Читать книгу Coltwölfe: Glorreiche Western Sammelband 5 Romane - Alfred Bekker - Страница 26
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Die Reihe der maskierten Reiter wartete auf dem Kamm des Hügels. Die Männer blickten ins Tal, wo sich die Gleise der Union Pacific Railroad durch das karge, steinige Land zwischen Ogden und Bear River City zogen. Ein eiskalter Wind fegte seit Tagen über den Norden Utahs. Es sah ganz nach einem frühen Wintereinbruch aus.
Lange bevor der Zug sichtbar wurde, hatte man ihn hören können und jetzt sah man auch seine Rauchfahne hinter den Anhöhen. Die Reiter banden sich die Halstücher vor Mund und Nase und zogen die Winchester-Gewehre aus ihren Scubbards. Einer hob die Rechte zum vereinbarten Zeichen für die beiden Männer, die unten, am Fuß des Hangs, in geduckter Haltung im Buschwerk neben der Gleistrasse kauerten. Die Dynamitstangen hatten sie zuvor schon sorgfältig zwischen die Schwellen deponiert.
Der größere der beiden Männer winkte zurück. Danach riss er ein Streichholz an der Stiefelsohle an und hielt die Flamme an die Zündschnur. Kaum sprühte sie Funken, sprangen die Männer auf, rannten davon und brachten sich in einer nahe gelegenen Mulde in Sicherheit.
Jetzt bog das Dampfross aus der engen Schleife der Hügelschneise. Rasselnd und zischend beschleunigte es. Immer schneller dampfte es der glühenden Lunte entgegen, immer näher kam es ihr. Im nächsten Moment gab es eine Explosion. Eine Fontäne aus Erde, Staub, Geröll, Gleisstücken und Schienenschwellen erhob sich über der Trasse. Wie ein überirdischer Hammerschlag dröhnte der Detonationslärm durch das Tal.
Der Zug bremste. Funken sprühten, die Metallräder blockierten, das Dampfross rutschte über die Gleise.
Gleichzeitig fielen die ersten Schüsse. Die Horde der Angreifer preschte mit lauten Kampfgeheul von den Hügeln hinab. Die beiden Männer in der Talsohle sprangen aus ihrer Deckung, rissen ihre Revolver aus den Holstern und rannten zur Lokomotive.