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Bevölkerungsgesetz
ОглавлениеDas dabei zugrunde gelegte Weltmodell erinnert an die Prognosen von Thomas Robert Malthus, Inhaber des ersten Lehrstuhls für politische Ökonomie in England, der schon 1789 mit seinem Bevölkerungsgesetz mittels eines einfachen mathematischen Modells nachzuweisen versuchte, dass die Weltbevölkerung – wenn nicht gegengesteuert würde – bald an ihre Grenzen hinsichtlich der Nahrungsmittelproduktion stoßen würde.
Malthus konnte natürlich viele Entwicklungen noch nicht vorausahnen und so blieben seine dystopischen Prophezeiungen erfreulicherweise ebenso unerfüllt wie etliche des Clubs of Rome. So rechnete der Club zum Beispiel damit, dass bereits 2000 alles bebaubare Land auf der Erdoberfläche wirtschaftlich genutzt würde und dies zu einer hoffnungslosen Landknappheit führen würde. Ähnlich pessimistisch waren die Studienautoren bezüglich des Rohstoffverbrauchs. Auch die Aussichten hinsichtlich sozialer Gerechtigkeit auf unserem Planeten waren ausgesprochen düster.
Zwar sind wir von einer gerechten Welt noch meilenweit entfernt, aber ganz so düster, wie die Mitglieder des Clubs es erwarteten, hat sich die Welt erfreulicherweise nicht entwickelt – noch nicht zumindest. Manche Themen haben sich infolge neuer Technologien anders, manchmal sogar besser entwickelt als befürchtet, andere wurden unterschätzt beziehungsweise nicht erwartet. Auch wenn der Club of Rome aufgrund seiner Fehleinschätzungen von vielen kritisiert wird – eine Leistung ist unbestritten: Erstmals wurde aufgezeigt, dass Wachstum Grenzen haben muss! Vor mittlerweile mehr als einem halben Jahrhundert wurde mit den »Grenzen des Wachstums« zum ersten Mal in großem Maßstab eine dringend notwendige Diskussion zum Thema Nachhaltigkeit angestoßen.
Der Club of Rome setzt sich bis heute für eine nachhaltige Zukunft der Menschheit ein und ist weltweit organisiert – unter anderem auch mit einer eigenen deutschen Gesellschaft: www.clubofrome.de/clubofrome.
Der Club of Rome hatte, wenn schon nicht die Welt, dann zumindest die Fachwelt aufgerüttelt. Was folgten, waren Jahrzehnte der Konferenzen und Willensbekundungen – viel zu lange allerdings ohne konkrete Ergebnisse.