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Intuition

„Ihre Zeit ist begrenzt, also verschwenden Sie sie nicht damit, das Leben eines anderen zu leben. Lassen Sie sich nicht von Dogmen in die Falle locken. Lassen Sie nicht zu, dass die Meinungen anderer Ihre innere Stimme ersticken. Am wichtigsten ist es, dass Sie den Mut haben, Ihrem Herzen und Ihrer Intuition zu folgen. Alles andere ist nebensächlich.“

(Steve Jobs)

Sucht man im Internet nach dem Begriff Intuition, zeigen sich viele Begrifflichkeiten: Bauchgefühl, Hochgeschwindigkeitsnetz des Gehirns, Eingebung, Frühwarnsystem, unbewusste Entscheidungsfunktion.

Ich möchte an dieser Stelle gar nicht diskutieren, ob es eine Intuition gibt, was sie ist und wie sie sich begründet. Dafür gibt es zahlreiche Literatur – und wer mag, kann sich darin gern austoben. Mein Anliegen ist es, in diesem Buch die Intuition bezogen auf das Unbewusste zu betrachten.

Fakt ist, sie kommt vor dem Gedanken, den wir denken. Noch bevor unsere Ratio etwas denkt, haben wir ein Gefühl, ein inneres Navigationssystem, das uns warnt oder uns zum Handeln anregt. Das zeigt sich nicht in Worten, sondern in Reaktionen, die wir manchmal selbst nicht immer sehen.

Ein kleines Beispiel, das ich in einem Vortrag von Dr. Maja Storch gesehen habe: Sie zeigt ein Bild, auf dem eine Gurke von Hand gerädelt wird. Es ist nur die Gurke, die Hand, das Messer und das Brett zu sehen. Nun liegt der Daumen aber unter dem Messer, das gerade ansetzt, die Gurke zu schneiden. In dem Moment, als dieses Bild auf der Leinwand erscheint, geht ein aufschreckendes Raunen durch den Raum. Doch keiner sagte zuerst: „Achtung, du schneidest dir gleich in den Finger.“ Die Erstreaktion waren nicht Worte, sondern ein Raunen, das über das Gefühl gesteuert wurde. Ein Gefühl, das uns warnt – in diesem Fall zumindest.

Haben wir zum Beispiel ein schlechtes Gefühl bei etwas und finden keine schlüssige Erklärung dafür, dann können wir es auch meist nicht auf einen Sachverhalt zurückführen. Dann handeln wir sozusagen aus dem Bauch heraus, weil es sich nicht stimmig anfühlt. Erklären können wir es jedoch meist nicht. Wenn ich meine Klienten manchmal danach frage, dann kommen schon Antworten wie: „Ich spür da nichts“ – das kann schon sein, denn der eine hat dieses Gefühl, und der andere spürt es nicht und kann es vielleicht sogar nicht wahrnehmen oder spürt es nicht so deutlich, denn man hat ja gelernt: Gefühle darf man nicht zulassen.

Streng genommen ist die Intuition nichts, was wir wie ein Organ in uns finden könnten. Es ist tief im Innern unseres Gehirns abgelegt, und der eine hat guten Zugang dazu und der andere eben weniger gut. Und nicht immer leitet uns unsere Intuition richtig. Wenn wir zum Beispiel eine Erfahrung abgespeichert haben, die wir vielleicht schon vor vielen Jahren gemacht haben, dann kann es sein, dass wir es gar nicht darauf zurückführen können. Lediglich eine Situation im Hier und Jetzt ist dieser sehr ähnlich, und unser Gehirn signalisiert: „Kenn ich schon – war gut“ oder „Kenn ich schon – war nicht gut“. Und wenn wir keine Möglichkeiten finden, um es abzugleichen oder zu hinterfragen, dann haben wir vielleicht ein sogenanntes komisches Gefühl und können uns nicht so leicht entscheiden. Nutzen wir es aber als einen Indikator, der wie eine Art Frühwarnsystem funktioniert, dann kann es uns helfen, unsere eigenen Entscheidungen zu treffen, da wir die Entscheidung aus unserem Selbst heraus gefällt haben.

Die Stimme des Ozeans – Unbewusstes sichtbar machen

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