Читать книгу Auswahlband 4 Krimis: Von Huren, Heiligen und Paten - Vier Kriminalromane in einem Band - Alfred Bekker - Страница 35

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Der Elektroschocker knisterte.

Rob Davis schrie auf.

Er war auf einer Liege festgeschnallt worden.

Schweißperlen rannen ihm über die Stirn. Er war halb wahnsinnig vor Schmerz.

"Lass es gut sein!", sagte John Nathanael Broxon. Er näherte sich der Liege, machte dem grauhaarigen Folterer ein Zeichen, das ihn zur Seite treten ließ.

Angst leuchtete aus Davis' fiebrig glänzenden Augen heraus. Er zitterte.

"Ich habe dir vertraut, mein Sohn. Ich habe dich für einen Kämpfer Gottes gehalten. Für einen Krieger des Guten, der dem Bösen kompromisslos die Stirn bietet..."

"Ich..." Es war kam mehr als ein krächzender Laut, der über Rob Davis' Lippen kam. Er wusste, dass er diesen grell erleuchteten und akustisch vollkommen abgeschirmten Raum nicht lebend verlassen würde.

Davis wusste zumindest in groben Zügen, was in diesem Raum sonst stattgefunden hatte.

Gehirnwäsche gegenüber in ihrem Glauben unsicher gewordenen Mitgliedern. Davis hatte Menschen erlebt, deren Willen hier gebrochen worden war. Zerstörte Persönlichkeiten, die keinen eigenen Willen mehr gehabt hatten.

Aber Davis war auch klar, dass man mit ihm mehr vorhatte.

Er hatte keine Überlebenschance. Und mittlerweile war ihm das auch gleichgültig. Er wollte nur noch, dass die Schmerzen aufhörten. Das war alles.

So hatten sie schließlich auch den Pincode seines Handy aus ihm herausgeholt und die Nummer des FBI in der Anrufliste gefunden.

"Ich möchte dich gerne verstehen, mein Sohn", sagte der selbsternannte Heilige mit dunkler Stimme. Sein Timbre hatte beinahe einen sanften, väterlichen Klang.

"Es tut mir leid...", jammerte Davis. Blut rann ihm aus dem Mund heraus. Man hatte ihm einige Zähne eingeschlagen.

Er sprach daher sehr undeutlich.

"Ich habe immer nur das Beste für dich gewollt. Aber jetzt bist du des Satans. Unrettbar verloren. Du wirst sehr bald vor dem großen Weltenrichter stehen..."

Tränen rannen Davis über die Wangen.

"Du hast all denen, die mit dir für das Gute eingetreten sind und gegen dieses korrupte neue Babylon gekämpft haben, das Schlimmste angetan, was man sich vorstellen kann..."

Davis schluchzte.

"Du hast uns alle verraten. Der Herr wird dich richten, dessen sei gewiss. Aber uns wirst du nicht stoppen können. Es führt keine Spur von dieser Wohnung in der 86. Straße zu meiner Kirche. Die FBI-Agenten werden dort nichts weiter finden, als ein paar eigenartige Apparaturen..."

Einer der anderen Männer im Raum hatte ein Handy am Ohr und blickte etwas angestrengt drein.

Er wandte sich an Broxon.

"Ich habe versucht, McLure zu erreichen. Aber irgendetwas stimmt da nicht. Er nimmt nicht ab!"

Broxons Gesicht bekam einen grimmigen Zug.

"Dann haben sie ihn erwischt", knurrte er.

"Verdammt!", murmelte der Grauhaarige.

"Er wird schweigen", war sich Broxon sicher. "Er weiß, was er der Sache des HERRN schuldig ist."

Auswahlband 4 Krimis: Von Huren, Heiligen und Paten - Vier Kriminalromane in einem Band

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