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2 Mödlinger Hütte und Heldenkreuz Sanfte Höhen vor wilden Bergen
ОглавлениеDurch die Möglichkeit der Auffahrt über die Mautstraße erschließt sich uns mit der Mödlinger Hütte einer der schönsten Hüttenplätze der Steiermark, mit Blick auf die wilden Gesäuseberge. Ein Genuss mit relativ geringem Kraftaufwand!
Besonderer Genuss: Ruhe und Natur
Tourencharakter
Steiler Forstweg, flacher Almweg, im letzten Teil anspruchsvoll und alpin über eine Steilstufe, sowie über flache Almböden
Ausgangs-/Endpunkt
Parkplatz Mödlinger Hütte (geschotterte Mautstraße)
GPS 47.51948 N, 14.55748 O
Höchster Punkt
Heldenkreuz, 1630 m
Anfahrt
Auto Auf der A 9 Pyhrn Autobahn, Abfahrt Trieben, über B 113 Schoberpass Straße und Alte Bundesstraße nach Au bei Gaishorn am See in Richtung Gaishorn am See, Abzweigung der Mautstraße bei Rechtskurve
Gehzeiten
Treffnersee 0:45 Std.; Heldenkreuz 0:20–0:30 Std.; Abstieg ca. 0:50 Std.
Beste Jahreszeit
Mai bis Oktober
Einkehr
ÖAV Mödlinger Hütte (geöffnet von Mitte Mai bis Anfang November und von Silvester bis Mitte Januar; kein Ruhetag)
Karte
Alpenvereinskarte 16 Ennstaler
Alpen–Gesäuse, 1:25 000
Informationen
www.alpenverein.at/moedling/downloads/huette/prospekt.php
Steil zum Almspaziergang Vom Parkplatz aus erreichen wir in rund 20 Minuten über die zunehmend steile Forststraße die aussichtsreichen Höhen der idyllischen Treffneralm. Vom Rand des Almrückens (1515 m) öffnet sich im Rückblick die Sicht auf die Triebener Tauern, die von links nach rechts mit Großem Grießstein, Sonntags- und Geierkogel sowie der markanten Bösensteingruppe – mit Großem Bösenstein, Dreistecken und Hochhaide – vertreten sind. Der genussreiche Spaziergang über den Fahrweg der flachen Almböden steht dann ganz im Zeichen der Parade wilder Felswände der Gesäuseberge: vom wilden Felshorn des Großen Ödsteines über den Buchstein bis hinüber zum »Kleinen Gesäuse« mit dem unvergleichlichen Admonter Reichenstein, weiter bis zum Sparafeld und Admonter Kaibling. Vorbei an der Bergrettungshütte gelangen wir in zehn weiteren Minuten hinüber zur Mödlinger Hütte (1523 m). Setzt man den Weg unterhalb der Alpenvereinshütte fort, so kommen wir in eine flache Einsattelung, von welcher der Almspaziergang zum Treffnersee (1527 m; Rastbänke) hinaufleitet. Der Wald mit Heidelbeer-Unterwuchs um den See wurde in den letzten Jahren stark ausgelichtet und gestattet schöne Rückblicke auf Geierhaupt, Gamskögel, den Großen Grießstein, Sonntagskogel und Geierkogel. Nach einem Weidedurchlass gelangen wir nun auf einen anspruchsvolleren Steig.
In heroischer Lage: die Mödlinger Hütte vor Sparafeld und Admonter Reichenstein
Am Treffnersee zeigen sich im Rückblick die Triebener Tauern mit Gamskögel, Großem Grießstein, Sonntags- und Geierkogel.
Vom Heldenkreuz blickt man zum Tamischbachturm und auf die Gesäuse-Nordwände zwischen Planspitze und Großem Ödstein.
Aussichtsreiche Einkehr auf der Mödlinger Hütte
Eine Höhenstufe weiter Verwurzelt und über natürliche Felsstufen höher gelangen wir durch eine alpine, mit Krummholzkiefern bewachsene Steilflanke. Vorbei an einem Kletterzacken öffnet sich das Panorama in südlicher Richtung immer weiter. Über dem Johnsbachtal erheben sich bereits Eisenerzer Reichenstein, Wildfeld und Zeiritzkampel. Eine Warntafel weist auf tiefe Karstspalten unmittelbar neben dem Steig hin! Sofern man Kinder dabeihat, sollte man hier besonders aufpassen! Dann nach insgesamt rund 90 Höhenmetern vom Treffnersee erreicht man ein flaches, paradiesisch anmutendes Almplateau mit üppigen Heidelbeerstauden und vereinzelten Baumgruppen. Am Heldenkreuz (1630 m; zum Gedenken an die Opfer der Kriege) fällt dieses Plateau schroff nach Norden und Osten ab und bietet vor allem herrliche Ausblicke zur Hochtorgruppe, aber auch zu den Eisenerzer Alpen, ja sogar Durchblicke bis zu Grimming und Dachstein.
Im Rückblick eines Kletterzackens zeigt sich die Mödlinger Hütte vor den Triebener Tauern (Geierhaupt, Großer Grießstein, Sonntags- und Geierkogel sowie Bösensteingruppe).
Es ist ein schöner Platz, um die herrliche Umgebung zu genießen, und vielleicht kann man auch Kletterer oder schwindelfreie Wanderer beobachten, die den Admonter Reichenstein am (gefährlichen) Normalweg im II. alpinen Schwierigkeitsgrad besteigen oder gerade davon zurückkehren. Oder man fragt sich, wie das Totenköpfl, der östliche Seitengipfel vom Reichenstein, oder der Reichenstein selbst zu ihren Namen gekommen sind? Tatsächlich gibt es eine Sage vom Goldloch des Reichensteines – einem See und unermesslichen Goldschätzen im Inneren des Berges, die, wie so oft im Volksmund, einem Schatzsucher nicht zu dessen Glück verhalfen, sondern ihn durch seine Verschwendungssucht in bitteres Elend stürzten. Und wer weiß, wenn man lange genug auf die Felswände des Reichensteines blickt, dann sieht man bei günstiger Licht- und Schattenwirkung zwei leere Augenhöhlen und ein weit aufgerissenes Maul …
Rückkehr mit Einkehr Der Rückweg erfolgt über dieselben Steige und Wege. Nun kann man sich schon auf eine genüssliche Stärkung mit Traumblicken von der Hüttenterrasse der ÖAV Mödlinger Hütte freuen, bevor es wieder hinunter zum Parkplatz geht. Wie wäre es mit Kaspressknödelsuppe, Schweinsbraten, Holzfällernockerl oder Topfenstrudel?
Biotopweg Gaishorner See
Nach dem Genuss steirischer Bioprodukte auf der Mödlinger Hütte bietet sich ein Besuch des Biotopweges am See an. Vom Ortszentrum in Gaishorn am See führt der Weg ans Nordufer des Gaishorner Sees. Schautafeln mit Informationen zur örtlichen Tier- und Pflanzenwelt begleiten uns auf einer kurzen, interessanten Rundstrecke, die über eine Brücke zu Holzstegen im Schilfgürtel führt.