Читать книгу Heißes Pflaster für Killer: 7 Strand Krimis - Alfred Bekker - Страница 48
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Die Seitenscheibe auf der Beifahrerseite öffnete sich. Eileen blieb stehen und blickte ins Innere. „Na, was kann ich für dich tun?“, fragte sie mit einem anzüglichen Unterton, der jedem potentiellen Freier gleich klarmachte, dass dieser Dialog ein Geschäft anbahnte. Auf der anderen Seite hatte sie nichts gesagt, was sie in den Augen des Gesetzes schon als Straftäterin gebrandmarkt hätte.
Prostitution war im Staat New York strafbar und die Vice-Abteilungen der zuständigen Polizeireviere setzten mit Vorliebe Lockvögel ein, um sowohl Prostituierte als auch Freier reihenweise anklagen zu können. Eine Vorgehensweise, die rechtlich sehr umstritten war, da die Polizei das von ihr angeklagte Vergehen selbst aktiv anbahnte. Weil es allerdings kaum im persönlichen Interesse der Angeklagten lag, diese Frage wirklich bis zum Obersten Gerichtshof durchzufechten, blieb es in zahlreichen Bundesstaaten bei dieser Praxis.
Eileen versuchte zu erkennen, wer hinter dem Steuer der Limousine saß. Die Gestalt beugte sich ihr entgegen. Etwas Licht fiel jetzt von der Leuchtschrift des nahen Hotels auf das Gesicht.
Eileen schüttelte den Kopf.
„Nein, tut mir leid, so etwas mache ich nicht!“, erklärte sie bestimmt.
Sie ging die Straße entlang Richtung Hotel. Dort hatte sie ein Zimmer. Der Wagen folgte ihr.
Die Gestalt am Steuer hatte jetzt auch die Seitenscheibe auf der Fahrerseite herabgelassen. Eine Hand in einem Lederhandschuh hielt Geldscheine empor.
Eileen drehte sich kurz um.
Dreihundert Dollar, durchfuhr es sie. Sie blieb stehen, der Wagen ebenfalls.
Sie umrundete den Wagen und trat auf der Fahrerseite an das geöffnete Seitenfenster. Die Hand hielt ihr das Geld hin. Etwas ließ sie zögern.
Dann nahm sie doch das Geld.
„Ich sagte ja, eigentlich mache ich so etwas nicht. Schließlich habe ich meine Grundsätze, aber...“
Stumm deutete die Gestalt auf den Platz auf dem Beifahrersitz. Eileen nickte. Sie umrundete den Wagen erneut und stieg ein.
„Du musst es ja ganz schön nötig haben!“, glaubte sie und steckte die Scheine in ihre Handtasche.