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Zunächst war Artur Titow gerade einmal bereit, Angaben zu seiner Person zu machen. Ein Anwalt der uns inzwischen wohlbekannten Kanzlei Gümüs, Töppwall & Associates vertrat ihn und sorgte dafür, dass er ansonsten nichts sagte.

Aber schon im Verlauf des nächsten Vormittags änderte sich das. Titow war zu einer Aussage bereit und verzichtete ausdrücklich auf die Anwesenheit seines Anwalts.

Die Lage hatte sich inzwischen nämlich zu seinen Ungunsten gewendet.

Inzwischen war das Profil seines Reifens mit den Spuren auf dem Parkplatz in Brandenburg verglichen worden. Die Übereinstimmung war perfekt. Und mit der Waffe, die wir sichergestellt hatten, waren tatsächlich die Kugeln abgefeuert worden, die Roger Mackendorff und Rainer Gabaldi getötet hatten.

Artur Titow begriff schnell, dass er juristisch nur noch dann eine Chance hatte, das Schlimmste zu verhindern, wenn er kooperierte – zumal ihn seine Leibwächter schwer belasteten. Keiner von ihnen hatte Lust, die Schuld auf sich zu nehmen.

Rudi und ich waren dabei, als unser Verhörspezialist Dirk Balkenhorst Artur Titow in Anwesenheit von Staatsanwalt Körkeland befragte.

Für uns war die entscheidende Frage, ob Vladi Gruschenko am Ende ungeschoren aus der Sache herausgehen würde.

„Jemand wie Onkel Vladi braucht nicht unbedingt einen Befehl zu geben“, sagte Artur Titow. „Man weiß, was er will. Und wenn er doch direkte Weisungen erteilte, so hat er stets darauf geachtet, keine Beweise zu hinterlassen. Ich sprach oft mit ihm unter vier Augen.“

„Es könnte sein, dass Ihr Onkel am Ende straffrei aus der Sache herausgeht, wenn Sie uns nicht ein bisschen mehr liefern können, Herr Titow“, mischte sich nun Staatsanwalt Körkeland ein. „Wollen Sie das? Vladi Gruschenko wird Sie doch im Knast versauern lassen, wenn Sie erstmal Ihre Freiheit verloren haben und er einsieht, dass man Sie nicht so leicht durch ein paar anwaltliche Tricks aus der Klemme holen kann!“

„Das werden wir ja sehen“, murmelte Titow düster. „Aber wenn Sie wirklich etwas haben wollen, womit Sie meinen Onkel festnageln können, dann müssen Sie Roswitha Delgado fragen!“

„Wieso das?“, hakte Dirk Balkenhorst nach.

Ich hatte das Gefühl, dass Artur Titow in diesem Augenblick alles gesagt und jeden verraten hätte, wenn er für sich dadurch eine nur geringfügig bessere Situation hätte herbeiführen können. Seiner Glaubwürdigkeit erwies das natürlich keinen guten Dienst.

„Erzählen Sie mehr über Roswitha Delgado“, mischte ich mich nun in das Gespräch ein.

„Das können Sie haben“, lächelte Titow.

Das große Buch der Berlin-Krimis 2017 - Romane und Erzählungen auf 1000 Seiten

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