Читать книгу Fire&Ice 5 - Brandon Hill - Allie Kinsley - Страница 4
Prolog
ОглавлениеBRANDON
Talin war super. Spitze. Der Hammer. Wie jedes Jahr und doch bekam es Jahr für Jahr mehr einen faden Beigeschmack.
Brandon war erst 30 Jahre alt und doch kam er sich langsam so vor, als wäre er zu alt für diesen Scheiß!
Nicht Talin. Nein. Das sinnlose Jagen und Vögeln von irgendwelchen stumpfsinnigen Flittchen war es, was ihm auf die Nerven ging.
Er wünschte sich nichts sehnlicher, als endlich die Frau seines Lebens zu finden. Er hatte versucht, mit dem einen oder anderen seiner Freunde darüber zu sprechen, aber niemand verstand ihn. Sie waren allesamt noch dieselben Kindsköpfe wie vor neun Jahren. Zumindest, was ihren Frauenverschleiß anging.
Die Show hatten sie für diesen Tag absolviert und nach einer kleinen Feier beschlossen, die Party mit den leichten Mädchen in ihr Lager zu verlegen.
Die Partys waren immer das Highlight des Tages.
Sie lachten und tranken viel. Es wurde geflirtet, was das Zeug hielt. Küsse, Berührungen, Hände, Lippen. Grenzenlos. Frei nach dem Motto, was kostet die Welt.
Immer wieder stimmte der ein oder andere einen Song an oder jemand zeigte ein, zwei Tricks aus ihrem Repertoire.
Währenddessen lagen sie alle entspannt auf den Liegen oder Strohbetten rund um das Lagerfeuer.
"Hey Ty, wo willst du hin?", rief er dem Hünen nach, der eine falsche Richtung einschlug. Er mochte den stillen Latino. Er war mit Abstand der loyalste Mensch, den er kannte. Aber Ärger wollte er mit ihm bei Gott niemals haben.
"Ryan Bescheid geben."
"Ist er wieder bei Sky?"
Ty hob lediglich eine Augenbraue.
Sechs Wörter mehr am Tag würden dir auch nicht schaden, Großer!, dachte Brandon im Stillen, antwortete aber dann doch auf die unausgesprochene Frage.
"Na, der Blonden, der er schon seit Tagen hinterher läuft!"
Ty nickte und versuchte, sich zeitgleich den grapschenden Händen eines der Mädchen zu entziehen. Brandon folgte seinem stillen Freund zu einer Tischgruppe, die am anderen Ende des großen Marktplatzes platziert war.
Einige Schritte vom Tisch entfernt blieb er wie vom Donner gerührt stehen. Das schönste Lächeln, das er in seinem Leben jemals gesehen hatte, strahlte ihm entgegen.
An einem vollbesetzten Tisch saß die wohl schönste Frau, die er jemals gesehen hatte.
Ihre Augen funkelten vergnügt im Schein der Fackeln und das rabenschwarze Haar fiel in langen glänzenden Locken über ihren Rücken.
Ihr Gesicht war fein geschnitten wie das einer Puppe. Dunkle, schmale und schön geformte Augenbrauen. Ebenso dunkle, dichte Wimpern, die die leicht schräg stehenden, großen Augen einrahmten. Eine kleine Stupsnase und volle, rosa Lippen, hinter denen schöne weiße Zähne hervor blitzten.
In diesem Moment warf sie ihren Kopf in den Nacken und lachte laut über irgendetwas. Ihr Lachen klang herrlich. Echt. Nicht das gekünstelte Gekicher, das man sonst so oft zu hören bekam. Ihr schmaler Hals lag komplett frei und ihr ganzer Körper wurde unter ihrem Lachen geschüttelt.
Sie wirkte so unglaublich natürlich auf ihn. Das beige Kleid passte perfekt zu ihrem gebräunten Teint und schmeichelte ihrer schmalen Figur.
Sie war atemberaubend. Wunderschön, natürlich, anbetungswürdig. Er musste sie haben!
"Was genau hast du gesehen, das dich so von den Socken haut?", fragte Chris und klopfte ihm auf die Schulter.
"Meine Traumfrau!", gab er zurück und ignorierte das beleidigte Schnauben des Mädchens an seinem Arm.
"Welche?", fragte sein Freund, woraufhin Bran widerwillig mit dem Kinn auf sie zeigte. Wäre es Shane oder Jason gewesen, hätte er gelogen, aber bei Chris war er sich halbwegs sicher, dass dieser ihm nicht in die Parade fuhr.
"Mhm ... nice!", brummte er und musterte sie lüstern.
"Perfekt!", gab Brandon zurück und war froh, dass die Kleine an seinem Arm endlich abzog.
"Dann drück ich dir mal die Daumen, dass sie nicht gerade den IQ einer Breze hat!"
Nein, das hatte sie nicht. Ihre Augen waren hellwach und weder Mimik noch Gestik ließen auf etwas anderes schließen. Unbewusst hatte er sich ihr genähert. Er musste sie kennenlernen.
"Komm schon, Jack!", sagte sie in diesem Moment.
"Echt nicht, Süße! Morgen wieder, erinnerst du dich? Wir hatten eine Abmachung", gab der Mann neben ihr zurück.
Was war er für ein Trottel, dass er dieser Frau irgendetwas abschlug? Brandon würde es besser wissen. Er würde sie auf Händen tragen. Nur dazu musste er vorher an sie rankommen.
"Jaa-ck!", jammerte sie und schob ihre schöne Unterlippe nach vorn. Genau daran wollte er knabbern, sie küssen, mit seiner Zunge an ihr entlang fahren.
"Keine Chance!", sagte der Dunkelhaarige lachend, beugte sich hinab und warf sie sich kurzerhand über die Schulter.
Sie quiekte und lachte wieder dieses herrliche Lachen. Dann schlug er ihr einmal auf den Po und drehte sich breit grinsend zur Runde.
"Alexa fängt schon zu schmollen an, ich sollte sie lieber ins Bett bringen", sagte er lachend. Alle lachten mit. Außer Bran, der hilflos mit ansehen musste, wie seine Traumfrau von einem anderen Mann ins Bett gebracht wurde.
Er hatte Prinzipien. Leider. Eine vergebene Frau kam für ihn nie in Frage. Doch nie in seinem ganzen Leben war es so schwer gewesen, diesen Prinzipien treu zu bleiben. Nie in seinem ganzen Leben war es härter gewesen, den Mann an ihrer Seite nicht einfach auszuschalten und sie wie eine Beute in seine eigene Höhle zu schleifen.
Jack hatte sie einige Meter weit getragen und setzte sie dann auf ihre eigenen Füße. Sie lachte immer noch, als er sie in seine Arme zog und auf den Scheitel küsste.
Den Kopf an seine Schulter gelehnt und seinen Arm um ihre Schultern, schlenderten sie zurück zu ihrem Lagerplatz.
Resignierend schüttelte er den Kopf. Sie schien es nicht zu sein. So perfekt hatte sie gewirkt. So perfekt wäre sie gewesen, aber die Guten waren meistens vergeben.
Wie auch nicht? Da draußen waren einfach Millionen von Männern, die die Erkenntnis, dass bloßes Vögeln nicht alles war, bereits viel früher erkannt hatten.
Mit irgendeinem Flittchen wollte er sich auch nicht zufrieden geben. Er wollte eine richtige Frau! Mit Charakter, Loyalität und Humor! Kein kleines Dummchen, das den Sinn ihres Lebens in Plastiknägeln sah.
Eine Frau wie die, die gerade von einem anderen Mann davon getragen wurde. Selbst wenn sie diesen Jack für ihn verlassen würde, so wäre sie dann nicht die Art Frau, die er sich wünschte. Nicht loyal genug, um eine Familie zu gründen. Also machte es noch nicht einmal Sinn, seine Prinzipien für diese atemberaubende Frau aufzugeben.
Fuck! Es konnte doch verdammt noch mal nicht so schwer sein, die Mutter seiner Kinder zu finden!
... falls es sie denn gab ...