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Macht

„Willst du den Charakter eines Menschen kennenlernen,

so gib ihm Macht.“

(Abraham Lincoln)

Nimm dir zwei Blatt Papier und schreibe auf das eine:

Was bedeutet Macht für mich? Was ist Macht für mich?

Sammle alles, was dir dazu einfällt – ungefiltert.

Und dann schreibe auf das andere Blatt:

Was bedeutet positive Macht für mich?

Sammle auch da alles, was dir dazu einfällt, zensiere nichts!

Bestimmt fällt dir zu dem ersten Punkt viel mehr ein als zum anderen, das ist ganz normal. Denn Macht ist in der Regel eher negativ besetzt, und Negatives fällt uns immer schneller auf als Positives.

Macht bedeutet im positiven Sinne:

Positive Macht in Liebe ist anvertrauen können.

Hierzu sollte jeder Zugang finden.

Macht bedeutet im negativen Sinn:

Macht ohne Verantwortung ist purer Egoismus.

Das sollte sich jeder bewusst machen.

Hier nun, was Macht im negativen Sinne für mich bedeutet – jeden Punkt hatte ich auf eine Karte geschrieben:

 Macht ist groß, bedrohlich und erniedrigend

 Macht setzt einen auf Entzug, wenn man sie nicht mehr hat

 Macht wirkt einschüchternd, lässt Zähne zusammenbeißen und zeigt damit Härte

 Macht ist laut in der Stimme und zeigt Ausdruck

 Wer Härte zeigt, zeigt gleichzeitig auch Stärke (körperlich)

 Gefühlskälte durch Ausdruck, Mimik, Gestik

 Im Rollenspiel übernimmt sie die dominante Rolle

 Macht wirkt respektlos

 Wer die Macht hat, will meist nicht aktiv zuhören

 Alles besser wissen, allwissend sein, immer recht haben steht über allem und allen

 Übertragen oder Projektion der eigenen Schuld auf andere

 Der Machthabende sucht den Fehler meist nicht bei sich

 Jemand, der Macht zeigt, löst damit gerne beim Gegenüber ein schlechtes Gewissen aus

 Wer die Macht hat, ist Gewinner, doch auf Kosten anderer

 Der Mächtige bestimmt die Grenze, das Ende

 Macht macht einen zum Machthaber

 Macht nimmt und gibt weniger

 Macht ist kranker Egoismus

 Macht vermittelt das Gefühl von Minderwertigkeit

 Viel Geld = viel Macht

 Viel Wissen = viel Macht

 Macht überspielt die eigene Schwäche

 Macht vermittelt: Ich bin ok, du bist nicht ok!

Doch Macht kann man durchaus auch im positiven Sinne sehen.

 Die Macht des Geruches für Erinnerungen an Erlebnisse, Genüsse und Wohlbefinden

 Die Macht der Gefühle, des Wandels, der Empfindungen, des Miteinanders, des Genusses der inneren Ruhe

 Die Macht der Köperwahrnehmung, inneres Glück, Akzeptanz, Freude, Wertschätzung, Kommunikation und Interpretation

 Die Macht des Körpers, ihn gesund zu erhalten, ihn anzunehmen und wertzuschätzen, für Ausdauer und Stärke, Wohlbefinden und Schönheit

 Die Macht der Gedanken: Umwandlung der Gedanken, Bewusstsein, Reflexion und daraus Erkenntnisse ziehen

 Die Macht der Phantasie, um Visionen entstehen zu lassen, welche zu Lebenszielen werden (können)

 Die Macht der Farben, Einfluss auf mich und andere im positiven Sinne = Wohlbefinden

 Die Macht der Musik: für Entspannung, Freude, Gelassenheit, Erinnerungen, Bilder und Gefühle

 Die Macht der Innovationen: um Neues zu erschaffen für eine bessere Welt in Verantwortung

 Die Macht des Glaubens, „der Berge versetzen kann“, für Zielfindung und erfolgreiche Umsetzung

 Die Macht der Hoffnung und Zuversicht: Zukunft in positivem Denken

 Die Macht der Liebe: Freude, Energie, Zuversicht, Schutz und Geborgenheit, Geben und Nehmen ohne Aufrechnung

 Die Macht der Unterstützung durch und mit anderen: das Wir-Gefühl stärken

 Die Macht der Ausstrahlung: Charisma, Motivation, Begeisterung, Lebensfreude, Anziehung

 Die Macht des Glücklichseins: Freude, Zufriedenheit, Motivation, Kraft und Energie, mein Lebensziel gepaart mit Gesundheit

 Die Macht der Entscheidungen für inneren Seelenfrieden und Ruhe in mir

 Die Macht der Resonanz, Bestätigung, Annahme, Schutz, Geborgenheit, Gutes zieht Gutes an

 Die Macht der guten Regeln, um sich zu orientieren, aber nicht einschränken zu lassen

Interessanterweise war ich sehr erstaunt über die Ergebnisse und fand dabei heraus, dass die positive Macht etwas total Wichtiges ist in meinem Leben. Sie gibt mir Kraft, sie ist es, die mich stark macht.

Und genau genommen steckt in den negativen Macht-Karten genau das drin, was meine Blockaden sind. Sie sind sozusagen sichtbar gemachte Gedanken und können nun angeschaut und bearbeitet werden. Eine nach der anderen.

Erst als ich diese Übung gemacht hatte, war mir klar, warum ich bei manchen Menschen und Situationen entsprechend reagiert habe. Es waren genau genommen frühere Erfahrungen, die ich als negativ abgespeichert habe. Heute, viele Jahre später, habe ich gar nicht den gleichen Bezug, doch die Erfahrungen haben sich bei mir im Gedächtnis eingebrannt. Wenn ich nun einen Bezug feststellen kann zu einer gemachten Erfahrung, dann erinnere ich mich sozusagen an das damals Erlebte und bewerte es. Ich fand es entweder gut oder nicht gut. Und so treffen wir kognitive Entscheidungen. Wir erinnern uns an eine Situation, in der wir etwas Ähnliches erlebt haben und gleichen es im Unterbewussten ab. Danach handeln wir – leider meist in der Form, wie wir eben die Erfahrung gemacht haben. Und meist UNBEWUSST. Werde ich mir nun aber meiner Gedanken und Handlungsweisen BEWUSST, habe ich die Wahl und die Optionen, frei zu entscheiden, was ich möchte und was nicht.

Warum das so ist? Weil ich es mir jetzt ins BEWUSSTSEIN geholt und sichtbar gemacht habe. Es ist, als wenn du in einem dunklen Raum bist und nichts – also ich meine: GAR NICHTS – siehst. Wie geht es dir in diesem Raum? Genau, du bist unsicher und versuchst dich vorsichtig von A nach B zu bewegen. Und nun stell dir vor, du hättest eine kleine Taschenlampe dabei, die du einschaltest. Was siehst du nun? Genau, schon wesentlich mehr als ohne sie. Und du bist nicht mehr so unsicher. Alles, was du nun siehst, kannst du beachten – den Stuhl, der dir vielleicht im Weg steht, den Tisch, um den du nun herumlaufen kannst – und das Kuriose daran: Wenn du nun die Taschenlampe wieder ausknipst, dann siehst du vor deinem inneren Auge immer noch, was alles in dem Raum war, weil du es ins Bewusstsein geholt hast. So ist es auch mit unserem Unbewussten, das einmal sichtbar gemacht wurde.

Die Stimme des Ozeans – Unbewusstes sichtbar machen

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