Читать книгу Western Sammelband 4 Romane: Wo die Wölfe warten und andere Western - Alfred Bekker - Страница 23
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Grainger trat ins Freie, löste die Zügel seines Schimmels vom Hitchrack und schwang sich in den Sattel. Man konnte kaum die Hand vor Augen sehen, so dicht fiel der Schnee inzwischen. Der Mann von der U.S. Government Squad ritt die Main Street entlang bis zum Mietstall.
Bear River City hatte etwa dreißig Saloons; eine Stadt, die einem erweiterten Rotlichtbezirk für Cowboys und Bahnarbeiter glich. Gleich neben dem Mietstall gab es einen Saloon, bei dem sich offenbar niemand die Mühe gemacht hatte, ihm einen Namen zu geben.
Grainger sorgte dafür, dass sein Schimmel im Stall versorgt wurde, hängte sich die Satteltaschen über die Schulter und nahm seine Winchester in die Rechte. Als er den Stall verließ, sah er eine Gruppe die Main Street herauf reiten und vor dem Saloon neben dem Mietstall stoppen. Die Männer stiegen aus den Sätteln.
Einen von ihnen erkannte er, obwohl er seinen Hut tief ins Gesicht gezogen hatte. Es war Clayton! Der frisch gebackene Town Marshal von Ogden. Insgesamt ein Dutzend Mann begleitete ihn.
Einer von ihnen fiel Grainger besonders auf. Er trug eine Felljacke und besaß außerdem noch ein langes Bowiemesser und einen indianischen Tomahawk.
Clayton hatte Grainger zunächst in der Dunkelheit nicht erkannt. Aber das änderte sich, als er sein Pferd angebunden hatte und sich umsah. Er erstarrte, als er den großen Mann hinter dem Schneeschleier entdeckte.
„Guten Abend, Clayton.“ Grainger trat näher.
Clayton verzog das Gesicht zu einer Grimasse. „Grainger – sieh an!“
„Du kennst den Typ?“, fragte der Tomahawk-Mann.
„Der ist nicht weiter wichtig“, meinte Clayton. Er wandte sich an Grainger und fügte noch hinzu: „Lass dir nur nicht einfallen, deinen Whisky hier zu trinken!“ Dabei deutete er auf die Schwingtüren des namenlosen Saloons.
„Keine Sorge!“, versicherte Grainger. Er wartete, bis Clayton und seine Begleiter in dem namenlosen Saloon verschwunden waren. Dann kehrte er zu Rossita zurück, um die Nacht in ihrem Zimmer im Saloon The Longest Branch zu verbringen.
„Kennst du einen Mann, der einen Tomahawk trägt?“, fragte Grainger die Hure.
„Pawnees und Crowes tragen Tomahawks, aber von denen hat sich noch keiner zu mir verirrt“, erwiderte sie halb im Scherz.
Grainger blieb ernst. „Ich spreche von einem Weißen.“
„Nein, der wäre mir aufgefallen.“ Sie sah ihn herausfordernd an. „Was ist? Die Nacht ist noch lang und nicht nur zum Schlafen da...“