Читать книгу Das unheimliche Horror-Kabinett: Sammelband - Alfred Bekker - Страница 22

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Wir traten vor die eigenartige Kirchentür. Sie war aus dickem, dunklem Holz und musste uralt sein. Seltsame Schnitzereien fanden sich darin.

In großen lateinischen Buchstaben standen dort einige seltsame Worte...

QUARMARTEGIS SEQUO'ON MALTEVET.

Ich murmelte sie leise vor mich hin.

Irgendwo glaubte ich, diese Worte schon einmal gesehen zu haben, aber es fiel mir im Moment nicht ein. Ich fragte mich, in welcher Sprache diese Worte geschrieben waren. Latein war es jedenfalls nicht. So viel war mir aus meiner Schulbildung doch noch im Gedächtnis geblieben, um das zweifelsfrei erkennen zu können...

Tom Brown drückte auf die gusseiserne Klinke und drückte.

Die Tür öffnete sich mit einem knarrenden Laut, der im Innern des Kirchenschiffs geisterhaft widerhallte.

Wir traten in das Halbdunkel, das hier herrschte.

Durch die hohen Kirchenfenster kam von draußen nur noch trübes Dämmerlicht.

Ich blickte mich um. Seitlich von uns führten zwei Treppen hinauf zur Empore. In den Turm konnte man auf diesem Wege nicht gelangen. Wir gingen zwischen den schmucklosen Bänken dieser einfachen Kirche hindurch. Unsere Schritte hallten wider.

Dann erreichen wir den Altar. Links war eine Tür, die vielleicht zum Turm führte. Jedenfalls konnte ich mir nicht vorstellen, dass eine so kleine Kirche noch über eine Sakristei verfügte.

Auch an dieser Tür waren wieder jene seltsamen Worte hinein geschnitzt, die ich bereits an der Eingangstür gesehen hatte.

QUARMARTEGIS SEQUO'ON MALTEVET...

Alles in Großbuchstaben.

"Ich frage mich, was diese Inschrift bedeutet", sagte ich laut.

Ich berührte sie leicht mit der Hand, fuhr mit den Fingern über die Erhebungen, die vor langer Zeit jemand aus diesem ausgesprochen harten und widerstandsfähigen Holz heraus gearbeitet hatte und schloss einen Moment lang die Augen.

Vor meinem inneren Auge sah ich wieder jene grauenerregende Totenhand aus der Erde ragen.

Ich zuckte förmlich unter dem Eindruck dieser kurzen Vision zusammen.

Der Anblick war mir unerträglich. Ich fühlte beinahe einen körperlichen Schmerz dabei.

Vielleicht sollte ich meinen Konsum in Bezug auf das SALZ DES LEBENS tatsächlich etwas einschränken, dachte ich, holte meine silberne Dose hervor und nahm eine Prise, ohne dabei die Augen zu öffnen.

Eine Gedankenstimme wisperte ein Wort.

"Yramkyrr!"

Vielleicht war es ein Name.

"Yramkyrr!"

Immer wieder wurde dieses Wort wiederholt, wie in einem gespenstischen Singsang. Dieser Singsang schwoll immer mehr an. Ein geisterhafter Chor in meinem Inneren, der immer lauter und schriller wurde. In meinem Kopf dröhnte es geradezu unerträglich. Ich griff mir mit den Händen an die Schläfen, presste die Handflächen dagegen.

Und dann veränderte sich der Chor.

Er wurde wieder dumpfer und leiser.

Und auch die gesprochenen Worte waren jetzt andere.

"Quarmartegis sequo'on Maltevet!"

Ich erkannte jene Zeile wieder, die ich vor mir auf der Tür geschrieben gesehen hatte.

Worte, vielleicht in einer äonenalten Sprache, der die Aura absoluter Fremdheit anhaftete.

Ein kühles Frösteln überkam mich.

Das unheimliche Horror-Kabinett: Sammelband

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