Читать книгу Die besten 8 Urlaubskrimis im Januar 2022: Krimi Paket - Alfred Bekker - Страница 59
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Am nächsten Morgen holte ich Rudi auf dem Weg von meiner Wohnung zum Büro ab. Er wirkte ziemlich übernächtigt und ich sollte auch bald erfahren, woran das lag. „Ich habe unter den damals verhafteten fünf Personen jene herausgefiltert, die irgendwann einmal durch Drohungen gegenüber Ermittlern aufgefallen sind”, erklärte er mir. „Und du wirst es nicht glauben, einer davon ist auf freiem Fuß.”
„Wie bitte?”
„Sebastian Pender, verurteilt zu etlichen Jahren im Zusammenhang mit Verbrechen im Zusammenhang mit den Liga Prozessen.”
„Sag nicht, dass er auf Bewährung draußen ist!”
„Sein Urteil wurde vor einem halben Jahr aufgehoben. Ein Großteil der Beweise, die gegen ihn verwendet wurden, waren auf illegale Weise beschafft worden und die Beweiswürdigung dadurch unzureichend und fehlerhaft. So zumindest hat das Gericht im Wiederaufnahmeverfahren geurteilt. Insbesondere geht es dabei um einen großen Drogen-Deal, an dem Pender beteiligt gewesen sein soll und um Geldwäsche. Nach der neuen Verhandlung war die Liste der Straftaten, für die man ihn belangen konnte, so weit zusammengeschmolzen, dass er die Strafe dafür längst abgesessen hat.”
„Dann kann dieser Pender ja noch mit einer Entschädigung rechnen!”
„Ich fürchte ja - und das alles nur, weil damals wohl ein Staatsanwalt und ein Gericht schlampig gearbeitet haben. Anscheinend hat Pender bei der Verhandlung insbesondere Kahlmann verbal massiv bedroht und ihm alles Mögliche angedroht.”
„Wieso Kahlmann?”
„Vermutlich wegen dessen Aussage vor Gericht. Pender hatte wohl die fixe Idee, dass diese Aussage maßgeblich zu seiner Verurteilung beigetragen hat. Wenn man hier die Presseartikel von damals überfliegt, dann scheint das allerdings seine Privatmeinung gewesen zu sein.”
„Wir müssen wissen, wo dieser Pender zurzeit wohnt”, sagte ich.
„Das müsste sich herauskriegen lassen.” Rudi unterdrückte nun schon zum wiederholten Mal ein Gähnen - beziehungsweise versuchte es. „Sag jetzt nicht, dass ich besser hätte schlafen sollen”, meinte er.
„Habe ich irgendetwas gesagt?”
„Du hast es gedacht.”
„Die Gedanken sind frei, Rudi!”