Читать книгу Killer zwischen Hamburg und Ostfriesland: Krimi Paket 5 Küstenkrimis - Alfred Bekker - Страница 26

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Roy und ich machten uns auf den Weg auf die andere Seite der Elbe. Wir nahmen den Elbtunnel und dann ging es nach Süden. Es war ein Katzensprung bis Bremen.

Kraemers Entlassung war zwei Jahre her.

Wir sprachen mit Georg F. Matern, seinem direkten Vorgesetzten. Er empfing uns in seinem Büro. Auf dem Schreibtisch lagen Packungen eines Pizza-Service. Offenbar hatte Matern gerade gegessen.

»Er war ein cholerischer Typ«, berichtete er uns. »Unbeherrscht und oft mehr mit dem Gefühl als dem Hirn bei der Sache. So etwas kann nicht gut gehen. Nicht in dem Job, den wir machen...«

»Verstehe«, meinte ich.

»Er war ein exzellenter Schütze. Das hatte man ihm bei der Bundeswehr wirklich beigebracht. Egal mit welcher Waffe. Auf dem Schießstand hatte er immer die besten Ergebnisse der ganzen Dienststelle. Aber ansonsten war er eben jemand, auf den man sich nicht verlassen kann.«

»Wo kann man ihn finden?«

Matern zuckte die Achseln.

»Keine Ahnung. Seine letzte Adresse kann ich Ihnen geben, aber dort wohnt er nicht mehr. Er ist einfach verschwunden.«

»Halten Sie es für möglich, dass er in kriminelle Kreise abgerutscht ist?«

»Nach dem, was Sie mir berichtet haben, muss ich das ja annehmen, Kollege Jörgensen. Allerdings...«

Er zögerte.

Dann kratzte er sich nachdenklich am Kinn.

»Was?«, hakte ich nach.

»Ich kannte ihn seit der Zeit, als er hier angefangen hat. Als er noch in der Drogenabteilung war etwas flüchtiger, später ziemlich gut...« Er schüttelte energisch den Kopf. »Das, was Sie mir erzählen, passt nicht zu ihm. Er war nicht kaltblütig genug dafür. Außerdem hatte er immer ein sehr ausgeprägtes Empfinden für Gerechtigkeit. Wenn er meinte, dass irgendwo jemand ungerecht behandelt wurde, konnte er fuchsteufelswild werden...« Matern zuckte die breiten Schultern und setzte dann noch hinzu: »Offenbar kannte ich ihn nicht gut genug...«

Wir verabschiedeten uns von Matern.

Albert Kraemer hatte in einem anonymen Apartmenthaus gewohnt. Die Wohnung war längst weitervermietet. Immerhin wusste einer seiner Nachbarn über ihn zu berichten, dass er es nach seiner Zeit bei der Polizei als Nachtwächter versucht habe.

Eines Tages hatte er dann einfach seine Zelte abgebrochen.

Immerhin bekamen wir heraus, dass er eine Tante hatte, von der ab und zu Post gekommen war. Andere Angehörige schien es nicht zu geben.

Wir mussten dann allerdings feststellen, dass die besagte Tante vor einem halben Jahr verstorben war. Eine tragische Geschichte, die wir durch Recherchen bei Freunden und Nachbarn erfuhren. Die Tante starb durch einen Verkehrsunfall. Ein jugendlicher Drogendealer hatte einen Porsche geknackt und war damit vor der Polizei auf der Flucht. Mit geradezu halsbrecherischer Fahrweise war er durch ein Wohngebiet gebrettert. Albert Kraemer war bei der Beerdigung gewesen, wie uns eine Freundin der Toten berichtete.

Es dämmerte bereits, als wir zurück in Hamburg Mitte waren.

Und dann erreichte uns der Funkspruch aus der Zentrale...

Eine Nachricht, die mich sofort das Blaulicht auf das Dach des Sportwagens aufsetzen und Gas geben ließ.

Richtung St. Georg.

Dort war im Augenblick der Teufel los...

Killer zwischen Hamburg und Ostfriesland: Krimi Paket 5 Küstenkrimis

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