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Paul Maranero machte ein ziemlich erstauntes Gesicht, als er von unseren Leuten in Empfang genommen wurde.

Er hatte wohl vorgehabt, möglichst schnell dafür zu sorgen, dass das Camp spurlos verschwand. Und dem Telefon hatte er nicht mehr getraut. In den Verhören, die in den nächsten Tagen durchgeführt wurden, entwirrte sich dann nach und nach alles. Es dauerte nicht lange und die unteren Chargen in Maraneros Killer-Organisation hatten keine Lust, die Schuld allein auf sich zu nehmen. Einer belastete bald den anderen und so kam alles ans Tageslicht. Maranero war der geistige Kopf der LIGHTWARRIOR gewesen. Er hatte sogar die Opfer zum Teil selbst ausgewählt. Die Durchführung lief weitgehend unter dem Kommando von Chuck Graymont, der von dem Security Mann, nach dessen Aussage ein Phantombild von Ugarimovs Mördern erstellt worden war, als einer jener Männer wiedererkannt wurde, die Big Vlad ermordet hatten.

Dem Prozess konnten wir in aller Gelassenheit entgegenblicken.

Und das galt auch für Catherine Webbs. Da sie bereit war, umfassend auszusagen, plädierte der Staatsanwalt dafür, die Strafe, die sie wegen Verdunkelung einer Straftat erwartete, zur Bewährung auszusetzen.

„Was macht eigentlich der Typ, der es auf Sie abgesehen hat?“, fragte mich Director Lee irgendwann.

„Scheint im Moment abgetaucht zu sein“, meinte ich. „Jedenfalls hatte ich ein paar Tage Ruhe vor ihm. Aber ich fürchte, dass sich das sehr schnell wieder ändern wird.“

Director Lee sah mich geradewegs an.

„Ich fürchte, da haben Sie recht „, sagte er.

Er sagte das irgendwie so, als würde er das in Wahrheit keineswegs befürchten, sondern sich eigentlich insgeheim wünschen, das dies geschah. War nur so ein Gefühl von mir. Ein spontaner Eindruck, der wohl der Tatsache geschuldet war, dass Director Lee mich schlicht und ergreifend nicht leiden konnte. Um das zu erfassen, musste man nicht einmal besonders sensibel sein. Es war wie ein schlechter Gestank, der zwischen uns in der Luft hing und einem den Atem raubte. Director Lee hätte auch einen ekeligen Furz lassen können. So einen grausigen Stinker, bei den man sich fragt, ob derjenige, der ihn losgelassen hat, vielleicht innerlich verfault ist, weil man das Aroma und den Giftgehalt einer solchen Gaswolke anders kaum zu erklären vermag.

Atmosphärische Störungen.

Das war es, was zwischen mir und dem Director stand.

„Ich werde aufpassen“, versprach ich.

„Von Ihnen habe ich nichts anderes erwartet“, sagte Director Lee.

Killerland: Krimi Koffer 10 Krimis auf 1300 Seiten

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