Читать книгу Wandergenuss Steiermark - Andreas Adelmann - Страница 8
ОглавлениеPraktische Informationen
Die Touren
Die Piktogramme neben der jeweiligen Tour beziehen sich auf Schwierigkeit, Dauer, Höhenunterschied und Weglänge, um die Eckdaten des Tourenvorschlages schnell erfassen zu können.
Die Schwierigkeit wurde für dieses Buchprojekt lediglich auf leicht und mittel bezogen, da hier auf sportliche Höchstleistungen verzichtet wird.
Leicht sind immer Touren, die primär keine großen Höhendifferenzen (bis 200 Meter) aufweisen und bei denen die Wege im Großteil nicht steil verlaufen. Die Grebenzen (Tour 18) liegt z. B. nach dieser Einteilung gerade noch im Bereich der leichten Touren.
Mittel wurden Touren eingestuft, die mehr als 200 Meter Höhenunterschied aufweisen. Die größten Anforderungen stellen in diesem Bereich die beiden Gipfeltouren auf die Karlspitze (Tour 12) und den Kreiskogel (Tour 20) – mit maximal 580 Höhenmetern, was jeweils für einen Gipfel dieser Größenordnung nicht viel ist. Die individuell empfundene Schwierigkeit der Tour wird natürlich von der vorhandenen Kondition stark mitgeprägt. So werden Flachlandwanderer die Tour schon bei einer geringen Steigung als schwierig empfinden, ein trainierter Steirer jedoch würde wohl die Einteilung belächeln. Die Einstufung wurde daher für durchschnittlich trainierte Wanderer getroffen. Der »Besondere Genuss« beschreibt das hervorstechendste Merkmal der jeweiligen Tour: Aussicht, Kultur am Wegrand, Ruhe und Natur oder Einkehr. In der Praxis ist es oft schwierig zu entscheiden, welcher dieser Punkte vorrangig ist, da diese Genusselemente meistens eng miteinander verknüpft sind. Diese Beurteilung ist sicherlich individuell ganz verschieden, weil es auch darauf ankommt, mit welcher Erwartungshaltung wir die Genusswanderung unternehmen.
Am Planai-Rundweg
Anforderungen
Leicht: eher kurze Runden, die keine oder kaum Trittsicherheit erfordern und nur wenige Steigungen beinhalten
Mittel: Touren mit längeren Auf- und Abstiegen und/ oder längere Runden, die eine gewisse Kondition und Trittsicherheit erfordern
Schwer: Diese Runden setzen Kondition und Trittsicherheit, zum Teil auch Schwindelfreiheit voraus. Hier geht es ganz gut bergauf und bergab. Doch auch diese Touren stellen geübte Wanderer vor keine allzu großen Aufgaben.
Aussicht | |
Ruhe und Natur | |
Kultur am Wegrand | |
Einkehr |
Einkehr
Eine Einkehr kann den Wandergenuss entscheidend steigern. Auf saisonale und regionale Kost wird in den Kulinarium-Steiermark-Hütten besonderer Wert gelegt. Im Rahmen unserer Touren werden wir diese Hütten einige Male besuchen, wie z. B. die Fischerhütte am Toplitzsee, die Murauer Hütte, die Dreiwiesenhütte auf der Grebenzen und die Stoakoglhütte auf der Sommeralm. Unabhängig davon sollten wir aber auch immer darauf achten, ob man sich nicht zusätzlich mit einem Getränk oder etwas zu Essen selbst versorgen sollte. Die Möglichkeiten zur Einkehr liegen manchmal nur im Bereich des Parkplatzes, oder gar im Anschluss an die Tour, und Hunger oder Durst bekommen wir bereits unterwegs auf der Strecke. Ob es Quellen entlang der Tour gibt, wurde nach bestem Gewissen beschrieben. Besonders an heißen Sommertagen sollte man auf ausreichend Flüssigkeit achten!
Die Steirische Toskana am Beispiel Kitzeck im Sausal (TOUR 31)
Karten
Die im Wanderführer enthaltenen Tourenskizzen sind gute Anhaltspunkte, aber nicht immer ausreichend für die Durchführung von Touren. Deshalb sind die genannten Karten in Papierform gute Wegbegleiter. Über das Internet kann man auch auf Karten von www.openstreetmap.org oder www.austrianmap/amap/.at zugreifen.
Leuchtende Clusius-Primeln im Frühsommer
Flora und Fauna – Schutzgebiete in der Steiermark
So schön auch die vielfältige Flora in der Steiermark anzusehen ist, so sehr sollte auch jeder Einzelne auf den Artenschutz achten. Viele Pflanzen wie z. B. der Frühlingsenzian sind teilweise geschützt. Andere, wie Schachblume, Frauenschuh oder Alpenaurikel, sind sehr selten und oft bereits vom Aussterben bedroht. Solche Arten sind vollkommen geschützt. Besser, wir erfreuen uns an der Schönheit der Blumen und pflücken sie nicht!
Wir sollten auf den Lebensraum der Tiere Rücksicht nehmen und nicht lärmend durch die Landschaft ziehen. Vom Apollofalter, über Zauneidechse bis hin zu Fledermäusen reicht die Palette der geschützten Arten. Welchen Schutzstatus eine Art nun innehat, erfahren wir in den Verordnungen der Landesregierung im Steiermärkischen Naturschutzgesetz. Eine Infobroschüre des Landes informiert mit vielen Fotos über geschützte Pflanzen und Tiere in der Steiermark und kann auch über das Internet bezogen werden (https://www.verwaltung.steiermark.at/cms/ziel/74838080/DE/).
In der Region Steiermark wurden viele Landschaftsteile als Schutzgebiete (Naturschutzgebiete, Landschaftsschutzgebiete etc.) ausgewiesen. Manche dieser Schutzgebiete haben überregionale Bedeutung und werden im Rahmen des Natura-2000-Netzwerkes als Europaschutzgebiete deklariert. Das betrifft in unserer Tourenauswahl das Tote Gebirge mit dem Altausseer See, die Niederen Tauern und das Gesäuse. Der einzige Nationalpark der Steiermark wurde im Jahr 2002 ebenfalls im Gebiet des Gesäuses gegründet. Sieben Naturparks verleihen der Steiermark einen besonders charakteristischen Landschaftstypus. Vier davon werden durch die Auswahltouren berührt, nämlich die Naturparke Sölktäler, Zirbitzkogel-Grebenzen, Südsteiermark und Almenland.
Mit etwas Glück trifft man ein Murmeltier am Wegesrand.
Die Stalingradkapelle bietet einen Traumblick zum Grimming (TOUR 9).
Genussregionen der Steiermark
In der Steiermark findet man über 15 Genussregionen, die durch besonders typische Produkte hoher Güte von der Agrarmarkt Austria ausgezeichnet wurden: Für das Ausseerland stellt der Seesaibling eine Kostbarkeit dar. Im Ennstal und Murtal ist es der Steiererkas, der auf keiner Almhütte fehlen darf und Speisen wie Steirerkasnocken oder -krapfen veredelt. Die Region Murtalboden eignet sich besonders zum Anbau von Murbodner Erdäpfeln (Kartoffeln). Die Region Steirisches Kürbiskernöl im Süden und Osten ist stolz auf das »Grüne Gold der Steiermark«. Dieses wird nachweislich seit 1739 produziert. In der südlichen Steiermark wird auch Steirischer Kren (Meerrettich) angebaut. Steirischer Wein ist typisch für die Süd- und Oststeiermark. Unter den vielfältigen Weintraubensorten, die hier gekeltert werden, hat sich der Welschriesling als Hauptsorte bewährt. Daneben findet man die Rebsorten Sauvignon Blanc, Weißburgunder, Traminer und Chardonnay (Morillon). Nach dem Schilcher ist eine ganze Region («Schilcherland«) in der Weststeiermark benannt. Ausgezeichnet zum Wein passt auch Steirischer Vulkanlandschinken, ein sechs Monate gereifter Rohschinken aus dem Steirischen Vulkanland. In der Nähe der Riegersburg in Auersbach kann man die Vulcano Schinkenmanufaktur besuchen. Mit dem Oststeirischen Apfel, der ebenfalls in der Oststeiermark geerntet wird, werden 80 Prozent der österreichischen Apfelernte eingebracht. Auch die Steirische Käferbohne stammt aus diesem Gebiet.
Unberücksichtigt bei all diesen Genussregionen sind die Genüsse, wenn man am Wegesrand Heidelbeeren, Himbeeren, Brombeeren oder Walderdbeeren findet und sich am intensiven Geschmackserlebnis laben kann. Jausenstationen und Berggasthöfe nutzen ebenfalls das saisonale Angebot an Beeren oder Pilzen und bieten dann ihren Gästen z. B. Eierschwammerl-, Steinpilz- oder Schwarzbeer-/Heidelbeer-Schmankerl an.
Steinböcke am Hochschwabmassiv
Die urige Stoakoglhütte lädt zur Einkehr ein (TOUR 28).
Vorteilskarten in der Steiermark
In der Steiermark gibt es in vielen Regionen Vorteilskarten, die Ermäßigungen oder Gratiseintritt bieten. Manche dieser Vorteilskarten sind käuflich zu erwerben, wie die Steiermark-Card, die bei rund 150 Ausflugszielen freien Eintritt und bei vielen Bonusbetrieben ermäßigten Einlass gewährt. Regionale Gästekarten dagegen sind an bestimmte Unterkünfte gebunden, wie die Schladming-Dachstein Sommercard, die bei 100 Ausflugszielen kostenlosen Eintritt ermöglicht (ab einer Übernachtung). Die Salzkammergut-Sommer-Card bekommt man ab drei Übernachtungen gratis. Sie bietet 25 Prozent Ermässigung bei 120 Ausflugszielen. Für die Oststeiermark, das Thermen- und Vulkanland, die Süd- und Weststeiermark gibt es die GenussCard, womit 200 Attraktionen kostenlos besucht werden können. Außerden sind noch die MurtalGästeCard und die HOCHsteirische Gästekarte zu nennen.
Origineller Wegweiser am Oberen Scheibelsee (TOUR 21)
Gefahren und Sicherheit
Vielen Verletzungsgefahren kann man mit der richtigen Ausrüstung vorbeugen. Dazu zählt vor allem angepasstes Schuhwerk zur Sicherung der Trittfestigkeit. Allerdings kann man auch mit guten Bergschuhen ausrutschen und sich verletzen. In diesem Bewusstsein sollte man möglichst nicht allein unterwegs sein – vor allem in einsamen Gebieten! Andere Gefahren liegen zum Beispiel im Wetter. Bei Gewittergefahr sollte man Touren im freien, baumlosen Gelände oder am Wasser meiden. Bei Blitzschlag darf man sich nie unter hohe, einzeln stehende Bäume stellen. Nebel kann dazu führen, dass wir den Weg verlieren und uns ins unwegsame Gelände versteigen. Bei starkem Wind sind Windbrüche in den Wäldern möglich. Gefährdung durch Tiere kann man zumeist mit richtigem Verhalten vermeiden. Mit einem Hund muss man bei Kühen extrem Acht geben, da diese aggressiv werden können. Kühe sind keine Streicheltiere! Besser einen Umweg gehen und die Gefährdung vermeiden. Auch bei einer Begegnung mit einer Schlange sollte man das Tier nicht reizen. Kreuzottern und Hornottern sind heimische Giftschlangen. Zumeist ergreifen die Tiere aber von selbst die Flucht. Sollte aber doch einmal etwas passieren, dann ist es sehr sinnvoll, ein Handy dabeizuhaben.
Notrufnummern:
Bergrettung: 140
Polizei: 133
Rotes Kreuz: 144
Euronotruf: 112
Der Euronotruf funktioniert auch ohne Handyempfang: einfach das Handy ausschalten und nach dem Wiedereinschalten statt dem PIN-Code die Nummer 112 eingeben.
Sollte das auch nicht funktionieren, so bleibt noch das alpine Notsignal: sechs optische oder akustische Signale pro Minute. Nach drei Minuten die Signale wiederholen, solange bis Antwort eintrifft (dreimal in der Minute ein Signal).
Die Seeklause am Altausseer See wird von der mächtigen Trisselwand überragt (TOUR 5).