Читать книгу Die Teufel - Flüsterin - Alina Frey - Страница 5
Auf in den Kampf
ОглавлениеAm nächsten Tag wurde Mary sehr rege. Ihr erster Gang führte sie zu einem Kosmetikinstitut. Dort ließ sie sich „generalüberholen“ und ging anschließend zu einem Friseur. „Die Haare sollen wirklich ab, gnädige Frau?“ fragte bedauernd das Mädchen und ließ Marys lange Haare durch ihre Hände gleiten. Mary zögerte: „Die Länge ist eigentlich ideal für mich. Ich kann sie hochstecken, denn ich muss den Nacken immer frei haben“, erklärte sie. „Aber die grauen Haare müssen natürlich weichen!“ Das junge Mädchen besah sich Marys Kopf von allen Seiten: „Ich würde Ihnen raten, das Haar lang zu lassen. Damit haben Sie tausend Möglichkeiten. Eine leichte Färbung würde ich allerdings empfehlen…etwas dunkler, dann wäre es perfekt!“ „OK, ganz wie Sie meinen. Dann legen Sie mal los!“ Genüsslich lehnte Mary sich zurück und überließ ihren Kopf diesem jungen Mädchen. Nach eineinhalb Stunden war sie fertig und Mary staunte. Aus dem Spiegel sah ihr eine gutaussehende Frau entgegen, das Haar kupferbraun und leicht hochgesteckt. „Das haut mich glatt vom Hocker“, rief sie erstaunt. War sie das? Ihre 70 Jahre sah man ihr kaum an. Mit geradem Rücken und hocherhobenem Haupt verließ sie den Friseursalon und machte sich auf die Suche nach einem Modegeschäft. „Wird auch Zeit, dass du dir neue Klamotten besorgst…die du jetzt trägst sind Asbach uralt“, flüsterte Luci dicht an Marys Ohr. „Hau endlich ab, du nervst!“ Aber sie dachte: „Wenn schon – denn schon!“ Lange brauchte sie nicht zu suchen und betrat das elegante Geschäft. Ihre Blicke gingen in die Runde – reichlich tolle Klamotten. „Kann ich Ihnen helfen, gnädige Frau?“ Eine sympathische junge Frau stand vor Mary und sah sie erwartungsvoll an. „Wie bitte? Ach so, ja…natürlich. Ich würde mich gerne komplett neu einkleiden…zeigen Sie mal was Sie zu bieten haben“, meinte Mary etwas arrogant. „Natürlich, selbstverständlich… bitte nehmen Sie hier Platz. Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?“ „Gerne, ein Kaffee wäre nicht schlecht“, meinte Mary süffisant und folgte der netten Dame. Mein Gott ja - einmal die arrogante Tussi raushängen lassen tat doch keinem weh! In der nächsten Stunde bekam Mary von allem etwas vorgeführt und kaufte zum Schluss alles war ihr gefiel. So, jetzt ein Taxi und dann zurück. Puh, war das alles anstrengend. Es soll Frauen geben, die dieses Pensum jeden Tag absolvieren. Ne, nicht Marys Ding.