Читать книгу Fire&Ice 5 - Brandon Hill - Allie Kinsley - Страница 8
4 Komm schon!
ОглавлениеALEXA
Jack in ihrem Rücken zu spüren, war jeden Tag aufs Neue wunderschön. Sie fühlte sich geborgen. Besonders in Talin, wo die Nächte im Zelt doch recht frisch werden konnten.
"Bist du wach?", murmelte Jack in ihrem Nacken.
"Mhm", antwortete sie, nicht gewillt, schon aufzustehen.
"Gut, mein Arm ist schon taub", antwortete Jack und schob sie unsanft von sich.
"Du bist fies und grausam und böse und herzlos und ...", maulte Alexa, während sie sich auf den Rücken rollte.
"Haltet die Klappe! Manche schlafen noch!", unterbrach Taylor sie brummend und zog sich den Schlafsack über den Kopf.
"Komm schon, wir müssen sowieso noch laufen und noch ist es nicht so heiß", sagte Jack und schlüpfte bereits in seine Shorts. Widerwillig tat Alexa es ihm gleich.
Kurz dehnten sie ihre Muskeln und wärmten ihre Sprunggelenke auf, dann joggten sie los.
"Du magst ihn", sagte Jack, als sie schon über zehn Minuten liefen. Sie wusste, dass er Bran meinte.
"Ja", antwortete sie knapp, weil ihr die Luft beim Laufen sowieso eher als Jack ausging.
"Du weißt, dass wir bis zum Herbst keine Zeit mehr für irgendwelche Ausflüge oder ähnliches haben?"
"Natürlich, Jack, ich bin kein Kind mehr und ich kenne unseren Terminplan", antwortete Alexa genervt.
Jack hob beide Hände zu einer Pose, die ausdrückte, dass er sich geschlagen gab.
"Hey, hey, alles okay, ich wollte dich nur dran erinnern! Im Winter kann ich die Nachwuchspferde auch mal zwei oder drei Wochen alleine trainieren, aber jetzt ...", fing er abermals an.
"Jack!", fuhr Alexa genervt dazwischen. "Alles in Ordnung, okay! Das hier ist Talin, erinnerst du dich? Unverbindliche Flirts und unverbindlicher Sex!", zischte sie.
"Lalalalala", sang er laut und steckte sich die Finger in die Ohren, da er wie immer nichts über ihr Sexleben wissen wollte.
Lächelnd schüttelte sie den Kopf, woraufhin er seine Hände fallen ließ.
"Komm, die letzten zehn Minuten ziehen wir das Tempo nochmal ein bisschen an!", sagte er lachend, woraufhin Alexa nur stöhnte. Mit Alkohol in ihrer Blutbahn war ihr schon das gemächliche Joggen zu anstrengend.
Jack ignorierte ihren Protest wie immer. Gab ihr einen Klaps auf den Hintern und lief dann in gesteigertem Tempo voraus.
Als sie vom Duschen zurückkam, saß Brandon ebenfalls geduscht am Lagerfeuer und kochte Kaffee. Sein Lächeln war atemberaubend, als er zu ihr aufsah.
Ja, sein Lächeln und dieser wunderschöne, goldbraune, nackte Oberkörper, den Alexa nur allzu gern erkunden würde.
"Guten Morgen", sagte er mit samtiger Stimme, während Alexa noch versuchte, ihren trockenen Mund zum Sprechen zu überreden.
"Guten Morgen", antwortete sie schließlich schlicht.
Dann erhob er sich und kam zu ihr. Dicht vor ihr blieb er stehen, sodass sie ihren Kopf in den Nacken legen musste. Er legte eine seiner Hände auf ihre Hüfte, die zweite an ihre Wange. Dann beugte er sich zu ihr und küsste sie sehr sanft auf ihre sehnsüchtig wartenden Lippen.
"Guten Morgen", flüsterte er noch einmal, seine Lippen noch immer so dicht an ihren, dass sie seinen Atem an ihrem Mund spüren konnte. Sie öffnete ihre Augen und sah in diese unglaublich schönen, blauen Tiefen.
Sie ließ ihren Kopf an seine Brust sinken, um diesem viel zu intensiven Moment zu entgehen ... nur um in einen ebenso intensiven zu fallen.
Er schlang seine Arme um sie und presste sie fest an sich. Hielt sie, als sei sie etwas sehr Kostbares. Dann hörte sie ihn leise seufzen und spürte kurz darauf seine Lippen auf ihrem Scheitel.
"Sucht euch ein Zimmer", maulte Shanes Schwester Carry, die gerade aus ihrem Zelt geschlüpft war.
"Lass es, Carry!", brummte Dario, der nach ihr das Zelt verließ. Er legte ihr eine Hand in den Nacken und auch wenn es sanft aussah, für Alexa sah es ein klein wenig nach einer Drohung aus.
Räuspernd löste sie sich von Bran, in dessen Miene sich die unterschiedlichsten Gefühle spiegelten. Unmut, Zorn, Nachdenklichkeit, Zuneigung, Widerwillen ... die Liste ließe sich beinahe endlos ergänzen.
Sie versuchte das Chaos in ihrem Inneren zu ignorieren, sah zu ihm auf und fragte: "Kaffee?"
Auf sein Nicken hin löste sie sich vollständig von ihm. Sie setzten sich auf einen der Strohballen am Feuer und genossen schweigend ihren Kaffee, während der Rest des Lagers nach und nach erwachte.
Es war schön und seltsam zugleich, neben ihm zu sitzen. Schön, weil sie seine Gegenwart genoss, weil es sich richtig anfühlte. Seltsam, weil sie nicht wusste, wie sie sich verhalten sollte. Bei Jack war immer alles klar. Sie konnte sich an ihn schmiegen, wenn ihr danach war. Sie musste sich nie Gedanken darüber machen, was erlaubt war und was nicht.
Irgendwann setzte Bran sich anders hin. Er stütze seine Hand hinter ihrem Rücken auf dem Strohballen ab. Wäre es Jack, der neben ihr saß, hätte sie sich sofort in seinen Arm geschmiegt ... aber was, wenn Bran es gar nicht so meinte? Wenn es einfach nur bequemer für ihn war?
Auch Nina und Ty krabbelten aus ihrem Zelt. Sie war noch nicht ganz heraus gekommen, da hatte Ty schon seinen Arm um sie geschlungen und sie ganz nah an sich gezogen.
Alexa war immer noch sehr verwundert darüber, dass die beiden so gut miteinander harmonierten. Nina war im vergangen dreiviertel Jahr regelrecht aufgeblüht und Alexa freute sich sehr für sie.
Dann spürte sie federleicht Brans Hand an ihrer Hüfte. Vorsichtig streichelte er mit seinem Daumen darüber. Die Berührung durchfuhr sie wie ein Blitz. Sie kribbelte quer durch ihren Körper und legte sich als Pochen zwischen ihren Schenkeln nieder.
Wie er es schaffte, sie mit einer so simplen Berührung zu erregen, war ihr schleierhaft. Sie hob ihren Blick und sah, dass er sie intensiv musterte. Sein Blick war so verhangen, wie sich ihr eigener anfühlte und er atmete sehr langsam und tief durch seine leicht geöffneten Lippen.
Eben jene Lippen, von denen sie noch genau wusste, wie sie sich anfühlten. Ein Mund, dessen Geschmack sich bis in die hinterste Ecke ihres Verstandes geschlichen hatte.
So gern würde sie ihn jetzt küssen. Dabei würde es bestimmt nicht bleiben, aber genau das war es ja, was sie wollte.
Aber er? Was wollte Brandon von ihr? In Momenten wie diesen könnte sie schwören, dass er genauso scharf auf sie war wie sie auf ihn.
Also eine 20 auf einer Skala von 1 bis 10. Wenn sie sich sicher wäre, dass er das Gleiche wollte, würde sie ihm hier und jetzt die Kleider vom Leib reißen und sich nehmen, was sie brauchte.
Aber sicher war sie sich einfach nicht. Jedes Mal, wenn sie sich körperlich näher gekommen waren, hatte er eine 180 Grad Wende hingelegt und Abstand zwischen sie gebracht. Was also sollte sie von diesem Mann halten?
"Kommst du mit auf den Markt, Al?", riss Sky sie aus ihren Gedanken.
Verwirrt blinzelnd löste sie ihren Blick aus Brandons. Maya und Sky standen am Ende des Lagers und schienen bereits abmarschbereit.
Maya diskutierte mit Shane darüber, ob Benson sie begleiten sollte oder nicht. Alexa verstand Mayas Argument, dass Carry dann auch mitgehen würde und sie auf diese Gesellschaft verzichten konnte, nur allzu gut.
Wenn sie schon erstaunt darüber war, dass Ty und Nina so gut zusammen passten, so schien die Freundschaft zwischen Nina und Carry wie aus einem anderen Universum.
Alexa nickte zustimmend. Ein wenig Abstand würde ihr gut tun. Langsam löste sie sich aus Brans Griff, dessen Gesichtsausdruck irgendwie missbilligend wirkte.
Sie ignorierte ihn. Sie war im Moment so sehr mit ihren eigenen Gefühlen und Bedürfnissen beschäftigt, dass sie absolut keine Zeit hatte, sich mit seinen zu befassen.
Mit wackligen Knien ging sie zu Sky hinüber.
"Kompromiss!", rief Jack aus dem Versorgungszelt. "Ich gehe als Aufpasser mit!"
Shanes Gesichtsausdruck war ein wenig zweifelnd. Aber schließlich nickte er. Zu viert machten sie sich auf den Weg zum Marktplatz, auf dem die Händler ihre Waren anboten.
Jack legte ihr wie so oft einen Arm um die Schultern.
"Seit wann ist Shane eigentlich so übervorsichtig?", fragte Alexa, nachdem sie außer Hörweite des Lagers waren.
"Das bleibt aber noch unter uns, ja?", sagte Maya, atmete einmal tief durch und fuhr dann fort: "Ich bin schwanger!"
Das Quieken, das aus Skys Mund kam, war definitiv im ganzen Lager zu hören, so sehr schien sie sich zu freuen.
Für Alexa? Scheiße, was für eine grauenvolle Vorstellung! Es war für Alexa unverständlich, wie man sich über so eine Karrierebremse freuen konnte. Mit vor Grauen verzogenem Gesicht wandte sie sich Jack zu ... der genau den selben Gesichtsausdruck trug.
Als Jack und ihr Blick sich trafen, fingen beide zu grinsen an, weil sie wieder einmal die gleichen Gedanken hatten. Maya und Sky schnatterten bereits aufgeregt. Dann drehte Maya sich mit erwartungsvollem Blick zu ihr.
"Glückwunsch?", fragte Jack und Alexa lächelte einfach nur unsicher in der Hoffnung, eine angemessene Reaktion zu zeigen. Maya verdrehte theatralisch die Augen.
"Bei Menschen wie euch ist es ein Wunder, dass sich die menschliche Rasse überhaupt noch fortpflanzt!", sagte Maya dann, ehe sie sich zurück an Sky wandte.
"Ich will es noch nicht an die große Glocke hängen. Es ist erst die siebte Woche und wer weiß, was noch alles passiert", plapperte sie aufgeregt weiter.
Lächelnd zuckten Alexa und ihr bester Freund die Schultern. Dann liefen sie alle gemeinsam weiter zum Markt.
BRANDON
Es passte ihm überhaupt nicht, dass seine Traumfrau ihn schon wieder alleingelassen hatte. Und es passte ihm vor allem noch viel weniger, dass sie Arm in Arm mit Jack davon spaziert war.
Waren die beiden etwa doch mehr als nur gute Freunde?
"Alles klar, Bran?", sprach Ryan ihn an, während er sich neben ihn auf den Strohballen fallen ließ. Auf den Platz, auf dem Alexa bis gerade eben noch gesessen hatte. Wo sie noch sitzen sollte, würde es nach ihm gehen.
"Mhm", antwortete er, immer noch in Gedanken.
"Du machst dir umsonst Gedanken. Da läuft nichts", fuhr er fort. Das brachte Bran zum Lächeln. Ryan war ein guter Freund, obwohl Bran so viel Stress mit Shane gehabt hatte und Ryan und Shane beste Freunde waren.
"Danke", antwortete er und schenkte Ryan ein ehrliches Lächeln.
"Shane, was ist los, Bro'", fragte Jason, weil Shane beinahe ununterbrochen auf den Wall starrte.
"Ich sag euch jetzt was, aber wehe, Maya erfährt, dass ich es euch gesagt habe! Sie bringt mich um! Sie behauptet eh schon immer, ich sei ein Klatschweib!"
"Jetzt sag schon endlich!", drängelte Mat, der sich vor lauter Neugier schon weiter nach vorn gelehnt hatte.
"Sie ist schwanger!", sagte er im Verschwörerton.
"Wer?", fragte Dave, der gerade erst dazu gestoßen war. Irgendwie hatte er einen Riecher für Geheimnisse, denn er tauchte stets auf, wenn jemand etwas enthüllte.
"Maya", flüsterte Shane.
"Oh Gott, das ist mein Todesurteil!", rief Carry von einer Liege ziemlich weit hinten im Lager. Diese Frau hatte Ohren wie ein Luchs!
"Von wem?", fragte Jason und kassierte dafür einen Schlag auf seinen Hinterkopf.
"Von mir natürlich, du Idiot!", blaffte Shane.
"Warum ist es dann ein Geheimnis?", fragte Jason ehrlich verwirrt zurück und rieb sich dabei die schmerzende Stelle.
"Was weiß ich, irgend so ein Aberglauben-Ding. Wie auch immer. Passt mir gut auf sie auf! Und sagt es ihr ja nicht!", antwortete Shane eindringlich.
Die Runde nickte ernst, nur Carry brummte irgendetwas hinter Darios Hand, die er grinsend auf ihren Mund presste.
Wieder einmal beneidete Bran seinen Freund. Wie konnte ein Playboy wie Shane es nur vor ihm zu einer Familie bringen? Der Stachel saß aber nicht mehr ganz so tief, nachdem seine Traumfrau in greifbarer Nähe und vor allem ungebunden war.
Gemeinsam schlenderten sie dann ebenfalls zum Markplatz. In nicht ganz einer Stunde würden sie sowieso auftreten und Shane war deutlich anzusehen, dass er sich nichts sehnlicher wünschte, als endlich wieder bei seiner Frau zu sein.
Sie trafen die kleine Gruppe kurz vor dem Bühnenbereich.
"Na, wart ihr fleißig shoppen?", fragte Ryan und zog Sky in seine Arme.
Bran freute sich auf den Tag, an dem er das mit Alexa genauso selbstverständlich tun konnte. Momentan fühlte er sich noch ein wenig unsicher. Er wollte sie nicht überfordern oder verschrecken. Also lächelte er sie nur an und bekam zum Dank eines dieser wunderschönen Lächeln zurück.
Er gesellte sich zu ihr und versuchte angestrengt, Jack zu ignorieren. Es klappte ganz gut, solange dieser die Klappe hielt und nicht gerade Brans Traumfrau betatschte. Kurzerhand verwickelte Bran sie in ein Gespräch über die Pois, mit denen man das Jonglieren trainieren konnte.
"So kann ich die Tricks erst einmal ohne Feuer üben und wer weiß, vielleicht stehle ich euch im nächsten Jahr die Show?", schloss sie lachend, als sie an den Tischen ankamen.
"Das glaub ich gern. So fit wie du bist, kannst du dann bei uns einsteigen", antwortete Bran lachend, obwohl ihm der Gedanke, dass Alexa auch mit dem Feuer spielen könnte, überhaupt nicht gefiel.
Dass es nicht immer so harmlos war, wie seine Freunde es sich gern vorgaukelten, sah man an Chris Verletzungen.
Seit seinem Unfall im April diesen Jahres war Chris nun in der Klink, in der die Ärzte versuchten, das Beste aus seinen Narben zu machen.
Dave hatte ihnen allen versichert, dass es hierzulande keine bessere Klinik gab. Ohne Daves Hilfe und dessen Beziehungen hätte Chris überhaupt nicht die Möglichkeit gehabt, zu diesen Profis zu gelangen. Das größte Problem sei Chris Einstellung, hatte Dave erklärt. Ihr Freund hielt sich nicht an die Anweisungen der Ärzte und außerdem hätte seine psychische Einstellung Auswirkung auf die Wundheilung.
Ob er diesen Teil glauben sollte, wusste Bran nicht genau. Seine Granny hätte bestimmt daran geglaubt. Auch heute vermisste er sie noch.
Schnell blendete er den Gedanken aus. Er musste sich auf Alexa konzentrieren. Sie erobern und dann zu sich auf seine Farm schleppen.
Der Gedanke, dass seine Traumfrau in seinem Haus leben würde, zauberte ihm ein Lächeln ins Gesicht.
"Ach nein, solche Gruppendinger sind nichts für mich. Jack und ich machen ein Zwei-Mann-Team", lachte Alexa und riss ihn damit unsanft aus seinen Überlegungen.
Schon wieder ... Jack, Jack, Jack! Es schien, als wäre er immer und überall! Aber Bran blieb nichts anderes übrig, als ihr und den Versicherungen von Ryan zu glauben.
Ty und Shane sprachen noch ein letztes Mal mit Dario, der wie immer bei den Frauen bleiben würde. Bran war einfach nur froh, dass Ryan ein wenig entspannter war, seit Sky zugesagt hatte, ihn zu heiraten.
Drei überfürsorgliche Männer in der Gruppe waren wirklich zu viel des Guten!
Dann gingen sie zur Bühne, um ihren Auftritt zu absolvieren.
ALEXA
Nachdem die Männer sich zur Bühne aufgemacht hatten, verzogen Maya und Sky sich an die Bar.
"Maya ist schwanger!", platze Taylor sofort heraus.
"Wow!", sagte Nina beinahe ehrfürchtig und sah in die Richtung, in die die beiden Frauen verschwunden waren. Dass Nina auch so eine auf Babys fixierte Frau war, hätte Alexa nicht gedacht.
"Nicht du auch noch!", stöhnte Carry und sah Nina dabei angewidert an.
"Ich gebe dir völlig recht, Carry!", sagte Alexa und war selber erstaunt darüber, dass sie einer Meinung waren.
Carry sah mindestens genauso verdattert drein, wie Alexa sich fühlte.
"Ja … äh … wie heißt du nochmal?", fragte sie dann.
Leicht verwirrt antwortete sie: "Alexa. Wir wurden einander aber schon vorgestellt. Mehrmals."
Carry zuckte desinteressiert mit den Schultern, woraufhin Dario seufzte und sagte: "Du bist jetzt zum menschlichen Wesen aufgestiegen, Alexa. Herzlichen Glückwunsch! Hiermit bist du eine von sechs Personen, die Carry nicht vollständig ignoriert."
Unsicher sah Alexa zwischen Carry und Dario hin und her. Da keiner von beiden auch nur die leiseste Gefühlsregung sehen ließ, wandte sie ihren Blick zu Nina. Diese nickte entschuldigend lächelnd und zuckte dann mit den Schultern.
Carry war eindeutig noch seltsamer, als Alexa bisher angenommen hatte. Aber immerhin war sie keine von diesen babygeilen Frauen, die schon beim Anblick eines Babysockens zu seufzen und zu quieken begannen.
Die Show der Jungs lief gut und Alexa war jedes Mal wieder vom Muskelspiel der Männer beeindruckt. Die Kraft und Ausdauer, die diese Form der Akrobatik voraussetzte, faszinierte sie.
Irgendwann kamen Maya und Sky zurück und kicherten ununterbrochen wie kleine Mädchen. Alexa wünschte sich nichts mehr, als dass Zoey auch hier wäre. Sie wäre mit Sicherheit ihrer Meinung in der Babyfrage gewesen und im Gegensatz zu Carry war Zoey wenigstens nicht seltsam ... okay, seltsam schon, aber nicht so verrückt, wie Carry es war. Nina hatte eindeutig eine komische Auswahl an Freunden in Boston.
Der aufbrandende Applaus riss Alexa aus ihren mehr als wirren Gedanken. Die Jungs ließen sich noch ein wenig feiern, dann kamen sie geschlossen zurück an den gemeinsamen Tisch.
Bran setzte sich beinahe augenblicklich neben sie und legte seinen Arm auf ihre Rückenlehne. Die Blicke der anderen waren zwar immer mal wieder neugierig, aber Maya war eindeutig die größere Sensation.
Es war mehr als lustig zu beobachten, wie sich die Männer Maya gegenüber verhielten. Einige machten einen Bogen um sie, als wäre ihre Schwangerschaft eine ansteckende Krankheit. Einige versuchten, ihr alles abzunehmen, es wirkte fast so, als würden sie denken, Maya wäre ab der Schwangerschaftsankündigung zu nichts mehr allein fähig. Manche beobachteten sie, als wäre sie ein äußerst seltenes Forschungsobjekt.
"Wann hat Shane es euch gesagt?", fragte Alexa leise.
Bran schmunzelte. "Ungefähr fünf Minuten nachdem ihr weg wart."
Ja, das sah Shane eindeutig ähnlich. Wie er es überhaupt so lange ausgehalten hatte, war Alexa ein Rätsel. Wahrscheinlich waren die beiden einfach noch nicht getrennt von einander unterwegs gewesen, seit sie es erfahren hatten.
"Es ist toll, findest du nicht auch?", fragte Bran sie.
Da ihr nicht klar war, was er meinte, sah sie zu Bran auf. Dieser beobachtete Maya auf die gleiche seltsame Weise wie Ty und Ryan.
"Was meinst du?", fragte sie vorsichtshalber trotzdem.
"Na, Maya", sagte er leise.
"Ähm ... ja?", antwortete sie, weil sie das Fettnäpfchen bereits riechen konnte. Ein zufriedenes Lächeln legte sich auf seine Züge.
Puh! Richtige Antwort!, dachte sie und lächelte ebenfalls. In diesem Moment sah Bran zu ihr hinab und seine Miene wurde noch weicher.
Er beugte sich zu ihr und strich federleicht mit seinen Lippen über ihre. Das Gefühl seiner samtig weichen Lippen auf ihren war unbeschreiblich schön. Sie streckte sich ihm ein Stückchen entgegen, um noch mehr von diesem herrlichen Gefühl zu bekommen.
Gott sei Dank entzog er sich ihr nicht, sondern erwiderte den Kuss. Sein Arm hatte ihre Schultern fester umfasst, als hätte er Angst, dass sie ihm entwischen würde. Von wegen! Er war es doch, der ständig flüchtete!
Als er seine Lippen von ihren löste, griff Alexa schnell nach seinem Arm. Sie wollte nicht, dass schon wieder alles vorbei war. Sie wollte seine Nähe noch ein wenig genießen!
"Geh nicht", wisperte sie.
"Wo sollte ich hingehen?", flüsterte er zurück und als sie ihre Augen öffnete, sah sie direkt in seine Blauen.
"Dahin, wo du immer hin flüchtest, nachdem du mich geküsst hast oder etwas in der Art", gab sie zurück und beobachtete, wie er ganz langsam begriff, was sie meinte.
"Ich wollte dich doch nur nicht überfallen. Du bist oft sehr zurückhaltend", sagte er leise, aber eindringlich. Auch sein Griff um ihre Schulter wurde noch ein wenig fester.
"Weil ich mir nicht sicher bin, was du willst", flüsterte sie und war sehr dankbar darüber, dass die Klatschtanten heute ein anderes Objekt zur Beobachtung hatten.
Diese Unterhaltung wäre unter normalen Umständen schon längst zum Top-Thema aufgestiegen.
Er beugte sich noch ein Stück näher zu ihr. "Ich will dich", flüsterte er in ihr Ohr und leckte ihr dann über das Ohrläppchen.
Das entlockte ihr ein unterdrücktes Stöhnen, ehe sie flüsterte: "Dann lass uns endlich gehen. Ich will nicht mehr warten!"
"Wir gehen zurück ins Lager", sagte er in die Runde, während er schon aufstand und Alexa mit sich nach oben zog.
"Yeah! Lasst uns zurück gehen! Party!", rief Jason. Das passte Alexa so gar nicht. Eine Party im Lager war nicht gerade das, was sie sich unter trauter Zweisamkeit vorstellte.
Die Gruppe jubelte jedoch bereits und machte sich auf den Weg zurück. Brandon lächelte sie nur entschuldigend an, dann schlossen sie sich Hand in Hand der Gruppe an.
"So war das nicht geplant", sagte er leise, als sie einige Meter gegangen waren.
"Schon okay." Immerhin war es nicht seine Schuld. Er hatte sich ja nur verabschieden wollen.
In ihrem Bauch kribbelte es aufgeregt und ihre Sinne waren aufs Äußerste geschärft, als sie den Weg zu ihrem Lagerplatz einschlugen. Sie registrierte jede seiner Bewegungen und ihr viel zu schnell schlagender Puls hallte bereits in ihrer Klit wieder, so sehr erregte sie allein der Gedanke, endlich Sex mit Brandon zu haben.
Sie war so unglaublich heiß auf dieses Bild von einem Mann, dass jeder weitere Schritt zur Qual wurde.
Als sie an einer kleinen Brücke über einem Graben ankamen, zog Alexa ihn an seiner Hand, damit er zusammen mit ihr im Schutz zweier Bäume stehen blieb. Es war bereits dunkel geworden und der Schatten der Bäume ließen sie völlig mit der Nacht verschwimmen.
"Was ...?", begann er, doch Alexa unterbrach ihn einfach mit einem drängenden Kuss.
Sie würde keinen Meter mehr laufen können, ohne zumindest ein wenig Erleichterung gefunden zu haben.
Als sie sich der Länge nach an ihn presste, stöhnte er auf. Bran drängte sie rückwärts gegen einen der Bäume. Als sie mit ihrem Rücken gegen die raue Rinde knallte, vergrub sie ihr Gesicht stöhnend an seinem Hals. Sie spürte seine Erektion an ihrem Bauch, während er sich ihren Hals entlang küsste.
Hastig rafften seine großen Hände ihren langen Rock nach oben. Als seine Hände ihre Oberschenkel entlangfuhren, stöhnte sie auf, halb wahnsinnig vor Begierde nach diesem Mann. Seine Berührungen kribbelten und brannten auf ihrer Haut. Sie bekam einfach nicht genug von seinen rauen Händen.
Wie von selbst drängten sich ihre Hüften nach vorn in der Hoffnung, dass er endlich zu ihrer Mitte fand. Sie sehnte sich danach, seine langen Finger in sich und an sich zu spüren. Sie war bereit für ihn. Seit Stunden! Sie brauchte ihn, jetzt!
Endlich traf seine Hand auf ihre Mitte und sie stöhnten unisono auf.
"Fuck! So verdammt nass", murmelte er stöhnend, die Lippen an ihrem Hals.
"Bitte", wimmerte sie, weil sie es nicht mehr ertragen konnte, noch länger auf ihn zu warten. Sie knabberte an seinem Hals und ihre Hände verkrallten sich in seinen Schultern. Gut, dass sie keine langen Fingernägel hatte, sonst wäre er nach dieser Aktion definitiv gezeichnet.
Er schob seine Hand seitlich unter ihren Slip und murmelte weiter unverständliche Dinge gegen ihre Haut.
Das dunkle Raunen und sein Atem an ihrer Haut trieben sie noch weiter in den Wahnsinn der Begierde.
Dann ließ er langsam zwei Finger in sie gleiten. Stöhnend warf sie ihren Kopf in den Nacken und schob ihr Becken nach vorn, um noch mehr von der Berührung zu bekommen.
"Du bist so heiß, Süße", raunte er und biss dann leicht in ihren Hals.
Sie umschlang ihn mit Armen und Beinen, sodass seine Hand zwischen ihren Körpern eingeklemmt war. Auffordernd rieb sie ihre Mitte an seinem Handballen.
Da er keine Anstalten machte, sie endlich zu nehmen, löste sie sich wenige Zentimeter vom ihm und griff zwischen ihre Körper. Sie ließ ihre Hand über die ausgeprägte Muskulatur seines Oberkörpers wandern.
Gern hätte sie sich mehr Zeit dafür genommen, seinen Körper und vor allem diese wunderschöne, breite Brust zu erkunden, aber das Verlangen nach ihm überlagerte sämtliche Wünsche und ihren Verstand.
Wirklich abgeschieden war dieses Örtchen nicht, doch auch nur eine Sekunde länger zu warten, kam nicht in Frage.
Zielstrebig schlüpften ihre Finger unter den Bund seiner Gauklerhose und griffen nach seinem großen Schaft.
"Fuck!", stöhnte Brandon, ließ von ihrem Hals ab und warf stöhnend seinen Kopf in den Nacken.
Er presste sie noch fester gegen den Baum und sah ihr dann schwer atmend und mit vor Verlangen wildem Blick in die Augen.
"Ich ...", begann er, brach dann aber stöhnend ab, als Alexa mit dem Daumen über seine Eichel fuhr. Kräftig schossen seine Hüften nach vorn.
Er zog seine Hand zwischen ihren Körpern hervor und griff mit beiden Händen nach ihrem Po. Fest packte er zu, was ihr ein weiteres Stöhnen entlockte.
Schwer atmend und gefangen in ihrer Begierde strich sie mit seinem steinharten Schwanz über ihre nasse Mitte.
Damit hatte sie den Bogen wohl endgültig überspannt. Beinahe grob riss er sie an sich, sodass Alexa ihren Griff um seinen Schwanz lösen musste.
Er zog seine Hüften ein Stück zurück und presste sich dann mit einem einzigen harten Stoß in sie. Stöhnend ließ sie ihren Kopf auf seine Schulter sinken. Froh darüber, dass er selbst einen kurzen Moment innehielt.
Er war groß, füllte sie vollkommen aus und der Dehnungsschmerz war köstlich.
"Verdammt eng, heiß ... kann nicht ...", murmelte er, ehe er schnell, hart und erbarmungslos in sie stieß.
Sie krallte ihre kurzen Nägel in seinen Rücken und stöhnte abgehackt unter jedem seiner Stöße.
"Scheiße", fluchte er stöhnend und stieß noch heftiger in sie.
Der Orgasmus, der sich in ihr aufbaute, fühlte sich gigantisch an. Sie kippte ihr Becken noch ein wenig, um auch den letzten Zentimeter von ihm aufnehmen zu können und wurde mit einem herrlich tiefen Grollen, beinahe einem Knurren, belohnt.
Jeder einzelne seiner Stöße traf jetzt genau auf ihre Klitoris und Alexa war außer sich. Dann endlich traf sie ihr Orgasmus wie eine riesige Welle.
Fest verbiss sie sich in seinem Hals, um ihr Stöhnen zu unterdrücken. Mit einem letzten Stoß kam auch Brandon in ihr und gab sich bei weitem weniger Mühe, sein Stöhnen zu dämpfen.
Nach und nach kamen sie wieder zu Atem. Das war definitiv der beste Sex ihres Lebens gewesen!
Sein Griff wurde weicher. Langsam löste sie sich von ihm und spürte, wie er an ihrem Slip vorbei aus ihr heraus glitt. Sie lehnte sich an den Baum, froh darüber, etwas zum Anlehnen zu haben, da ihre Knie ziemlich weich waren.
Brandon schien es genauso zu gehen, denn er lehnte einfach an ihr, sodass sie seinen immer noch schnellen Atem an ihrem Ohr spürte.
"Das war unbeschreiblich", flüsterte er irgendwann und küsste sie knapp unter ihrem Ohr.
"Mhm", war alles, was sie erwidern konnte.
Dann löste er sich vorsichtig von ihr.
"Lass uns so rum gehen, dann kommen wir an dem Duschwagen vorbei, wenn du dich frisch machen willst", sagte er und deutete in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
Brandon legte ihr einen Arm um die Schultern und sie gingen einige Schritte. Erst dann bemerkte Alexa die warme Flüssigkeit, die an ihrem Bein hinab lief. Ganz langsam begannen sich die Zahnrädchen in ihrem Kopf zu drehen. Sie wurden schneller und schneller, während sich ihre Atmung im gleichen Maße beschleunigte. Scheiße, Scheiße, Scheiße!!!
Ruckartig blieb sie stehen und versuchte, eine Lösung für das Ganze zu finden.
"Scheiße!", fluchte sie schließlich laut.
"Ähm ... ja ... hör mal, das ist alles gar nicht so schlimm, okay?"
"Das ist nicht so schlimm?", quiekte Alexa und sah schockiert zu ihm auf.
"Ich hab mich erst testen lassen, ich bin sauber, du brauchst dir also kein Kopf zu machen, okay?", sagte er sanft.
Oh, ja, daran hab ich noch gar nicht gedacht ..., gestand Alexa sich ein, weil sie vollkommen fixiert auf eine mögliche Schwangerschaft gewesen war. Aber Bran hatte recht, das war das wichtigere Thema. Die Wahrscheinlichkeit von einem einzigen Ausrutscher schwanger zu werden, war doch sowieso verschwindend gering ... hoffentlich! Sie würde sich einfach diese Zyklussache nochmal genauer ansehen müssen.
"Ja, wir auch, also wir wurden jetzt erst getestet, in dem Trainingslager, in dem wir waren. Alles okay", antwortete sie etwas verzögert.
"Wir?", fragte Bran und sah sie mit zusammengezogenen Augenbrauen an.
"Jack und ich", sagte sie und setzte sich langsam in Bewegung. Sie wollte sich endlich waschen. Dann würde es ihr bestimmt schon wieder etwas besser gehen.
"Gibt es eigentlich nichts, was ihr nicht zusammen macht?", brummte Bran.
Alexa hatte gerade nicht allzu viel Nerv, sich mit einem grundlos eifersüchtigen Mann herumzuschlagen.
Zu sehr war sie damit beschäftigt, ihre eigene Panik in den Griff zu bekommen.
"War er gerade dabei?", fragte sie etwas schärfer, als es nötig gewesen wäre.
"Oh, wow, Reizthema, sorry", sagte er und hob zu einer beschwichtigenden Geste seine Hände.
Kopfschüttelnd ging sie zum Duschwagen. Waschen war alles, wonach ihr der Sinn stand. Nie war sie glücklicher über die nach Geschlechtern getrennten Duschmöglichkeiten gewesen! Sie brauchte jetzt definitiv etwas Zeit für sich.
Sich einfach so hinreißen zu lassen war eigentlich nicht ihre Art. Wenn es um Brandon ging, schienen ihre Sicherungen durchzubrennen und ihr gesamtes Denken drehte sich nur noch um ihn.
Bei Gott, dieser Mann war aber auch verdammt heiß. Sex mit ihm war sogar noch heißer. Allein der Griff seiner kräftigen Hände trieb sie in den Wahnsinn.
Als sie fertig war, atmete sie noch einmal tief durch, ehe sie sich aufrichtete und den Duschwagen verließ. Bran wartete bereits und musterte sie eingehend.
"Alles okay?", fragte er und legte ihr einen Arm um die Schultern.
"Ja, ja, alles gut", antwortete sie und versuchte so gut es ging zu lächeln. Die Situation überforderte sie einfach. Bran überforderte sie in diesem Moment.
Stirnrunzelnd blickte er zu ihr hinab, während sie zurück zum Lagerplatz gingen. Was er dachte, konnte sie nicht erahnen. Ihre eigenen Gedanken waren aber so wirr, dass sie für seine keine Zeit mehr fand.
Die Party war im vollen Gange. Die Musik war laut und es wurde viel gelacht. Ein paar der Jungs zeigten kleine Tricks vom Feuerspucken. Andere hatten kichernde Frauen auf ihren Schößen. Geier nannten die Jungs von Fire&Ice diese Mädchen. Für schnellen, unverbindlichen Sex, zu mehr seien sie nicht zu gebrauchen, hatte sie sie schon abfällig sprechen hören.
Tja, sowas in der Art war sie wohl auch. Sonst hätte sie sich kaum von einem quasi wildfremden Mann ohne Kondom an einen Baum gepresst vögeln lassen. Bester Sex hin oder her, eigentlich war sie nicht besser als diese Flittchen! Scheiße!
Schnell scannte sie das Lager nach Jack.
Doch überall, wo sie hinsah, sah sie nur Kopien von Bran und sich selbst.
Mat hatte eines dieser Mädchen auf dem Schoß und schlürfte gerade Havanna von ihrem Dekolleté, während diese sich kichernd in seinem Griff wand.
Logan hatte ein quiekendes Mädchen über die Schulter geworfen und lief mit ihr vor Jason davon.
Die ganze Atmosphäre war so sexuell aufgeladen und ausgelassen, dass es für Alexa kaum noch zu ertragen war.
"Alles in Ordnung?", fragte Bran.
In diesem Moment tauchte Jack direkt vor ihr auf.
"Klar, Bran. Ich geh schlafen. Wir sehen uns morgen", sagte sie und lächelte zu ihm auf.
Sein Blick sagte deutlich, dass es ihm nicht passte und die Blicke, die er immer wieder auf Jack los ließ, waren tödlich.
Seine Kiefer mahlten, als er ein "Gute Nacht", durch seine zusammengepressten Zähne knurrte. Sie würde sich morgen mit ihm auseinandersetzen. Zuerst musste sie ihre eigenen Gedanken sortieren.
"Gute Nacht, Bran!"
Jack legte ihr einen Arm um die Schultern und begleitete sie zu ihrem Schlafzelt.
"Hey, hey, was ist denn passiert?", fragte Jack sanft und schloss sie in seine Arme. Er erwartete nicht wirklich eine Antwort, das war ihr klar.
Wie so oft hatte sie das Gefühl, dass bei Jack alles wieder in Ordnung kommen würde. Er würde alles wieder gerade biegen. Er kannte sie, wusste, dass sie jetzt einfach nur ihre Ruhe wollte.
Schnell schlüpfte sie hinein und ließ sich auf ihren Schlafsack fallen.
Jack legte sich sofort zu ihr und zog sie an seine Brust.
"Was war eigentlich los?"
"Wir hatten Sex."
"Na und? Es ist ja nicht gerade so, als wäre das dein erstes Mal", antwortete Jack und sie hörte das Lächeln in seiner Stimme.
"Wir haben nicht verhütet, Jack!", antwortete Alexa verzweifelt.
"Oh ... äh … ja. Okay, nicht so schlimm, oder? Ihr seid doch bestimmt beide sauber."
"Ja, aber was, wenn ich schwanger werde?", fragte Alexa verzweifelt.
"Hör auf mit dem Quatsch. Jetzt Panik zu bekommen bringt überhaupt nichts!"
"Aber wenn ..."
"Hör mir zu, Al. Wir haben zwei Möglichkeiten. Erstens, Carpe diem. Es kommt, wie es kommen wird, dann kannst du dir immer noch überlegen, was du tust. Oder wir fahren jetzt sofort zurück nach Hause und besorgen dir die Pille danach. Zurück nach Talin brauchen wir dann aber nicht mehr, das lohnt sich nicht. Urlaub vorbei. Und ehrlich gesagt, hab ich auch keine Ahnung, wie das mit dem Training dann läuft. Caro ging's damals ziemlich dreckig."
"Scheiße!", murmelte Alexa in seinen Arm.
"Komm schon, wird schon werden, oder?"
"Du willst nicht fahren, stimmt's?"
"Nicht unbedingt, aber wenn's dir dann besser geht", antwortete Jack und sie spürte sein Schulterzucken.
Da ihr Zyklus leider nicht allzu regelmäßig war, war mit Wahrscheinlichkeitsrechnung nicht viel zu machen. Vielleicht sollte sie auch einfach einmal so optimistisch sein wie Jack und an ihr Glück glauben.
"Lass uns bleiben", sagte sie deshalb leise und hoffte darauf, im Schlaf ein wenig zur Ruhe zu kommen.
Morgen würde sie bestimmt einen klareren Blick auf die Dinge haben.
Sie schmiegte sich eng an Jack und zählte Schäfchen, um einzuschlafen. Leider verwandelten sich die Schäfchen irgendwann in nackte, über das Gatter springende Brans ... über dieses Bild schmunzelnd schlief sie schließlich ein.