Читать книгу Heißes Pflaster für Killer: 7 Strand Krimis - Alfred Bekker - Страница 55
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Zwei Stunden später suchten wir Jack Mancusos Wohnung in der Boerum Street in Brooklyn auf. Das Haus Nummer 21 war ein ehemaliges Lagerhaus, das irgendwann in den Siebzigern in ein Apartmenthaus umgewandelt worden war.
Mir fiel auf, dass die Post von heute noch in Mancusos Brieffach steckte, während alle anderen Bewohner von Nummer 21 ihre Fächer bereits gelehrt hatten.
Der Lift war früher als Lastenaufzug benutzt worden und die Kabine so groß, dass ein Kleinwagen darin Platz gehabt hätte.
Wenig später standen wir vor der Tür zu Mancusos Wohnung. Milo betätigte die Klingel. Keine Reaktion.
Milo probierte es ein zweites Mal. „Mister Mancuso?“, rief ich. „Hier ist das FBI! Machen Sie bitte auf!“
Ich drückte leicht gegen die Tür. Sie war nur angelehnt und öffnete sich einen Spalt. An dem herkömmlichen Zylinderschloss waren Spuren von Gewalteinwirkung zu sehen.
Milo und ich zogen die Dienstwaffen. Ich gab der Tür einen Stoß. Sie flog zur Seite. Milo trat zuerst ein. Der Raum vor uns war ziemlich groß und vor allem hoch. Die Deckenhöhe betrug sicherlich mehr als viereinhalb Meter.
Es war offensichtlich, dass bereits jemand vor uns da gewesen war, der alles durchwühlt hatte. Die Polstermöbel waren aufgeschlitzt, alle Schubladen geöffnet und ausgeleert und der Inhalt sämtlicher Regale auf den Fußboden geworfen.
In einer Ecke befand sich ein Computer, dessen Gehäuse aufgeschraubt worden war.
Es stellte sich später heraus, dass jemand die Festplatte mitgenommen hatte.
Die Tür zum Nebenraum stand halb offen. Mit der Waffe im Anschlag ging ich hinein und gelangte in ein Schlafzimmer, in dessen Mittelpunkt ein riesiges Wasserbett stand. Auch hier war alles durchwühlt und auf dem Boden verstreut worden. Die Kleiderschränke standen offen. Zwei Drittel der Sachen waren eindeutig für eine Frau bestimmt.
Milo schaute kurz im Bad und in der Küche nach, wo ebenfalls niemand anzutreffen war.
Ich steckte die Waffe weg.
„Wir sind offenbar zu spät dran, Jesse“, sagte Milo, während er in der Tür zum Bad stand und ebenfalls seine Waffe einsteckte. Anschließend griff er zum Handy.
„Zumindest haben wir jetzt einen Grund, diese Wohnung zu durchsuchen“, meinte ich.
„Und wenn Mister Mancuso gleich in der Tür steht und behauptet, dass dies der Normalzustand seiner Wohnung wäre?“
„Das glaubst du doch nicht im Ernst, Milo!“
„Nein, aber wir würden ziemlich alt aussehen.“
„Auf den Fluren gab es eine Videoüberwachung. Und da der oder die Einbrecher offensichtlich durch die Tür gekommen sind, müssten sie gefilmt worden sein.“
„Dann schlage ich vor, wenden wir uns als Nächstes an die Hausverwaltung.“