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Manton ritt zusammen mit Archie durch die Nacht. Archie hatte ihn noch eingeholt und ihm berichtet, was mit Betty geschehen war. Und daraufhin änderte Manton seinen Plan. Statt zur Farm zu reiten, bewegte er sich auf die Berge zu. Fast genau in der Richtung von Henry Kanes Hütte. Archie blieb bei ihm.

„Was wird aus Jack und Mandy?“, fragte Archie.

Frank Manton warf einen kurzen Blick auf sein Handpferd, auf dem Sam festgebunden war. Die Stute trug den reglos liegenden Wolf wie eine ganz gewöhnliche Last.

„Ja, was wird mit Mandy und Jack? Das hängt davon ab, ob Betty gesungen hat oder nicht. Betty wird dichthalten, oder sie wird sie auf eine falsche Spur führen. Auf alle Fälle ist es gefährlich, verdammt gefährlich! Und du glaubst wirklich, dass der Ranger es ihr nicht geglaubt hat?“

„Ich bin sicher“, erwiderte Archie. „Ich bin ja noch im Hof gewesen. Als der Wolf weg war, befand ich mich in einer dunklen Ecke und konnte Teile von dem, was der Ranger sagte, hören. Ich glaube nicht, dass er auf den Trick hereingefallen ist. Und ich fürchte, er wird sie jetzt verhören. Vielleicht hat sie uns alle verraten!“

„Das glaube ich nicht“, erwiderte Frank. „Wenn es wirklich so ist, dann hat sie den Ranger auf eine falsche Spur gesetzt, verlass dich drauf!“

„Wenn man das so genau wüsste“, meinte Archie. „Nun gut, ich nehme an, sie werden deine Farm durchsuchen. Und wenn sie das tun, dann hat Betty etwas verraten. Denn woher sollten sie sonst wissen, dass du damit zu tun hast?“

Frank Manton antwortete nicht. Und so ritten sie eine ganze Weile schweigend. Schließlich sagte Manton: „Dreh jetzt um, reite in die Nähe der Farm, beobachte sie! Und dann komm zu mir, sag mir Bescheid! Vor allen Dingen, bring deinen Bruder und Jack Richards mit. Du wolltest sie doch sowieso treffen.“

„Das ist es ja! Wenn es mir nun nicht gelingt, sie rechtzeitig abzufangen“, meinte Archie, „laufen die dem Ranger direkt in die Hände. Vorausgesetzt, dass Betty gesungen hat!“

„Sie hat nicht gesungen, mach dir keine Sorgen“, erwiderte Manton. „Ich kenne sie.“

„Ich weiß nicht“, meinte Archie. „Vielleicht hast du recht.“

„Vielleicht habe ich nicht recht“, erklärte Manton. „Man kann nie genau wissen. Betty ist nicht mehr so wie früher. Sie hat ihren eigenen Willen. Sie ist ziemlich versaut. Im Saloon werden sie alle nicht besser. Am Ende liebt sie nur sich. Ich weiß nicht, welche Mittel diese Texas-Ranger angewendet haben, und vielleicht hat sie doch gesungen. Reite jetzt sofort los!“

„Was hast du mit dem Wolf vor? Du wolltest ihn doch erschießen, und jetzt schleppst du ihn mit!“

„Ich wollte ihn nie erschießen. Ihr wolltet das, ich nicht! Überlege doch einmal, was habt ihr davon, wenn dieser Wolf tot ist? Nichts! Er hat dem Gouverneur das Leben gerettet, deinem Vater. Und du hast mir doch selbst erzählt, wie sich dein Vater gebärdet.“

„Das stimmt, das ist schon fast lächerlich“, meinte Archie.

„Eben, und weil es so ist, wird ihm der Wolf etwas bedeuten, dem Texas-Ranger auch. Die werden sonst etwas tun, die werden bezahlen! Ich möchte mal herausfinden, wie viel dem Texas-Ranger und deinem Vater der Wolf wert ist.“

„Du hast etwas vergessen, Frank“, meinte Archie mahnend. „Im Augenblick haben sie bei uns die Sorge, dass jemand ein Attentat auf meinen Vater verüben könnte. Und ich glaube, sie denken, dass auch das Verschwinden des Wolfes damit zusammenhängt.“

Frank Manton kraulte sich übers Kinn. „Vielleicht hast du recht. Da kommt mir eine glänzende Idee! Sollten sie das denken, machen wir dieses Geschäft auch noch!“

„Was soll das heißen?“, rief Archie. „Willst du damit sagen, dass du meinen Alten bedrohen willst?“

„Unsinn, warum sollte ich das? Er hat mir nie was getan. Aber er hat Geld, eine Menge Geld!“

Unwillig erwiderte Archie: „Das passt mir aber nicht! Er mag sein, wie er will, er ist mein Alter, und irgendwie gehöre ich zu ihm.“

„Glaubst du?“, fragte Frank und sah ihn aus schmalen Augen an. „Meinst du, dass er das gut findet, was ihr im letzten Jahr getrieben habt? Was denkst du denn, was er dazu sagt, wenn er es erfährt?“

Archie schwieg. Und jetzt hatten sie den Wald erreicht, ritten hinein, immer noch bergauf, und Frank Manton sagte: „Nun reite endlich! Wir treffen uns dann oben in der Schlucht. Du weißt doch, wo? Ich warte auf euch. Und macht bloß keinen Blödsinn!“

Archie zuckte nur die Schultern, murmelte etwas, das Manton nicht verstand, dann ritt er los.

Coltwölfe: Glorreiche Western Sammelband 5 Romane

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