe Geognosie und Physikalische Geographie synonym gesetzt (s. Band I der Studienausgabe, S. 13). So wird es verständlich, daß sich in seinem Mexico-Werk die Ausdrücke Geognosie und Geologie nur selten decken, obgleich es ein moderner Leser voraussetzen möchte. In Gedanken kann der Leser statt Geognosie fast immer Physikalische Geographie im Sinn von Humboldts Leitwissenschaft einsetzen. Der Herausgeber hat mehrfach in Anmerkungen auf dieses Problem hingewiesen. |
III | Hier ordnet Humboldt einer Geographie eindeutig einen höheren Sinn zu, der über bloßes Sammeln und Zusammenstellen hinausweist. |
IV | Recueil d’observations astronomiques …, a.a.O., d.h. hier und in den folgenden Fällen einen Hinweis auf die Bibliographie in Band I dieser Studienausgabe; hier auf S. 26. |
V | Juan A. Ortega y Medina hat in seiner Ausgabe des Mexico-Werkes (México 1966) die Ausgabe „Piaster“ durch „peso“ ersetzt; wir folgen Humboldts Original. |
VI | Dieses hochgestellte kleine „h“ bedeutet horae = Stunden und bezeichnet das Maß der chronometrischen Zeitübertragung oder einer Berechnung. |
VII | Neu-Californien = das Gebiet des heutigen Bundesstaates der USA; Alt-Californien = das Gebiet der Halbinsel Nieder-Californien. |
VIII | Er stammte aus Hamburg. Siehe Kommentar, S. 558 mit Fußn. 25. |
IX | Juan Gaetano war 1542 Teilnehmer der Fahrt des R. L. de Villalbos zu den Philippinen. Entdecker der Hawaii-Inseln war 1778 James Cook; hierzu Dietmar Henze, a.a.O. II, S. 310. |
X | Gemeint ist Juan Francisco Bodega y Cuadra (Quadra) (um 1740–1794), spanischer Erforscher der NW-Küste Amerikas. |
XI | Siehe Band V dieser Studienausgabe, S. 105f. mit Fußn. |
XII | Der Portugiese Pedro Nuñez (1492–1577), genannt Petrus Nonius, entdeckte 1546 die Eigenart der Loxodromen (= schiefläufige Linien), die auf der Kugel und der nautisch wichtigen Mercator-Karte alle Meridiane im gleichen Winkel schneiden. Er selbst nannte eine solche Linie linea rhombica; daher der Seemannsausdruck Rumb (Pl. Rumben). |
XIII | Das alles ist allerdings eine der Aufgaben der Physikalischen Geographie im Sinne A. v. Humboldts. |
XIV | Der Bergwerksdirektor Friedrich Traugott Sonnenschmidt aus Schleiz gehörte zu einer Gruppe deutscher Bergleute, die Fausto D’Elhuyar 1788 nach Mexico geleitet hatte, wo der Deutsche bis 1799 (nicht bis 1824) wirkte; Hanno Beck: Alexander von Humboldts amerikanische Reise, a.a.O., S. 285f. |
XV | Nicht erschienen. |
XVI | Daran sollten alle die denken, die später auch hin und wieder Meßwerte Humboldts kritisierten. |
XVII | William Playfair: The commercial and political atlas, London 1786, 21787; s. hierzu auch den Kommentar, S. 551. |
XVIII | Obwohl Humboldt hier Grenzen aufweist, glaubte er mehr als die meisten Zeitgenossen an quantifizierende Möglichkeiten der Geographie. Auf ihn können sich entsprechende Bestrebungen der modernen Geographie berufen. |
1 Das Wort Real bezeichnet einen Ort, in dem Bergbau betrieben wird.
2 So nennen die spanischen Geographen die Bucht zwischen Sonora und Californien; das Rote Meer der französischen Reisebeschreiber. Anm. des Übersetzers im Verlag Cotta.
3 Einer der gelehrtesten Geographen des Jahrhunderts, Herr Rennell, bemerkt, daß die Engländer die genauesten Karten ihrer Ankerplätze an der bengalischen Küste besitzen, während sie keine auch nur erträgliche Karte des Kanals aufzuweisen haben, welcher England von Irland trennt (Description de l’Indostan, T. I., Vorrede).
4 Rennell, Sur l’Indostan, Tom. I., p. 17.
5 Exposition du Système du monde, par Laplace, p. 19.
6 Das große Portal der Kathedrale von Mexico ist um 12″ nördlicher und um 10″ (in Bogen) östlicher gelegen als das Kloster des Heiligen Augustins, in dessen Nähe ich meine Beobachtungen anstellte.
7 Descripción orthográfica universal del eclipse de sol del dia 24 de Junio de 1778, dedicada al Sr. Don Joaquín Velázquez Cárdenas y León por Don Antonio de León y Gama, 1778, p. IV.
8 Análisis de la Carta de la America septentrional por Don Isidoro de Antillon, 1803, p. 34. Diese Karte setzt Mexico nicht einmal unter 101° 52′, sondern unter 102° 2′, ein Irrtum von 37′ in Bogen.
9 Libra astronómica y filosofica escrita en 1681, por Don Carlos de Sigüenza y Góngora, Catedratico de Matematicas de la Universidad de México, y empresso en la misma Ciudad en, 1690, § 386.
10 Man sehe das oben angeführte Werk, §§ 382–385. Die Kenntnis dieses äußerst seltenen Buches von Sigüenza verdanke ich Herrn Oteiza, einem jun gen kenntnisvollen Mexicaner, welcher die Güte hatte, mehrere alte, von mexicanischen Astronomen gemachte Beobachtungen noch einmal für mich nachzu rechnen.
11 Ephemirides astronomicas, a Triesnesker, 1803.
12 Voyage en Californie, 1772, p. 104.
13 Gazeta de México, 1772, No. 95, p. 56.
14 Plano de las Cercanías de Mexico per Don Carlos de Sigüenza, reimpreso en 1786 con algunas adiciones de Don José Alzate (en la Imprenta de Don Francisco Rangel).
15 Aurora o Correo politico económico de la Havanna, 1804, No. 219, p. 13.
16 Historia de Nueva España escrita por Hernán Cortés, aumentada por El Illustr. Señor Don Francisco Antonio de Lorenzana, México, 1770, p. 328.
17 Gazeta de México, 1772, p. 58.
18 Atlas pour l’ouvrage de l’Abbé Raynal, p. 11.
19 Voyage en Californie, p. 102.
20 Mémoires de l’Académie pour l’année 1726.
21 Voyage en Californie, p. 103.
22 Diese chronometrische Länge von 102° 22′ finde ich auch auf der ausführlichen, zur Zeit der Malaspina-Expedition entworfenen und auf der Seeschule zu Lima vollendeten Karte des Hafens von Acapulco. Es scheint in der Tat, daß die bei jener Expedition angestellten Astronomen anfangs viel westlichere Positionen annahmen, als diejenigen sind, bei welchen seitdem das Depósito Hidrográfico zu Madrid in der Herausgabe der Malaspina-Seekarte stehen geblieben ist. Der Längenunterschied beläuft sich für Acapulco auf 20′, für Guayaquil auf 16′, für Panamá und Realejo auf 18′ im Bogen.
23 Carte des côtes du golfe du Mexique d’après les observations des Espagnols an 9 [1800/01].
24 Seemeilen, 20 auf einen Grad, jede also zu 3 Bogenminuten oder zu 2850 Toisen.
25 Geographische Ephemeriden von Herrn v. Zach, 1798, T. II, p. 393. Nach Anleitung dieses Werks führe ich die Ferrerschen Ortsbestimmungen an. Sie weichen bisweilen von den handschriftlichen Resultaten ab, die ich besitze, Resultate, bei denen jener unermüdliche Beobachter nach früheren und weniger sorgfältigen Berechnungen vorläufig stehen geblieben war. Ich bin diese Bemerkung denen schuldig, die sich Abschriften von meinen Arbeiten verschafft haben und sich vielleicht wundern, in diesen Abschriften Zahlen anzutreffen, welche von den gegenwärtig von Herrn Oltmanns und mir bekanntgemachten Ortsbestimmungen verschieden sind. Erst wenn man alle Beobachtungen sorgfältig miteinander verglichen hat, kann man zu einem sicheren Resultat gelangen.
26 Gomara: Hist., cap. 12.
27 Voyage en Californie, p. 106.
28 Nouvelle Carte de l’Amérique septentrionale dediée à l’Académie royale des sciences de Paris, par Don José Antonio de Alzate et Ramirez 1768.
29 Estado de la Geografía de la Nueva España y modo de perfeccionar la per[cepción] Don José Antonio de Alzate (Periodico de México, Diciembre 1772, n°. 7, p.55).
30 Mapa de California por Domingo de Castillo, 1541.
31 Herr Asanza, ehemaliger Vizekönig von Mexico, hatte Herrn Casasola, Fregatten-Leutnant der königlichen Marine, beauftragt, in vier Handschriften alles dasjenige zusammenzustellen, was auf die unter den Vizekönigen Bucareli, Flores und Revillagigedo nach dem Norden von Californien unternommenen Seereisen Bezug haben könnte. Diese Arbeiten bestehen 1. aus einem auf die Beobachtungen der Herren Perez, Canisarez, Galiano, Cuadra und Malaspina sich gründenden Atlas; 2. aus einem großen Folio-Band unter dem Titel ›Compendio histérico de las Navegaciones sobre las costas septentrionales de California ordenado en 1799 en la ciudad de México‹; 3. aus der Beschreibung einer Reise nach der nordwestlichen Küste von Amerika, welche auf Befehl des Königs Don Juan Francisco de la Bodega y Cuadra, Befehlshaber der Fregatten Santa Gertrudis, Aranzasa, Princesa und der Goelette Activa 1792 unternahm, und 4. aus einem ›Reconocimiento de los quatro Establecimientos Russos al Norte de la California en 1788‹, einer merkwürdigen Reise, welche auf Befehl des Vizekönigs Flores unternommen und von Don Antonio Bonilla beschrieben wurde. Ein Teil dieser schätzbaren Materialien ist in der 1802 zu Madrid erschienenen ›Relatión del Viage de las Goletas Sutil y Mexicana‹ bereits öffentlich bekannt gemacht worden.
32 Voyage de Vancouver autour du monde, T. II, p. 46.
33 Análisis de la Carta de Antillon, 1803, p. 50.
34 Voyage,T.III, p.304.
35 Herr Triesnecker findet, indem er La Pérouses Resultate mittels Greenwicher Mondhöhen verbessert, 123° 34′ 0″ statt 123° 42′ 12″ der Länge (Zach. Corr., B. I, p. 173).
36 Cronica serafica de Querétaro, P. II, 1792, Prologo.
37 1539 untersuchte Francisco de Ulloa auf einer auf Cortéz Unkosten unternommenen Reise den Meerbusen von Californien bis zu den Mündungen des Río Colorado. Der abenteuerliche Gedanke, Californien sei eine Insel, entstand im 17. Jahrhundert (Antillon Análisis, p. 47, n°. 55).
38 1. Derotero del Brigadier don Pedro de Rivera en la visita que hizo de los Presidios de las Fronteras de Nueva España en 1724; 2. Itinerario del mismo autor de Zacatecas a la Nueva Biscaya; 3. Itinerario del mismo autor desde el Presidio del Paso del Norte hasta el de Janos; 4. Diaria de Don Nicolas de Lafora en su Viage a las Provincias Internas en 1766; 5. Derotero del mismo autor de la Villa de Chihuahua al Presidio del Paso del Norte; 6. Derotero de Mexico a Chihuahua por el Ingeniero Don Manuel Mascaró en 1778; 7. Derotero del mismo autor desde Chihuahua a Arizpe Mission de Sonora; 8. Derotero del mismo autor desde Arizpe a Mexico en 1785. Die Originale dieser acht Handschriften werden in den Archiven des Vizekönigreichs Mexico aufbewahrt.
39 Análisis de la Carta, p. 44.
40 Analisis de los fundamentos de la Carta de la America septentrional.
41 Relatión del Viage hecho por les Goletas Sutil y Mexicana en il anno de 1792 vara recono cer el Estrecho de Fuca con una introducción en que se ola noticia de las expediciones execatados anteriormente per los Españolos en busca del Paso del Noro este de le America (de orden del Rey), Madrid 1802.
42 Carta esferica que comprehende las costas del Seno Mexicano, construida en el Depósito Hidrográfico de Madrid, 1799.
43 Im achten Kapitel habe ich von der auffallenden Regelmäßigkeit gesprochen, die man in der Lage der mexicanischen Vulkane bemerkt. Ich habe einigen Zweifel über die geographische Länge des Pico de Tancitaro, dessen Azimut ich zweimal, aber nur von weitem, bestimmt habe. Ich befürchte, beim Abschreiben der Winkel einen Irrtum begangen zu haben; aber die Breite dieses Bergs ist wenigstens bis auf acht Minuten richtig.
44 Ramusio, Venedig 1613, T. I, S. 375.
45 Man sehe, was in diesem Werk von der Lage des alten Mexico, von den Pyramiden von Teotihuacán, von der Lage der Seen, von dem künstlichen Abfluß (Desagüe) des Wassers nach dem mexicanischen Meerbusen und von den beiden Gebirgsrücken von Cholula und Toluca gesagt wird. Einen Teil des letzten sieht man auch auf meiner Karte vom Tal von Tenochtitlan.
46 Siehe mein: Recueil d’observations astronomiques, a.a.O., Vol. I, pp. 318–20.
47 Nivellement barométrique fait dans les régions équinoxiales du Nouveau Continent etc. par A. d. Humboldt, Paris et Tübingen 1809, in Quarto.
48 Dieser geschickte Ingenieur besitzt ein vorzügliches Talent für die Aufnahme solcher Karten. Eine Anleitung darüber, die er herauszugeben willens ist, wird in der Geschichte der Topographie Epoche machen. [Ob es Pierre-Antoine Clerc (1774–1843) ist, bleibt zweifelhaft. Anm. d. Hrsg.]
49 Das Innere Spaniens bietet eine auffallende Ausnahme; in der Gegend von Madrid hat der Boden von Kastilien 600 m absoluter Höhe. Siehe mein Mémoire über die Konfiguration des spanischen Bodens, in: Alexandre de Labordes Itinéraire d’ Espagne, Vol. I, pp. CXLVII–CLVI. Nach den Messungen, welche dieser Aufsatz enthält, hat Herr Poyféré de Céré die kleine geologische Karte entworfen, welche seinem interessanten ›Rapport de l’importation de Merinos‹ beigesetzt ist. Schade, daß diese Karte nicht durchaus nach einerlei Höhenmaßstab gezeichnet ist!
50 Mein erster Versuch in dieser Art war meine physikalische Karte vom Magdalenenstrom, welche 1801 gegen meinen Willen in Madrid gestochen worden ist. Siehe mein: Recueil d’observationes astronomiques, Vol. I, p. 370.
51 Siehe meine: Geographie der Pflanzen [Band I unserer Studienausgabe, S. 79].
52 Paris 1809 bei F. Schoell und Tübingen bei J. G. Cotta.
53 Genau N. 14° O.
54 Dieser junge Mann und Herr José Rodriguez aus Parral in den Provincias internas, welcher ausgezeichnete Kenntnisse in der Naturwissenschaft besitzt, haben mir mehrere Monate lang beim Entwurf vieler geognostischer [hier = geographischer] Karten geholfen, welche im geographischen Atlas meiner Reisebeschreibung erscheinen werden. Ich statte ihnen hier meinen öffentlichen Dank ab.
55 Siehe mein: Recueil d’observations astronomiques, a.a.O., Vol. I, p. 373.
56 „En Guatemala hay dos volcanes, uno de fuego, y otro de agua“, sagt Lorenzana in einer Anmerkung zu Cortés’ Briefen.
57 Cartas de Cortés, pp. 318 u. 380 (Clavigero, III, pp. 68 u. 162).
58 Siehe oben S. 29.
59 Siehe für die Bergwerke Europas die vortreffliche statistische Tabelle des Reichtums von Mineralien in Héron de Villefosse, Mémoire général sur les mines, Paris 1809, bei F. Schoell, p. 240.