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5. Position innerhalb der Kulturwissenschaften: Kulturwissenschaftliche Literaturwissenschaft

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Die interkulturelle Literaturwissenschaft berücksichtigt bei ihrer Arbeit Kulturunterschiede und definiert sich daher auch über den Begriff der Kultur. Geht man mit der interkulturellen Literaturwissenschaft davon aus, dass Literatur Teil der Kultur ist, sie eine kulturübergreifende Rezeption erfährt und Kulturunterschiede bei der Rezeption literarischer Texte relevant sind, so lässt sie sich auch als eine Kulturwissenschaft bezeichnen, die Literatur als Teil und Produkt bestimmter kultureller Kontexte versteht und beschreibt. Allerdings kann man interkulturelle Literaturwissenschaft nicht mit kulturwissenschaftlicher Literaturwissenschaft oder gar Kulturwissenschaft gleichsetzen, denn es handelt sich nach wie vor um Literaturwissenschaft, die auch, aber eben nicht ausschließlich, mit kulturwissenschaftlichen Methoden arbeitet, was sich aus ihrem spezifischen Gegenstand – Literatur und nicht Kultur – ergibt. Obwohl sie Literatur als Teil kultureller Kommunikation und kulturellen Handelns begreift, bleibt primärer Gegenstand der interkulturellen Literaturwissenschaft der literarische Text, der einerseits auf die gesellschaftliche Realität bezogen ist und andererseits ein autonomes ästhetisches Produkt mit einer spezifischen Struktur darstellt. Darüber konstituieren sich auch die Methoden der interkulturellen Literaturwissenschaft, die sowohl textzentriert als auch kontextualisierend sind.

Einführung in die interkulturelle Literaturwissenschaft

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