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Gegen Michael Giacometti bereitete die Staatsanwaltschaft eine Anklage wegen Verabredung zum Mord vor. Vic Ellings würde wahrscheinlich glimpflicher davonkommen. Er hatte von einem Verbrechen erfahren und es nicht an die Behörden gemeldet. Aber diese Strafvereitelung brachte ihm wahrscheinlich nur eine Geldstrafe ein, zumal es maßgeblich seiner Aussage und seinem Beweismaterial zu verdanken war, dass Giacometti hinter Gittern saß. Dessen Antrag auf Kaution wurde abgelehnt, da man davon ausging, dass Michael Giacometti die Mittel hatte, um Handumdrehen das Land zu verlassen und sich der Strafverfolgung zu entziehen.

Aber wirklich zufrieden war niemand von uns. Erstens hatten wir noch immer keine Spur von Mattucci und zweitens war da noch dieses mysteriöse Geschäft, das William Grotzky hatte durchziehen wollen.

Der Mittwoch rückte unaufhaltsam näher. Und wahrscheinlich würde dann irgendwo eine Ladung von hochmodernen Flugabwehrraketen den Besitzer wechseln. Es konnte dann noch einmal ein paar Jahre dauern, bis man von ihrem Einsatz in den Nachrichten erfuhr.

„Brad Sussman!“, stieß ich irgendwann hervor, während Milo und ich in unserem gemeinsamen Dienstzimmer saßen.

„Ist irgendetwas, Jesse!“

„Milo, ich glaube einfach nicht, dass das Kopfgeld der Giacomettis ausschlaggebend für den Mord an Grotzky war.“

„Aber du hast doch die Aussage von Vic Ellings gehört!“, erinnerte mich Milo.

„Natürlich habe ich die gehört und ich habe mir auch ein Dutzend Mal durchgelesen, was Michael Giacometti unseren Verhörspezialisten dazu gesagt hat. Aber es passt für mich alles einfach nicht zusammen.“

Milo lehnte sich zurück, griff nach seinem Kaffeebecher und verzog das Gesicht, als er merkte, dass dessen Inhalt bereits kalt war.

„Weder Mister McKee noch Staatsanwalt Thornton oder irgendjemand anders wird es mitmachen, wenn du die Ermittlungen jetzt noch mal ganz von vorne aufrollen willst!“

„Warum starb Brad Sussman?“, beharrte ich. „Das ist die entscheidende Frage! Wir wissen schließlich, dass Grotzky und Sussman mit Sicherheit beide von Mattucci getötet wurden!“

„Ja, aber vielleicht war der Auftraggeber ja jemand anderes und es gibt gar keinen Zusammenhang zwischen den beiden Opfern – außer dem, dass sich kannten und das Pech hatten, vom selben Killer umgebracht zu werden!“

„Und die Sundstrom-Sache?“

„Es muss nicht alles zusammenhängen und einen Sinn ergeben, Jesse!“

„Es wäre gut, wenn wir diesen ‚Al’ dazu befragen könnten!“

„Fragt sich nur, ob der uns auch antworten würde!“

Ich rief noch mal bei den Computerspezialisten der Scientific Research Division an. Dort war der Rechner aus Brad Sussmans Büro inzwischen gelandet.

Am Apparat war Dave Ontario, ein Experte wenn es darum ging, an die Daten von Rechnern heranzukommen, deren Besitzer alles Mögliche getan hatte, um den Zugriff zu verhindern.

„Wir arbeiten dran!“, versprach mir Ontario. „Aber mit ein paar Tagen ist wohl zu rechnen!“

Zwei Stunden später bekamen wir von Max Carter die Meldung, dass ein Pizza Service in der Bronx eine Bestellung bekommen hatte, bei der nach einer Pizza mit reichlich Majonäse gefragt worden war.

Die Adresse gehörte zu einem Hotel in Riverdale, einem eher bürgerlich geprägten Teil der Bronx.

Mit zwei Dutzend Agenten brachen wir auf. Außerdem baten wir die City Police um Unterstützung bei der Absperrung benachbarter Straßen.

Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt, als wir das Hotel erreichten. Es handelte sich um einen gepflegten Sandsteinbau. RIVERDALE STAR stand in Großbuchstaben in einem Bogen über dem Eingang.

Wir legten Kevlar Westen und Headsets an. Dann begannen wir damit, das Gebäude weiträumig zu umstellen. Noch einmal sollte uns Mattucci nicht entwischen.

Mit insgesamt acht Agenten betraten wir das Foyer. Die Ausgänge wurden besetzt. Clive zeigte dem verdutzten Portier, der bereits zum Telefon greifen wollte, zuerst seine ID-Card und anschließend ein Foto des Mannes, der sich selbst als ‚Skorpion’ bezeichnete.

„Ist dieser Mann hier in diesem Hotel?“

Der Portier schüttelte den Kopf. „Nein!“

„Es könnte sein, dass er sich optisch verändert hat!“

Er schüttelte energisch den Kopf. „Ausgeschlossen!“

„Aber vorhin müsste hier eine Pizza-Bestellung eingetroffen sein.“

„Nun, eigentlich dürfen die Gäste keine Lebensmittel mit auf die Zimmer nehmen, aber...“

„Welche Nummer?“, forderte ich. „Es uns gleichgültig, ob er Ihnen dafür ein paar Scheine gegeben hat, damit Sie beide Augen zudrücken!“

Der Portier seufzte. „Es war die Nummer 17.“

Die Agenten Fred LaRocca und Josy O'Leary blieben im Foyer. Wir anderen gingen die Treppe hinauf und erreichten schließlich die Tür mit der Nummer 17.

Milo trat die Tür ein und ließ sie zur Seite fliegen. Ich stürmte als erster in das Zimmer.

„FBI! Waffe weg!“, rief ich.

Der Mann, der sich auf dem Bett ausgestreckt hatte, griff zum Nachttisch, wo eine Automatik bereit lag. Seim Gesicht wirkte grau und faltig. Das Haar war fast weiß und stark ausgedünnt. Man hätte ihn auf den ersten Blick für einen Siebzigjährigen halten können. Nur seine Bewegungen verrieten, dass er gerade halb so alt war.

Er riss die Waffe herum.

Ich feuerte, bevor er zum Schuss kam. Ein Ruck ging durch seinen Körper. Meine Kugel hatte seine Schulter durchbohrt.

Noch einmal wollte er die Waffe hochreißen. Aber der Arm gehorchte ihm nicht mehr. Die Waffe entglitt seiner Hand, während sich sein Hemd an der Schulter blutrot verfärbte. Er stöhnte auf.

„Mister Mattucci oder wie immer Sie sich im Moment auch nennen mögen, ich verhafte Sie wegen der Morde an William Grotzky, Vanessa McKenzie und Brad Sussman“, sagte ich. „Außerdem werden Ihnen die Morde an den FBI-Agenten Ray Gozan und Sandra McIntyre zur Last gelegt. Sie haben das Recht zu schweigen. Falls Sie aber auf dieses Recht verzichten, kann alles, was Sie sagen, vor Gericht gegen Sie verwendet werden!“

„Das Kopfgeld, das Sie von Michael Giacometti erhalten haben, werden Sie jedenfalls nicht mehr genießen können“, ergänzte Clive Caravaggio.

„Ihr könnt mich mal!“, knurrte Mattucci.

Sein Gesicht war zu einer Grimasse geworden.

Wir riefen den Emergency Service. Die Schussverletzung wurde versorgt. Anschließend wurde er nach Rikers Island abtransportiert.


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