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Als ich wieder hinter dem Steuer meines Fiat saß und den Wetterbericht im Radio hörte, fragte ich mich, welche Karte ich in diesem Spiel wohl noch ausspielen könne, wollte ich endlich einen Schritt weiterkommen.

Ich konnte schließlich nicht darauf vertrauen, dass mir Grossmann und sein Spießgeselle nochmals über den Weg laufen würden. Gut möglich, dass sie eingesehen hatten, bei mir an der falschen Adresse zu sein.

Und dann fiel mir die Nummer des schwarzen Mitsubishi ein, die ich mir gemerkt hatte.

Ich fuhr zur nächsten Telefonzelle, aber die war kaputt. Ein paar Irre hatten sich einen Spaß daraus gemacht, alles zu zertrümmern.

Die nächste Zelle fand ich erst mehrere Kilometer stadteinwärts, aber ich fuhr daran vorbei. Es war vielleicht besser, die Sache persönlich anzugehen. Mein Weg führte mich zum Straßenverkehrsamt, wo ich eine halbe Stunde von Zimmer zu Zimmer geschickt wurde, bis ich schließlich einem blassgesichtigen Mann mit dicker Brille und dünnem Haar gegenübersaß.

Die Brille war so schwer und seine Nase so steil und rutschig, dass Erstere im Abstand von weniger als einer Minute immer ein Stückchen nach unten rutschte, woraufhin sie stets mit einer energischen Bewegung zurückbefördert wurde. Vom dauernden Hin- und Herrutschen hatte der Mann schon eine ganz rote Nasenwurzel.

"Sie wollen also erfahren, wer der Halter eines schwarzen Mitsubishi ist, der dieses Kennzeichen hat", wiederholte er zusammenfassend das, was ich ihm zuvor gesagt hatte.

Ich nickte, erleichtert darüber, dass er es offenbar begriffen hatte. "Ja, genau."

"So einfach ist das aber nicht, mein Herr!"

"Aber wozu sind Nummernschilder denn sonst da, außer um den Halter eines Fahrzeugs damit identifizieren zu können?", gab ich zurück.

"Das ist schon richtig, aber ... Da kann ja nun nicht jeder einfach herkommen und ..." Er druckste herum und erzählte mir etwas von Datenschutz und komplizierten Bestimmungen. "Haben Sie denn einen Grund, um die Nummer erfahren zu wollen?", fragte der Mann schließlich.

"Natürlich habe ich einen Grund!" Zum Spaß machte ich das jedenfalls nicht!

"Und der wäre?"

"Der Kerl hat mit seinem schwarzen Mitsubishi beim Einparken meine Stoßstange demoliert. Und dann ist er einfach abgehauen."

"Warum gehen Sie nicht zur Polizei? Das ist Fahrerflucht!"

Ich machte eine wegwerfende Bewegung. "Ich will nur, dass er den Schaden bezahlt, nicht dass er vor Gericht kommt."

Mein Gegenüber bedachte mich mit einem nachdenklichen Blick. "Na gut", meinte er schließlich.

Wenige Augenblicke später wusste ich dann, dass Mike Grossmann der schwarze Mitsubishi nicht gehörte. Der Halter war ein gewisser Marco Leschek, und ich wettete hundert zu eins, dass es sich dabei um Grossmanns dunkelhaarigen Komplizen handelte.


Acht besondere Krimis: Roman-Koffer

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