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Am nächsten Vormittag saßen wir im Besprechungszimmer von Kriminaldirektor Bock. Jürgen und Olli hatten von ihrem nächtlichen Treffen mit ihrem Informanten berichtet.

Max Herter hatte bereits auf elektronischem Weg alles zusammengetragen, was über den Fall Gerald Wirtz auf die Schnelle greifbar war.

Kriminaldirektor Bock fragte ihn nach seiner spontanen Einschätzung.

„Also ganz ehrlich, das sieht nach einem Routinefall aus. Gerald Wirtz hat die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und ist gegen den Beton gefahren.“

„Ist ein zweites Fahrzeug daran beteiligt gewesen?“, fragte Kriminaldirektor Bock.

„Es wurden keine Anzeichen dafür gefunden“, erklärte Max Herter.

„Vielleicht wurde nicht richtig ermittelt“, vermutete Rudi. „Tatsache ist doch, dass die Aussage von Jürgens Informant einen plausiblen Grund dafür bietet, warum Roswitha Delgado unbedingt Immunität haben will und offenbar gar nicht so furchtbar stark daran interessiert ist, dass Vladi Gruschenko und seine Bande hinter Schloss und Riegel landen. Schließlich müsste sie dann befürchten, dass auch die alte Geschichte ans Licht kommt...“

„Also ich will mir die Unterlagen gerne genauer ansehen und habe auch vor, mit den damals ermittelnden Beamten der Schutzpolizei und der Autobahnpolizei zu telefonieren. Aber mein Instinkt sagt mir, dass da nicht viel dran ist.“

„Fest steht aber auch inzwischen, dass Roswitha Delgado auf verschlungenen Pfaden an den Schweigegeldzahlungen an ihrem Bruder beteiligt war“, erklärte unserer Wirtschaftsfachmann Nick Nörtemöller. „Und daneben haben sie auch Zahlungen in erheblichem Umfang erreicht, die nicht von ihrem Bruder kamen, sondern aus einer Quelle, die wir zum Gruschenko Imperium zählen. Da ist eine Firma auf den Cayman Island. Einer der Teilhaber ist Artur Titow, Gruschenkos Lieblingsneffe.“

„Vielleicht sollten wir Roswitha einfach mal die Frage stellen, die mein Informant mir übermittelt hat und sehen, wie sie reagiert.“

„Sie wollen gleich zu ihr fahren?“, fragte Kriminaldirektor Bock.

Jürgen nickte. „Sobald wir hier fertig sind.“

„Vielleicht sollten wir ihr noch eine ganz andere Frage stellen“, sagte ich. „Es ist doch eigenartig, dass Jochen Delgado trotz all seiner Vorsichtsmaßnahmen von Roger Mackendorff gefunden werden konnte?“

In diesem Moment unterbrach eines der Telefone auf Kriminaldirektor Bocks Schreibtisch unsere Unterhaltung. Unser Chef ging an den Apparat.

Nachdem das Gespräch beendet war, wandte er sich an Jürgen und Olli.

„Da ist etwas mit Ihrem Wagen, Jürgen...“

Das große Buch der Berlin-Krimis 2017 - Romane und Erzählungen auf 1000 Seiten

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