Читать книгу Perry Rhodan 2813: An Rhodans Grab - Andreas Eschbach - Страница 6
Intermezzo
ОглавлениеAlles begann damit, dass Perry Rhodan als erster Mensch der Neuzeit zum Mond flog und dort das havarierte arkonidische Raumschiff AETRON entdeckte. Indem er es eroberte und die Besatzung zwang, das Wissen um ihre weit überlegene Technik preiszugeben, gewann er die Grundlagen, die ihm erlaubten, zuerst die Dritte Macht zu gründen und später das Solare Imperium aufzubauen.
Das zumindest erzählt uns die Geschichte.
Doch war es wirklich so?
Haran Vellec betrachtete den Text auf seinem Terminal, überlegte, wie er weitermachen wollte.
»Schreiben«, sagte er. Holte tief Luft. »Eine Tatsache, die sich nur schwer ... Nein, korrigiere: Eine Tatsache, die nicht dazu passen will, ist ... Nein, korrigiere: Etwas, das dazu nicht passen will, ist eine kleine, unauffällige Statue aus Naturstein, die fast seit Gründung der Stadt Terrania bis zu ihrer Zerstörung in einem Park in der Nähe des Raumhafens stand. Es sind zahllose Bilder davon überliefert, aus allen Jahrhunderten, und sie zeigen alle dasselbe – einen gealterten Arkoniden in einem weiten Umhang, der lächelnd den rechten Arm ausgestreckt hält. Alle Quellen besagen, dass diese Statue Crest da Zoltral darstellt, den Forschungsleiter der AETRON.«
Haran blätterte zu den Bildern weiter, um die es ging. Ärgerte sich wieder einmal, dass er keine Holostation besaß, die es ihm erlaubt hätte, alle Unterlagen in einer Bilderwolke rings um sich herum zu platzieren. Gleich nach dem Abschluss würde er sich eine leisten, schwor er sich.
»Absatz«, fuhr er fort. »Das allein ist schon ... Nein, korrigiere: wäre schon merkwürdig genug: Warum sollte man jemandem, den man überrumpelt und ausgetrickst hat, ein Denkmal errichten? Vollends rätselhaft wird es durch die Entdeckung von Aufnahmen, die im Unterschied zu den üblichen Abbildungen der Statue auch deren Sockel zeigen. Ein Sockel, der folgende Inschrift trägt: Ein Freund der Menschen.«
Haran hielt inne, rieb sich die Schläfen, fragte sich zum tausendsten Mal, ob er sich mit dieser Arbeit nicht um Kopf und Kragen schrieb. Ein Student der Geschichtswissenschaft, der sich in dieselbe Ecke wie die Rhodan-Versteher stellte ...?
Aber da waren diese Fotos. Uralt, doch gut erhalten. Tatsachen. Und vor Tatsachen durfte ein Geschichtswissenschaftler nicht die Augen verschließen.
»Absatz. Das zwingt dazu, die Frage zu stellen, ob nicht zumindest ein Körnchen Wahrheit ist an den Behauptungen der Irrdenker, wonach Crest da Zoltral Rhodan aus freien Stücken unterstützt haben soll. Ob der Umstand, dass die Flaggschiffe der Imperiumsflotte jahrhundertelang den Namen CREST getragen haben, nicht Ausdruck des Triumphes über einen besiegten Widersacher war, sondern von Dankbarkeit ...«
In diesem Augenblick klopfte es an der Tür.