Читать книгу Kommissar Jörgensen und der Hacker: Hamburg Krimi - Alfred Bekker - Страница 11
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»Alle Ausgänge sind abgeriegelt, Herr Jörgensen«, sagte mir Manfred Lemke, der Chef des privaten Security Service, dessen Männer in dem gegenüber von Mark 'Big-Byte' Vorrells gelegenen Hochhaus für Sicherheit sorgten. »Wenn wirklich aus diesem Haus heraus geschossen wurde, dann muss der Täter noch hier sein.«
»Es wurde aus diesem Haus heraus geschossen«, versicherte ich. »Darauf können Sie sich verlassen.«
Lemke war immer noch skeptisch.
Wir standen am Haupteingang des Gebäudes. Nach und nach trafen die Kollegen ein. Erst die Beamten des zuständigen Reviers, dann unsere eigenen Leute.
Bald würden auch Spurensicherer eintreffen, um den Tatort in Vorrells Penthouse zu untersuchen.
Unsere Kollegen Ollie Medina, Stefan Czerwinski und Fred Rochow begrüßten uns.
Sie waren bereits in groben Zügen über das informiert, was geschehen war.
»Ich weiß nicht, in welches Wespennest ihr da getreten seid, aber wie es scheint, war 'Big-Byte' in Dinge verwickelt, denen er nicht gewachsen war«, vermutete Stefan.
»Er war jemandem wichtig genug, um einen Profi-Killer auf ihn anzusetzen«, kommentierte Roy.
Lemke meldete sich Wort: »Er kann hier jedenfalls nicht raus.«
»Und eine Flucht durch den Keller?«, erkundigte ich mich. »Wenn er sehr schnell war, schaffte er es vielleicht, einen Lift zu benutzen, bevor Ihre Männer Aufzüge und Treppenhaus abgeriegelt hatten.«
»Es gibt keine Kellerfenster«, erklärte Lemke. »Darauf wollen Sie doch hinaus, oder? Wir haben eine hochmoderne Belüftungsanlage.«
»Kanalisation?«, hakte ich nach.
»Halte ich als Fluchtweg auch für ausgeschlossen. Sämtliche Eingänge zum Kanalsystem sind nicht so einfach zugänglich.«
Manfred Lemke machte plötzlich ein angestrengtes Gesicht. Er trug ein Headset, das ihn über Funk mit der Zentrale des Security Service verband.
Lemkes Gesicht wurde blass.
Einen Augenblick später berichtete er: »Zwei unserer Wachleute sind von einem Unbekannten zusammengeschlagen worden. Einer unserer Leute ist mit Sicherheit tot, bei dem anderen war das über die Kamera nicht zu sehen.«
»Sie haben den Kerl aufgenommen?«, fragte ich.
»Ja. Unsere Leute sind unterwegs dorthin.«
»Das muss er sein!«, vermutete Roy.
»Er ist mit dem Lift auf dem Weg nach unten'«, berichtete Manfred Lemke. »Genau, wie Sie vermutet haben, Herr Jörgensen.«
»Schalten Sie die separate Stromversorgung der Aufzüge ab!«, forderte ich. »Und zwar sofort! Vielleicht haben wir Glück, und er sitzt in der Falle!«
»Durch die Videoaufzeichnung haben wir den genauen Zeitpunkt der Tat«, erklärte Lemke. »Wir können also berechnen, wo sich die Liftkabine befindet, in der sich der Killer aufhält. Zumindest ungefähr.«
Es dauerte nur Augenblicke, dann hatten Lemkes Leute in der Zentrale das erledigt.
»Er muss schon unten im Keller sein«, stellte Lemke tonlos fest, nachdem er eine entsprechende Meldung aus dem Ohrhörer seines Headsets erhalten hatte. »Er verlässt gerade den Aufzug ... Meine Leute haben ihn auf dem Bildschirm der Überwachungskamera.«
Ich griff zur SIG in meinem Gürtelholster, überprüfte kurz die Ladung.
Stefan Czerwinski sah mich an.
»Kugelsichere Westen anlegen, und dann geht es nach unten«, meinte er. »Wir holen ihn uns!«