Читать книгу Die Midgard-Saga - Muspelheim - Alexandra Bauer - Страница 9
3. Kapitel
ОглавлениеMehrere Tage reisten sie über einen Kontinent hinweg, ehe sich das Land unter ihnen in einem weiten Ozean verlor. Zu Beginn ihrer Reise waren sie geritten, bis Pferd und Reiter ermüdeten. Erst dann hatten sie sich auf Midgard niedergelassen und an einem von Wal-Freyas magischen Feuern Essen und Schlafstatt geteilt. Thea vermutete, dass die Wanin das Feuer zunächst aus Gründen der Gemütlichkeit entfachte, denn erst später nahm die Kälte zu. Liebevoll von Odin begrüßt, stießen irgendwann Hugin und Munin zur Gruppe. Sie begleiteten ihn mal fliegend, mal auf seinen Schultern sitzend. Hin und wieder verschwanden sie, kehrten aber stets nach einigen Stunden zurück.
Als die Reisenden nichts außer Wasser unter sich fanden, entfaltete Odin für die Rast Skidbladnir. Thea liebte die Momente auf dem Schiff. Sie weckten vertraute Erinnerungen, außerdem besänftigten sie Juli, die im Angesicht der klirrenden Temperaturen regelmäßig über Wal-Freyas Frostwickel schimpfte, den sie anstatt eines warmen Umhangs im Gepäck führte. Irgendwann hüllte sie sich auch tagsüber in ihre Nachtdecke ein, was in Anbetracht des ruhigen Ritts kein Problem darstellte.
Tage später stiegen die Temperaturen derart an, dass Juli die Decke auf Skidbladnir zurückließ und Wal-Freya mit einem Grinsen für den Kälteumhang dankte. Zur ansteigenden Hitze begleitete ein stetig anschwellendes Rauschen die Stille. Mit den verstreichenden Stunden wurde es so laut, dass jedwede Unterhaltung im Keim erstickt wurde. Zunächst suchte Thea die Ursache dafür in den Lichtpunkten, die weit hinten am Sternenhimmel loderten und an fliegende Funken erinnerten. Auch die Fylgja beobachtete sie mit wachsamen Augen. Irgendwann deutete Odin mit dem Speer in die Tiefe. Thea stockte der Atem. Unter ihnen rauschte das Meer in einen bodenlosen, tiefschwarzen Abgrund. Dahinter lagen nur Sterne und ein weitreichendes Nichts.
„Wer sagt, die Menschen der alten Zeit hätten keine Ahnung von der Beschaffenheit der Welt gehabt, der irrt. Wer bis hierhin segelt, fällt unweigerlich ins Leere“, sprach Thea Wal-Freya an.
„Kein Mensch schafft es, bis an den Rand Midgards zu segeln. Es ist eine Spalte von Ginnungagab. Midgard wurde in diesem Schlund errichtet.“
Thea wandte sich im Sattel um, denn das gigantische Gefälle entfernte sich ebenso schnell unter Djarfurs Tritten, wie es aufgetaucht war. „Wohin verschwindet das Wasser?“
„Es verschwindet nicht. Ich denke, es fließt zurück zur Urquelle Hvergelmir, sonst wären die Meere längst verschwunden.“
„Du vermutest es?“
Wal-Freya lachte. „Frag Odin, sobald wir wieder eine Unterhaltung führen können. Er hat sein Auge nicht ohne Grund geopfert. Ich war noch nie hier.“ Die Walküre richtete ihren Fingerzeig nach vorn. „Dieser Ort liegt mir zu nahe an jenem.“
Thea lenkte ihre Aufmerksamkeit zurück auf den Horizont. Überrascht öffnete sie den Mund. Inmitten des leeren Raumes näherte sich eine schwarze Landplatte, durchzogen von Lavaströmen, die sich wie leuchtende Adern von dutzenden rauchenden Vulkanen hinab in die Tiefe wälzten. Die Funken, die Thea zuvor in der Sphäre gesehen hatte, entstammten feuerspeienden Bergen, die in einem fort Magma in die Luft warfen. Zwischen den dunklen Schwaden leuchtete der Himmel über der Landschaft orange und rot, gerade so, als würde er brennen.
„Das sieht unheimlich aus“, sagte Djarfur.
„Sehr unheimlich“, stimmte Thea zu. „Hier kann doch nichts und niemand existieren.“
„Feuerriesen“, antwortete Djarfur. Zeitgleich beschleunigte er, da sich Odin mit einem Mal von der Gruppe absetzte. Mit weit von sich gestrecktem Speer trieb er Sleipnir voran. Je näher die Feuerlandschaft rückte, umso größer wurde Theas Ehrfurcht vor diesem Ort. Ungebremst wälzten sich die Lavaströme durch die Täler. Zum Teil sammelten sie sich in großen Becken, rissen dort die abgekühlte, schwarze Decke auf und trieben die Stücke in kleinen Platten vorwärts. Wie in einem brodelnden Kessel schossen hier und da rotglühende Pfropfen aus der dunklen Masse. Sollten hier jemals Bäume existiert haben, so waren sie längst der Lava zum Opfer gefallen. Weit und breit war nichts zu sehen, außer rußfarbener Untergrund und brennendes Gestein.
Plötzlich fauchte die Fylgja. Während Thea erstaunt zu ihr sah, hörte sie Djarfur und Wal-Freya gleichzeitig in ihrem Geist tönen: „Vorsicht!“
Schwindel überfiel sie, den sie anfänglich mit den beiden Stimmen in ihrem Kopf erklärte, dann aber fühlte sie das verhasste Ziehen im Magen, als Djarfur wie ein lebloser Stein in die Tiefe sackte. Aufgebrachtes Krächzen von Hugin und Munin begleitete ihren Fall, der nur einen Augenblick dauerte. Im nächsten Moment wurde sie hart zur Seite gerissen, da das Walkürenpferd nach rechts schnellte. Die Fylgja sprang neben ihrem Schützling her und fauchte warnend. Thea nahm einen brennenden Lavabrocken wahr, der nur knapp an ihr vorbeizischte, dann einen zweiten. Kurz darauf erfüllten Mjölnirs Lichtblitze die Luft. Thor lenkte seinen Wagen hinunter aufs Land, dicht neben ihm ritt Odin, seinen Speer hoch über den Kopf erhoben. Sie hielten auf den Ursprung der Attacke zu. Am Rand des Plateaus hatten sich zwei Dutzend Wesen versammelt. Hoch ragten sie zwischen den Lavaströmen auf. Immer wieder griffen sie in den geschmolzenen Stein, formten ihn zu Bällen und schleuderten diese in Richtung der Ankömmlinge. Die Walkürenpferde tauchten geschickt unter den Angriffen hinweg.
„Sammelt euch hinter mir!“, gellte Wal-Freya.
Thea bemühte sich vergeblich, zwischen den hektischen Bewegungen Djarfurs Näheres zu erkennen. Erst als Wal-Freya Vala vor Thea, Juli und Tom führte, und die Feuerbälle jäh von einem unsichtbaren Schild abprallten, beruhigte sich das Walkürenpferd und Thea konnte einen Blick auf die Gestalten am Boden erhaschen. Hugin und Munin hatten sich auf Toms Schulter niedergelassen. Sie stießen besorgte Krächzer aus, während sie Odin beobachten. Mit jedem Meter, den sich der Allvater und Thor den Angreifern näherte, wuchsen sie hünenhafter auf. Von der Ferne sahen sie aus, als bestünden ihre unförmigen Köper aus erkalteter Lava. Länger betrachtet war sich Thea dessen ganz sicher. Aus den Augenhöhlen der Ungeheuer glühten Flammen, ebenso aus ihren geöffneten Mündern. Gleichzeitig lief ihnen das geschmolzene Gestein wie Schweiß von der Stirn. Unermüdlich warfen sie Lavabälle nach den Asen, doch sowohl Sleipnir, als auch Tanngrisnir und Tanngnjostr verstanden es, den Geschossen leichtfüßig auszuweichen. Odin schleuderte Gungnir in Richtung eines Giganten. Obwohl die Waffe bei der Größe des Riesen einem Pfeil glich, streckte er ihn nieder, als sei er von einer schweren Axt getroffen worden. Das Glühen in seinen Augen erstarb im gleichen Moment, da sich Gungnir wie von Zauberhand aus seiner Brust löste und zurück in Odins Hand kehrte. Mit einem wütenden Schrei warf der Gigant neben seinem toten Kumpan ein Geschoss in Thors Richtung. Der Donnergott hob Mjölnir über den Kopf, sprang auf den Rand des Wagens und stürzte sich in die Tiefe. Nur einen Augenblick später traf der Feuerball mit einem furchtbaren Laut auf den Wagen. Blökend gerieten Tanngnjostr und Tanngrisnir ins Trudeln. Sie verloren die Kontrolle, stürzen hinab und schlugen zwischen den Füßen der Giganten auf.
„Wir müssen ihnen helfen!“, rief Djarfur alarmiert.
„Los!“, erwiderte Thea. Sie zog Kyndill aus der Scheide und presste die Beine fester an Djarfurs Flanken. In rasender Geschwindigkeit hielten sie auf die Feuergiganten zu.
„Was soll das? Was tut ihr?“, rief Wal-Freya ihnen nach.
Für einen Moment befürchtete Thea, dass sie an dem Schutzschild der Wanin abprallen würden, doch sie durchbrachen es problemlos. Blitze, von Mjölnir ausgestoßen, tauchten den Platz in gleißendes Licht. Auch der Donnergott versuchte zu seinen Böcken vorzudringen, die, in ihrem Geschirr verheddert, vergeblich darum rangen, aus den Reihen der Giganten auszubrechen. Die Angriffe der Kolosse hatten sich auf Thor und Odin konzentriert, doch jetzt rückten Thea und Djarfur in den Fokus ihrer Aufmerksamkeit. Wie ein kleiner leuchtender Flummi rannte die Fylgja neben Thea her. Die Anspannung des Folgegeistes schien unbegründet. Spielerisch wich Djarfur den Lavabällen aus, während er auf die Gestalt zuhielt, die den Böcken am nächsten stand.
Plötzlich kam Thea in den Sinn, dass sie noch nie auf einem Pferd in eine Schlacht gezogen war – erst recht nicht auf einem fliegenden. „Wie machen wir das jetzt?“, fragte sie gehetzt.
„Ich zieh an diesem Ding vorbei und du machst irgendeinen Schnickschnack mit deinem Schwert, was sonst?“, erwiderte Djarfur.
„Irgendeinen Schnickschnack“, wiederholte Thea vorwurfsvoll. Sie duckte sich vor einer Faust weg, die an ihr vorüberfegte. Doch Djarfur hatte bereits reagiert.
„Ich erledige das Ausweichen, kümmere du dich um die Angriffe“, kommentierte er mit leichtem Tadel. Er machte kehrt, ebenso der Koloss. Als wolle er eine Fliege fortjagen, riss der Gigant den Mund auf und hieb nach Reiter und Pferd. Wieder drehte Djarfur ab. In einem geschickten Bogen schwang Thea Kyndill zum Körper der Hünengestalt, verfehlte sie aber knapp. Das Wesen lachte bösartig und holte erneut aus. Djarfur tauchte unter der schwarzen Hand hinweg. Diesmal führte Thea ihre Waffe in Richtung des Gigantenkopfes. Ein Lichtblitz blendete sie, zeitgleich krachte Mjölnir gegen den Kiefer des Geschöpfs. Ehe Thea ihren Schlag setzen konnte, fiel es hinten über.
„Zum Nächsten“, knurrte Djarfur. Er machte eine Wende und sprang über eine weitere Attacke hinweg. Im Gewühl der Kolosse verlor er aber den Überblick. Schon die nachfolgende Offensive übersah er. Flink hob Thea die Klinge und konzentrierte all ihre Kraft in den Angriff. Knirschend drang Kyndill durch den Arm des Geschöpfs. Es heulte auf und legte die Hand über den entstandenen Stumpf. Heiße Lava quoll aus der Wunde, dann fiel auch dieser Gigant von Mjölnir getroffen zu Boden.
Thea entdeckte Vala in ihren Augenwinkeln und sah den vertrauten blauen Umhang Wal-Freyas an sich vorbeischnellen. Offensichtlich hatte sich die Walküre dem Kampf angeschlossen, doch Thea war nicht in der Lage, sie im Getümmel wiederzufinden, zu rasch änderte Djarfur die Richtungen. Gleichermaßen erging es ihr mit ihrer Fylgja, die im Gewirr der Feuerbälle kaum wahrzunehmen war. Sie konnte nur darauf vertrauen, dass Djarfur ebenso an seinem Leben hing wie seine Reiterin und sich umsichtig verhielt. Thea fokussierte Tanngrisnir und Tanngnjostr. Ihr panisches Blöken wurde lauter, da die Giganten nun gezielt Jagd auf sie machten. Als Djarfur knapp an einem der Wesen vorüberstreifte, dachte Thea nicht lange nach und schwang Kyndill in dessen Richtung. Als wäre sein Körper aus Butter schnitt die Waffe in seine Seite. Eine tiefe Verletzung klaffte auf. Von einem stummen Schrei begleitet legte das Wesen die Hand auf die Wunde. Mit der herausströmenden Lava zerfiel es rasch in seine Urmaterie. Nur ein Teppich erkalteter Lava blieb von ihm übrig.
Thea riss den Kopf hoch, denn schon umkreiste Djarfur den nächsten Koloss. Das Walkürenpferd wich seiner Attacke aus und brachte Thea in eine günstige Position. Sie ließ die Gelegenheit nicht verstreichen und schaltete auch diesen Gigant aus. Einmal rauschten Sleipnir und Odin dicht an ihr vorbei, dann wieder Wal-Freya auf Vala. Wie Fliegen umschwärmten sie die Gegner, während Thor vom Boden aus kämpfend jeden auslöschte, der seinen Böcken zu nahe kam. Irgendwann fiel auch der letzte Angreifer. Odin fing seinen Speer auf und landete mit Sleipnir neben Thor. Der kniete vor Tanngrisnir und Tanngnjostr, die dem Donnergott fröhlich in die Arme sprangen. Eine Weile erduldete er, dass sie ihm das Gesicht abschleckten, dann setzte er die Tiere vor sich ab und löste sie aus dem Geschirr, um es zu entwirren. Missmutig richtete er den Wagen auf. Mit der Hand fuhr er über die beschädigte Stelle, die der Feuerball hinterlassen hatte.
„Zu Hause werde ich das reparieren müssen“, knurrte er.
Djarfur ließ sich auf der Erde nieder. Er tänzelte leicht, während die Fylgja um seine Beine schnurrte.
„Ist das dein Folgegeist, der mich da kitzelt?“, fragte er.
„Du spürst sie? Ja. Wie es scheint, ist sie dir sehr dankbar.“
„Gern geschehen.“
Wal-Freya blickte Thea wütend an. „Das war leichtsinnig und völlig überflüssig. Thor und Odin hätten das alleine geschafft.“ Noch erboster sah sie Djarfur an. „War das deine Idee?“
Ehe Thea etwas erwidern konnte, sprang Thor für sie in die Bresche. „Sie wollten nur meinen Begleitern helfen und das haben sie gut gemacht.“
Odin nickte. „Allerdings. Du solltest ihnen für ihren Mut danken und sie nicht dafür verurteilen. Ihr Eingreifen war überaus hilfreich.“ Er lächelte. „Das war eines Einherjers würdig, liebe Thea.“
Ein Stich fuhr durch Theas Magen. Was brachte Odin dazu, sie mit einem seiner gefallenen Krieger zu vergleichen?
„Du hättest es mit mir absprechen können, ehe du dich in eine Horde Feuergiganten stürzt!“, beharrte Wal-Freya.
„Sie hat die Hosen voll“, kommentierte Djarfur spöttelnd.
„Sie macht sich nur Sorgen“, erwiderte Thea hörbar für alle.
„Die habe ich mir auch gemacht“, stimmte Juli zu, die gerade zusammen mit Tom auf dem Platz landete. Hugin und Munin flogen heran und setzten sich auf Odins Schulter. Beide spielten erleichtert mit den Ohren des Allvaters, was dieser mit einem sanften Handstreich unterband.
Tom schmunzelte. „Das hat vermutlich etwas mit ihren Erfahrungen aus vorherigen Abenteuern zu tun.“
„Haha!“ Thea steckte Kyndill zurück in seine Scheide. Unwillkürlich packte sie den Zwiesel, als Djarfur einen Schritt nach vorn machte.
Wütend schnaubte er: „In der Tat sollten sie dankbar sein.“
Wie auf Kommando strich Thor in einer liebevollen Geste über Theas Bein und tätschelte Djarfur. „Lasst euch nicht verunsichern, ihr seid großartig gewesen.“
„Von weiter weg hat das super ausgesehen, aber es war kaum auszuhalten, so eine Angst hatte ich“, sagte Juli.
„Wenigstens habt ihr auf mich gehört und seid auf Abstand geblieben“, knurrte Wal-Freya.
Juli grinste. „Wir haben überlegt, was gefährlicher ist: dich zu verärgern oder sich mit einer Horde Feuerriesen anzulegen. Die Entscheidung war leicht.“
Wal-Freya kniff die Augen zusammen und entlockte Juli damit ein Lachen.
„Das waren keine Feuerriesen, es waren Feuergiganten. Feuerriesen sind nur halb so groß wie diese hier“, erklärte Thor.
„Aha! Also vergleichbar mit den Eiskolossen, die uns in Nif angegriffen haben?“, fragte Juli.
„Genau. Sie sind Urkräfte.“ Thor spannte die Böcke wieder an den Wagen.
„Ich dachte, das seien Feuerriesen auch“, staunte Tom.
Odin nickte. „Das sind sie, aber im Gegensatz zu ihren großen Brüdern haben sie ein wenig Verstand.“
Juli schaute auf die Überreste der Angreifer. „Ich nehme an, wir müssen uns jetzt nicht mehr verstecken.“
Odin schüttelte den Kopf. „Sie hatten keine Zeit Surtr zu unterrichten. Aber irgendwann wird man sie vermissen.“
Tom richtete seinen Blick über das Land. „Wohin werden wir reisen?“
„Es heißt, Surtr wohnt in einer Festung in der Mitte Muspelheims“, erklärte Odin.
„Und wie kommen wir da rein?“, fragte Tom.
„Wieso machen wir uns eigentlich immer erst Gedanken um sowas, wenn wir schon auf dem Weg sind?“, stöhnte Juli.
„Weil Odin darüber in Asgard nicht diskutieren wollte“, knirschte Wal-Freya.
Thor grinste und erwiderte leichthin: „Wir klopfen an, liebe Juli.“
Schnaubend verschränkte Wal-Freya die Arme. „Wir werden versuchen möglichst ungesehen in die Feste zu gelangen.“ In ihren Worten schwang eine Endgültigkeit mit, die selbst Odin nicht zum Widerspruch ermutigte.
Er nickte bestätigend. „Wir werden einen Weg finden, um unerkannt hineinzugelangen. Sollte das nicht funktionieren, machen wir es, wie Thor gesagt hat.“ Gleichgültig zuckte er mit den Schultern und lenkte Sleipnir zwischen zwei Lavakanälen voran. Tom trat seinem Pferd leicht in die Flanken und folgte ihm.
„Fliegen wir nicht?“, fragte Juli.
Wal-Freya hob das Kinn. „Schau mal in den Himmel. Wenn du glaubst, inmitten von Magmaauswürfen heil hindurchreiten zu können, darfst du es gerne versuchen.“
„Außerdem sieht es dort sehr stickig aus“, fügte Thor mit einem Zwinkern hinzu. Er stellte sich auf seinen Wagen.
„Kannst du nicht irgendeinen Zauber wirken, der uns schützt?“, fragte Thea.
„Ja, einen Luftblasenzauber mit Lavabrockenschutz“, stimmte Juli zu.
Odin, schon in einiger Entfernung, antwortete, noch ehe Wal-Freya dazu in der Lage war: „Könnte sie, aber sie schont besser ihre Kräfte. Der Weg ist weit und wir wissen nicht, an welcher Stelle wir ihre Hilfe nötiger haben werden.“
Thea nickte einsichtig. Sie kannte das ermattende Gefühl, das die Magie auf den sie wirkenden Körper ausüben konnte.
„Außerdem bleiben wir so länger unerkannt“, beharrte Wal-Freya.
„Schlagt eure Kapuzen hoch. Auch kleine Funken können schmerzen, wenn sie in eurem Nacken landen“, ergänzte Odin kaum noch hörbar. Hugin und Munin krächzten bestätigend.
Juli tat, wie ihr geheißen. „So behalten wir obendrein alle einen kühlen Kopf“, kommentierte sie trocken und schloss sich Tom an.
Sie ritten eine unbestimmte Zeit ins Landesinnere, ohne dass sie irgendwem oder irgendetwas begegneten. Karg und lebensfeindlich tat sich Muspelheim vor ihnen auf. Der schwarze Boden wurde nur von blubbernden Lavaströmen unterbrochen. Irgendwann kesselte sie ein Strom in einem breiten Teppich ein, doch die Pferde sprangen nur gelangweilt darüber hinweg und setzten ihren Weg auf der anderen Seite fort. Die Fylgja blickte sich unablässig um, als erwarte sie, dass jeden Moment etwas aus dem Schatten trat. Die Nervosität ihres Schutzgeistes beunruhigte Thea, denn in der Gegenwart der Götter hoffte sie eher darauf, dass er sich beschützt wähnte.
„Was beschäftigt dich?“, fragte Djarfur.
„Wie um alles in der Welt kannst du das fühlen?“, erwiderte Thea.
„Als wäre ich ein Allerweltspferd“, konterte Djarfur und lachte leise.
„Meine Fylgja“, erklärte Thea. „Sie ist unruhig.“
„Findest du das nicht verständlich? Die Stille ist furchterregender, als diese Horde Feuergiganten.“
„Hier wohnen bestimmt nicht viele Wesen“, wandte Thea ein.
Wieder lachte Djarfur. „Und das aus deinem Munde. Hast du nicht schon genug gesehen, um anders zu denken?“
Sie tätschelte ihm die Seite und überblickte dabei die Lavaströme, die sich durch den steinigen Grund gruben. „Nur keine Angst. Hier ist nichts.“
Nun wieherte Djarfur. „Angst“, wiederholte er. „Du willst wohl, dass ich dich von meinem Rücken werfe.“
Thea kicherte. „Tu das bitte nicht. Ich weiß doch, dass du das mutigste Pferd aller neun Welten bist.“
Djarfur warf einen Blick zu Sleipnir hinüber. „Davon wissen viele noch nicht. Aber bald werden sie Lieder darüber singen.“
Sie ritten durch die brennende Landschaft, bis Tom, Juli und Thea sich kaum noch im Sattel zu halten vermochten. Eingeschlossen in einem Kreis Lavaströme, schlugen sie ihr Lager auf. Während Thor seine Böcke mit Nahrung und Wasser versorgte, kümmerten sich die anderen um die Pferde, bevor sie ihre Satteltaschen leerten und sich um die Vorräte zusammenfanden, die sie außerhalb Skidbladnirs in den Taschen führten. Sehr zum Unmut seines Sohnes, der auf eine reichhaltige Auswahl an Nahrungsmitteln hoffte, wagte es Odin nicht, das Schiff auseinanderzufalten.
„Das ist nicht dein Ernst, dass wir einen Kahn voll beladen mit Essen haben, um ihn in der Tasche zu lassen!“, schimpfte Thor.
Odin belächelte ihn. „Wir haben noch genug Nahrung in den Rucksäcken. Das hier ist kein guter Platz für ein Schiff. Ich werde nicht riskieren, dass Segel oder Holz Feuer fangen.“
Tom räusperte sich. „So einen Ort wird es in ganz Muspelheim nicht geben und irgendwann sind die Vorräte aufgebraucht.“
„Wenn es so weit ist, werden wir Skidbladnir mit einem Zauber schützen“, erklärte Wal-Freya. Im gleichen Moment streckte sie die Hand in Richtung des Donnergottes aus und stoppte damit alle Widersprüche. „Lass mir meine Kräfte für Notfälle.“
Murrend griff sich Thor ein Stück Pökelfleisch und kaute darauf herum.
„Wie lange werden wir brauchen, bis wir die Mitte Muspelheims erreichen?“, fragte Juli.
Hugin und Munin sprangen von Odins Schulter und liefen um die Vorräte herum, um sich ein paar Dinge vom Grund zu picken. Der Allvater setzte seinen Schlapphut ab und legte ihn neben sich. „Einige Tage wird es schon dauern.“
„Tage?“, schmunzelte Tom. Er hob den Kopf zum Himmel. „Es sieht mir nicht danach aus, als könnte man die Zeit in Muspelheim auf diese Weise zählen.“
Odin lachte. „So ist es. Aber ich glaube nicht, dass dir eine andere Angabe hilfreich wäre.“
„Läuft hier die Zeit etwa auch schneller?“, rief Juli.
„Keine Sorge“, antwortete Thor. Er streckte sich auf dem Boden aus und schob die Hände hinter den Kopf.
„Das sagst du so einfach. Dir kann es ja egal sein.“
„Ist es nicht, liebe Juli. Vertraue mir.“
Sie knuffte ihn. „Das tue ich immer.“
Odin blickte finster in die Runde. „Schlaft jetzt! Ich halte die erste Wache.“
„Sehr nett“, erwiderte Thor und schloss die Augen.
Thea war nicht in der Lage abzuschätzen, wie lange sie gereist waren, ehe sich die Landschaft unter ihren Füßen veränderte. Odin erklärte, dass seit ihrer Ankunft in Muspelheim eine Woche in Midgard verstrichen sei. Feiner, dunkler Sand mischte sich in das Lavagestein, über das sie mit schweren Schritten traten. Alle nahmen es mit leichtem Staunen zur Kenntnis, denn kaum etwas ließ in den letzten Tagen vermuten, dass das Landschaftsbild einen Wandel erfahren könnte. Vulkane spuckten unablässig Magma in den orangeroten Himmel, das geschmolzene Gestein, das sich von den Bergen wälzte, suchte sich glühend seinen Weg durch die Täler. Vielleicht brachte der Wind den Sand mit sich. Seitdem sie Muspelheim betreten hatten, fächelte er in ihre Gesichter, mal sanft wie eine Sommerbrise, mal so unerwartet heiß, dass sie hastig die Kapuzen vor ihre Augen schoben. Den Pferden setzte die Hitze nicht zu, da sie Walkürenpferde waren. Zumindest erklärte Djarfur es Thea so, als sie sich besorgt nach ihm erkundigte. Auch Hugin und Munin blieben entspannt. Hier und da flogen sie davon und verschwanden für eine Weile, doch sie kehrten stets auf die Schulter des Allvaters zurück. Anders verhielt es sich mit Tanngrisnir und Tanngnjostr, die von Zeit zu Zeit protestierend blökten, worauf Thor ihnen eine kühlende Salbe auf ihre Nasen strich. Julis Bitten, diese mit ihr zu teilen, wies der Donnergott jedoch lachend ab. Anscheinend war das Mittel für menschliche Haut ungeeignet.
Vier weitere Tage später nahm das zerriebene Gestein unter ihren Füßen zu, bis nichts mehr an die felsige Lavalandschaft erinnerte. Stattdessen ritten sie auf feinstem schwarzen Sand. Weder Djarfur noch den anderen Pferden bereitete der weiche Untergrund Probleme. Tanngnjostr und Tanngrisnir aber beschwerten sich so lange, bis Thor sie schnaubend aus dem Geschirr löste. Allen Gespött seines Vaters zum Trotz, platzierte der Donnergott die Böcke in den Wagen und zog diesen hinter sich her.
„Das hast du nun davon. Nur ein Dummkopf reist ohne Pferd an einen Ort wie Muspelheim.“ Abfällig sah Odin auf seinen Sohn herab. Der runzelte die Stirn.
„Nichts von dem, was du sagst, wird mich umstimmen oder dazu bringen, meine Entscheidung zu bereuen.“
Er legte einen Schritt zu, überholte den obersten der Götter und setzte sich an die Spitze des Trosses. Odin führte sein Pferd neben Thor.
„Sei nicht albern, Sohn. Nichts und niemand ist schneller als Sleipnir.“
„Ich versuche gar nicht schneller als du zu sein, ich will nur deinen herabsetzenden Bemerkungen entkommen“, knurrte der Donnergott.
Ein amüsiertes Lachen begleitete Odin, als er Sleipnir an Thor vorbei lenkte und die Richtung vorgab.
„Du bist gemein zu ihm. Ein Vater sollte sich nicht über seinen Sohn lustig machen?“, sprang Juli für Thor ein.
„Wieso? Er gibt mir doch Anlass dazu. Ich amüsiere mich köstlich.“
„Was ist das?“, fragte Thea unerwartet.
Sie deutete nach vorn. Zahlreiche Gebilde, die an grotesk verkrüppelte Bäume erinnerten, zeichneten sich in der Landschaft ab. Tiefschwarz und kahl wirkten sie, als wären sie einem Feuer ausgesetzt worden, in dem sie sich lange gewunden hatten, ehe es ihnen das Leben aussaugte. Der Funkenregen der Vulkane ging auch hier ununterbrochen nieder.
„Bäume“, staunte Wal-Freya.
„Verkohlte Bäume“, verbesserte Thor.
Sie ritten weiter, bis sie den Fuß des Waldes erreichten. Dort sprang Wal-Freya vom Pferd und berührte eine der Formationen. „Wie aus Stein.“
„Interessant“, kommentierte Odin. Hugin und Munin krächzten unheilvoll.
„Wie kann das sein?“, fragte Wal-Freya. „Hier kann doch nichts wachsen.“
Auch Odin sprang vom Pferd und betastete die Gebilde. „Vielleicht gab es eine Phase, in der die Vulkane nicht aktiv waren.“
„Das hätte schon verdammt viel Wasser gebraucht, um diese Bäume zu Stein auszuwaschen“, brummte Thor.
„Und wenn es keine Bäume waren, sondern die Lava sie geformt hat?“, fragte Juli.
„Wie sollte das funktionieren?“, erwiderte Tom.
„Gar nicht“, sagte Thor.
„Wir sollten eine Rast machen, bevor wir uns in den Wald wagen“, raunte Wal-Freya.
Odin knurrte und schwang sich zurück auf Sleipnirs Rücken. „Zwischen den Bäumen können wir Gefahren weit genug ausmachen.“ Er blickte Hugin und Munin an und machte eine auffordernde Geste, worauf sich die Vögel in die Luft erhoben und über dem Wald in der Ferne verschwanden. „Die Beiden werden drohendes Unheil melden. Wir reiten noch ein Stück.“
„Mein Magen hätte nichts gegen eine Pause einzuwenden“, erklärte Thor.
„Das hat er nie“, erwiderte Wal-Freya trocken, saß auf und folgte Odin.
Während Pferd und Reiter keine Mühen hatten sich in dem verkrüppelten Wäldchen zu bewegen, war Thor oft gezwungen Umwege zu laufen, damit sein Wagen zwischen den steinernen Gebilden vorankam. Er gab sich dabei keine Blöße und hielt mit der Gruppe schritt, auch wenn er sich hier und da kaum noch in Sichtweite befand. Das ein oder andere Mal sah Odin ihm seufzend nach und schüttelte leicht den Kopf. Ob er es tat, weil ihn das Bild der Böcke belustigte, die aufrecht auf dem Wagen sitzend in die Umgebung starrten, oder er unglücklich über das Gebaren seines Sohnes war, darüber konnte Thea nur spekulieren. Sie vermutete Letzteres. Djarfur hatte sich über den Donnergott lustig gemacht, der zum Zugtier seiner Zugtiere geworden war. Er verstummte aber augenblicklich, als Thea ihre Bewunderung für Thors aufopfernde Zuneigung seinen Begleitern gegenüber zum Ausdruck brachte.
„Du würdest das also auch für mich tun?“, fragte Djarfur.
„Natürlich. Wenn ich ebenso stark wäre wie Thor und du das wollen würdest ...“
Djarfur kicherte. „Niemals würde ich das wollen. Ich bin ein Pferd und kein störrischer, fauler Bock.“
Nun lachte auch Thea. „Ich gebe zu, jetzt bin ein bisschen beruhigt.“
Djarfur wieherte und zog die Aufmerksamkeit der anderen auf sich.
„Was ist so lustig?“, fragte Wal-Freya. Sie runzelte die Stirn und hob dann die Brauen. Wie es schien, erzählte ihr Djarfur die Geschichte, denn kurz darauf erwiderte sie: „Thea würde es niemals schaffen dich zu ziehen. Erst recht nicht in diesem versandeten Boden.“
„Der Wille zählt“, empörte sich Thea.
„Wer zieht wen?“, staunte Juli.
Odin brummte ungehalten. „Ein störrischer Bock den anderen.“ Er brachte Sleipnir zum Stehen. „Wir machen hier Rast. Jemand sollte ihm Bescheid sagen, bevor er sich im Wald verfährt.“
Thea beobachtete den Donnergott, der etwas abseits zu ihnen lief.
„Ich schicke ihm einen Gedanken“, erklärte Wal-Freya.
Einen Augenblick später hielt Thor an. Umständlich versuchte er den Wagen in Richtung des Rastplatzes zu manövrieren. Als er zum dritten Mal mit dem Rad an einem Baum hängen blieb, ließ er das Gefährt einfach stehen, jagte Tanngrisnir und Tanngnjostr herunter und folgte ihnen zur Gruppe.
„Das hast du jetzt davon, dass du kein Pferd genommen hast“, murrte Odin zum wiederholten Male.
„Hör schon auf, Vater! Als könnte irgendein Gaul meine beiden Schätze ersetzen.“ Es streckte sich auf dem Boden aus, öffnete die Arme und empfing die Böcke, die sich dankbar an ihn kuschelten. Wie auf Kommando flogen nun auch Hugin und Munin heran. Sie setzten sich auf Odins Schultern, krächzten leise und überschauten die Gruppe.
„Es bringt nichts, sich darüber zu streiten. Jetzt ist es so“, sagte Wal-Freya mit Nachdruck.
„Stimmt“, brummelte Odin. Er sah sich um. „Skidbladnir können wir hier nicht aufschlagen.“
„Zu wenig Platz“, bestätigte Tom.
„Wenn der Ritt durch diesen Wald noch lange dauert, werden wir einen Ort dafür suchen müssen. Unsere Vorräte gehen zur Neige“, sagte Wal-Freya.
„Reicht es denn überhaupt noch?“, klagte Juli.
„Du sorgst dich sicher um Fifill“, zwinkerte Thea.
Ertappt stotterte Juli: „Ja klar! Natürlich. Was sonst?“
Thor lachte. Er zog den Riemen des Quersacks über seinen Kopf und verteidigte den Inhalt lachend gegen Tanngrisnir und Tanngnjostr, die gierig ihre Nasen in die Öffnung steckten. „Wartet doch!“, lachte Thor. Er zog eine Schale aus dem Sack und füllte sie mit Wasser auf, das gierig gesoffen wurde. Erst dann legte er Obst, Karotten und sogar ein paar Zweige vor den Napf, bevor er den Rest des Beutels in seinen Schoß lehrte.
„Da wirst du den Gürtel wohl etwas enger schnallen müssen, Sohn“, höhnte Odin.
„Wieso? Wir haben noch genug“, lachte Thor.
„Ich in meinem Beutel schon“, scherzte Odin.
„Ich in meinem auch“, schmunzelte Wal-Freya.
Thor hob die Augenbrauen. „Juli in ihrem ebenso“, versetzte er und lachte über seinen eigenen Scherz, als er das überraschte Gesicht des Mädchens entdeckte. Juli hatte ihren Beutel geöffnet und sich bereits daraus bedient. Was immer sie kaute, es blieb ihr beinahe im Hals stecken.
„Einen Teil sollst du immer deinen Göttern opfern“, erinnerte Thor mit einem Grinsen.
„Ich würde dir alles opfern, wenn ich sicher gehen könnte, dass Wal-Freya bald Skidbladnir öffnet“, versicherte sie.
Sie lachten und Thor stieß sie mit der Schulter an.
„Wir werden versuchen noch zwei oder drei Tage damit durchzuhalten. Vielleicht lassen wir den Wald dann hinter uns und finden ein geeignetes Plätzchen“, sagte Odin.
„Ich kann auch einfach ein paar dieser Bäume umwerfen“, schlug Thor vor.
„Wiederhole ich mich, wenn ich dir sage, dass wir gerade sehr froh darüber sind, nicht gegen eine Horde wildgewordener Feuerriesen zu kämpfen?“, versetzte Wal-Freya.
„Je früher, umso besser“, widersprach Thor.
„In diesem Fall nicht, Sohn“, antwortete Odin streng. „Wir waren uns einig.“
„Sonst hätten wir uns diese ganze Lauferei ersparen können“, erinnerte Juli.
„Ist ja gut. Allmählich gewöhne ich mich daran“, versicherte Thor. „Aber zu meiner Besänftigung müsst ihr eure Beutel wohl mit mir teilen.“
„Um dich zu begütigen, würden wir doch fast alles tun“, lachte Juli und schob ihren Beutel zu Thor hinüber.
„Das beruhigt mich zutiefst, liebe Juli. Mit einem vollen Bauch kann ich auch viel besser schlafen.“
„Nichts da. Du bist mit der Wache dran“, sagte Odin.
„Och nö“, stöhnte Thor. Alle lachten.