Читать книгу Passwort zur Seele | Erotischer SM-Roman - Alexandra Gehring - Страница 5
ОглавлениеDer Tag
Melanie schaute in ihr Spiegelbild, fuhr mit der großen Rundbürste mehrfach durch ihre schulterlangen, mittelblonden Haare, zupfte danach im beleuchteten Vergrößerungsspiegel ihre Augenbrauen.
Für einige Sekunden dachte sie an gestern, an den geilen, sinnlichen Sex mit ihrem Mann. Ein befriedigendes Lächeln huschte über ihr Gesicht. Nachdem er sich in ihr ausgetobt hatte, sie heftig in verschiedenen Positionen durchgefickt hatte, hatte sie ihn ausdauernd und leidenschaftlich frontal geritten. Er liebte es, ihre Titten, ihre Nippel zusätzlich zu stimulieren. Danach hatte sie sich, mit dem Rücken zu ihm, auf seinen Schwanz gesetzt. Sie wusste, wie geil es ihn machte, dem Raus und Rein seines Schwanzes, dem Auf und Ab ihres Arsches, zusehen zu können.
Als sie seinen, vom Votzensaft patschnassen Steifen, tief mit Ihrem Mund bearbeitete, ihn mit eng zusammengepressten Lippen abmelkte, kam es ihm.
Verkrampft, unter Zuckungen und Stöhnen, spritzte er ihr tief in den Rachen. Es tat ihr gut, es ihm richtig besorgt zu haben. Verschwitzt und erschöpft war er minutenlang neben ihr liegen geblieben. War es eine kleine Erleichterung ihres Gewissens? Gab sie alles, um ihm ihre Zuneigung zu zeigen, keine falschen Gedanken bei ihrem Mann aufkommen zu lassen? Sie musste sich eingestehen, etwas Wahrheit steckte sicherlich hinter diesen Gedanken.
Allerdings, niemand war ihr so nahe, niemanden liebte sie so, wie ihren Mann, ihre Familie. Da war sie sich absolut sicher.
Warum also das alles?
»Mit achtunddreißig Jahren, da fängt das Leben an«, die restliche Melodie summte sie vor sich hin, auch, um ihre aufkommende Nervosität zu überspielen. Ihr achtunddreißigster Geburtstag lag nur wenige Wochen zurück. Kommenden Monat feierte ihr Mann seinen sechsundvierzigsten. Beide hatten sich erst kürzlich über die Schnelllebigkeit der Zeit unterhalten. Alles schien beschleunigt und im Zeitraffertempo abzulaufen. Beide waren sich einig, mit jedem neuen Lebensalter, gefühlt noch schneller.
Kleine Fältchen um die Augen betupfte sie mit ihrer Tagescreme, trug dann Mascara auf, um ihre langen Wimpern gekonnt in Szene zu setzen und zuletzt, sehr dezent, ihren heute passenden dunkelroten Lippenstift.
Die letzten Tage waren ihr lang und quälend vorgekommen. Nur mühsam, teilweise unkonzentriert, überstand sie die letzten Redaktionskonferenzen. Dieses Aufgedrehtsein, dieses Hibbelige ... War genau dies der Kick, den sie suchte, den sie brauchte, der sie umtrieb?
Aber da waren auch Selbstzweifel und, wie sie sich eingestehen musste, berechtigte Ängste und Unsicherheit. Sie hatte nur eine mehr als vage Vorstellung, was in den folgenden Stunden auf sie zukommen würde.
»Auf jetzt!« Nochmals blickte sie kurz in den Spiegel, schaute auf die Uhr. Sie musste los.
Carsten war schon am frühen Morgen zu einer der häufigen Fraktionssitzungen aufgebrochen. Sie würden sich erst wieder in fünf Tagen sehen, falls nicht wieder ein kleines politisches Erdbeben seine Anwesenheit auch über das Wochenende erforderte.