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Der Parasympathikus – Regeneration und Energieaufbau
ОглавлениеDer Parasympathikus regelt die nach innen gerichteten Körperfunktionen, wie z. B. Essen, Verdauung und Ausscheidung.
Er bewirkt:
•eine mäßige Abnahme von Pulsrate und Kontraktilität des Herzens;
•eine Verengung der Pupille;
•eine Verengung der Bronchien;
•eine Steigerung der Sekretion der Tränendrüsen;
•einen Steigerung der Sekretion der Speicheldrüsen;
•eine Steigerung der Sekretion der Verdauungsdrüsen;
•eine Steigerung von Tonus und Bewegungen des Magen-Darm-Trakts, die Sphinkter entspannen.
•Das Immunsystem wird in Gang gesetzt.
•Die Selbstheilungskräfte werden aktiviert.
•Die körperlichen Ressourcen werden wieder aufgebaut.
Befinden sich Sympathikus und Parasympathikus im Gleichgewicht, erfolgt eine ständige und optimale Anpassung unseres Körpers auf die jeweiligen Bedürfnisse und Reize. Gerät dieses sensible System aus dem Gleichgewicht, dominiert der Sympathikus, dann ist unser Körper ständig auf Flucht und Kampf programmiert, sodass es langfristig zu Bluthochdruck, Magen- und Darmbeschwerden, Verdauungsstörungen, Depressionen, chronischen Schmerzen usw. kommt.
Weiter werden unter Stress die Katecholamine Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol freigesetzt, welche die oben genannten Symptome verstärken und gegebenenfalls zu einer diabetogenen Stoffwechsellage (Diabetes) führen können.
Untersuchungen des vegetativen Nervensystems machen diese Dysbalancen sehr deutlich. Unser Körper kann sich auch in Ruhe nicht mehr entspannen und folglich nicht ausreichend regenerieren.
Die Daueranspannung der Skelettmuskulatur führt zu Mikrozirkulationsstörungen im Gewebe und damit zu einer unzureichenden Sauerstoffversorgung. Es kommt zu den sogenannten Myogelosen und Triggerpunkten – das System ist übersäuert, die Schmerzkaskade wird aktiviert. Ein Teufelskreis beginnt und es gilt nun, diesen zu durchbrechen. Wie kann das aussehen?
Neben entsprechender körperlicher Bewegung und Entspannung kann eine Substitution von Magnesium erfolgen.
Ein kleiner Exkurs – Magnesium und psychischer und physischer Stress
In Stresssituationen wird über die Nebennierenrinde vermehrt Cortisol und Aldosteron freigesetzt. Durch das erhöhte Aufkommen von Stresshormonen im Blut wird der Magnesiumtransfer aus den roten Blutkörperchen ins Blut in Gang gesetzt. Durch den jetzt erhöhten Magnesiumspiegel im Blut wird kurzfristig die Ausschüttung der Stresshormone gehemmt und dadurch die Stressreaktion eingedämmt.
Hält der Stress jedoch an, wird er chronisch, kommt es zu einer fatalen Fehlregulation des Körpers. Da der Magnesiumhaushalt keiner hormonellen Regulation unterliegt, wird nun die stark erhöhte Magnesiumkonzentration im Blut über die Nieren ausgeschieden. Auf Dauer erschöpft sich nun die Magnesiumkonzentration innerhalb der Erythrozyten, der Rückkopplungsmechanismus auf die Stresshormone bleibt aus, es kommt zu einem Magnesiummangel in der Zelle und folglich zu einem erhöhten Magnesiumbedarf. Bleibt eine Substitution nun aus, kommt es zu einer Überstimulierung auf das vegetative Nervensystem (Sympathikus) mit der Folge, dass Herzfrequenz und Blutdruck ansteigen und die Gehirnaktivität gedrosselt wird. Eine bedarfsgerechte Magnesiumgabe kann die körperliche und geistige Aktivität aufrechterhalten und steigern.
Die Wirkungen von Magnesium kurz zusammengefasst:
Magnesium kontrolliert das Level der Stresshormone. Durch einen langfristig erhöhten Cortisolspiegel kann es zu Beeinträchtigungen bestimmter Hirnregionen, die für das Lernvermögen und die Gedächtnisbildung bedeutsam sind, kommen.
Magnesium sorgt für eine ausreichende Enzymaktivität innerhalb der Gehirnzellen, welche die zellulären Funktionen und Gedächtnisfunktionen kontrollieren.
Ein ausreichender Magnesiumspiegel in der Gehirnflüssigkeit (Liquor) ist Voraussetzung für eine gesunde Plastizität und Aktivität der Synapsen.
Magnesium wirkt sich positiv auf den Schlaf aus.
Eine Substitution von Magnesium findet nicht nur im Sport Anwendung, um die Regeneration und Leistungsbereitschaft zu stärken.
Auch bei Erkrankungen, wie leichten Depressionen, Schlafstörungen, ADHS, beginnender Demenz, Burn-out und Lernstörungen, wird eine Substitution diskutiert und nach entsprechender Diagnostik von Medizinern empfohlen.
Eine Überdosierung von Magnesium stellt für unseren gesunden Körper keine Gefahr dar, denn er verfügt über ausreichende Mechanismen, um ein „Zuviel“ über die Nieren auszuscheiden. Menschen mit einer eingeschränkten Nierentätigkeit sollten jedoch vor einer eigenständigen Substitution ihren Arzt konsultieren und von diesem entsprechend engmaschig kontrolliert werden. Als eine Nebenwirkung wären sehr weiche Stühle und/oder leichte Diarrhöen zu nennen, welche sich nach dem Absetzen der Medikation sehr schnell wieder normalisieren.
Der Serum-Magnesiumspiegel liegt bei 0,75-1,1 mmol/l. Aus gesundheitlicher Sicht sollten Werte über 0,8 mmol/l angestrebt werden. Auch sollten organische Magnesiumsalze, wie Magnesiumasparathydrochlorid oder Magnesiumzitrat, bevorzugt werden, da sie eine bessere Bioverfügbarkeit aufweisen als anorganische, wie z. B. Magnesiumoxid.
So, wie das Moos auf diesen Steinen nur durch genügend Wasser seine saftig grüne Farbe, Geschmeidigkeit und Weichheit erhält, erhalten auch wir durch das Wasser geschmeidige Faszien. Kommt es zu einer Dehydrierung, trocknen die Faszien wie das Moos aus, werden stumpf, hart und brüchig.