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Sorgen Sie für Steinzeit-Vitaminblutwerte

Die Vitaminversorgung der Menschen in der Steinzeit war wesentlich besser, als sie es heute ist. Der zweifache Nobelpreisträger Linus Pauling analysierte, welche Nährstoffe im Suppenteller der Steinzeitfrau Lucy waren. Sein Ergebnis: Lucy bekam dreimal mehr Mikronährstoffe, als die Deutsche Gesellschaft für Ernährung heute empfiehlt, sogar die 20fache Menge an Vitamin C. Gut so: Sonst hätte Lucy auch ständig an Nebenhöhlenentzündungen und sonstigen ernährungsbedingten Zivilisationszipperlein gelitten und wäre recht schnell von der Evolution aussortiert worden. Diese steinzeitliche Vitaminzufuhr sollten auch Sie anstreben.

Sportler wissen das längst. Sportmediziner bringen deren Vitaminblutwerte auf Steinzeitniveau. Doch auch normale Menschen können Hochleistungssportler sein: von der Hausfrau mit drei Kindern, die Nerven wie Drahtseile braucht, dem Jugendlichen, der unter Schulstress steht, bis hin zum Manager im Büro, der ständig klare Gedanken fassen muss. Alle haben ein und dasselbe Problem: Wie bekomme ich genügend Biomoleküle zusammen, um meinen Herausforderungen gerecht zu werden und langfristig gesund zu bleiben?

Die vitaminreiche Steinzeiternährung

Noch vor 100 Jahren war die Ernährung vieler Deutscher gesünder. Wir nehmen heute doppelt so viel Fett, zehnmal so viel Zucker und einfache Kohlenhydrate (beispielsweise aus Weißmehlprodukten und Pasta) sowie weniger als die Hälfte an Ballaststoffen zu uns als noch vor gut 150 Jahren. Hinzu kommt, dass durchschnittlich fünf Prozent der Energiezufuhr aus Alkohol stammen.

Na und? Könnten Sie meinen. Aber: Fett, einfacher Zucker und Alkohol sind leere Kalorien. Sie liefern keine Vitamine, Mineralien und Spurenelemente.

In Fett sind zum Beispiel gar keine wasserlöslichen Vitamine enthalten. Doch die meiste Energie, die wir täglich in Form von Kalorien aufnehmen, stammt aus Fetten. Mit 30 bis 40 Prozent sind sie unser Energielieferant Nummer eins. In Zucker und einfachen Kohlenhydraten wie Nudeln, Kuchen, Weißbrot fehlen bestimmte Vitamine ganz. Und Alkohol trägt überhaupt nichts zur Vitaminbilanz bei – im Gegenteil: Er verbraucht große Mengen an Vitamin B1. So beträgt die Vitaminzufuhr heute im Durchschnitt gerade mal noch etwa 30 Prozent von dem, was in der Steinzeit üblich war.

»Vollkorn« – so heißt das Zauberwort

In Vollkorn sind Ballaststoffe mit einer Vielzahl an Biomolekülen und Vitaminen enthalten – eine wahre Fundgrube für unseren Stoffwechsel. Wenn Lucy Getreide oder Reis geerntet hat, hat sie nicht die besten Nährstoffe heruntergeschält. Wenn sie ein Reh erlegt hat, enthielt dies nur 4 Prozent Fett, im Gegensatz zu einem Stalltier von heute, das im Durchschnitt 20 Prozent Fett liefert.

Essen Sie das, was Lucy heute essen würde

Greifen Sie zu biologisch aktiven und nährstoffdichten Lebensmitteln, zu möglichst viel frischem Obst und Gemüse, eventuell auch zu Tiefkühlgemüse. Der Vitamingehalt von tiefgekühltem Gemüse liegt über dem von frischem, das länger gelagert wurde. Trinken Sie Gemüsesäfte statt gesüßte Erfrischungsgetränke. Das ist die einfachste Art, zwischendurch die Vitamintanks nachzufüllen. Essen Sie Vollkornbrot und Vollreis statt bearbeiteter, haltbarer und dadurch minderwertiger Industrieplörre. Und essen Sie weniger Fett. Denn jede Fettkalorie raubt Ihnen Vitamine.

Hippokrates wusste es schon 450 v. Chr.: »Wenn du nicht bereit bist, dein Leben zu ändern, kann dir nicht geholfen werden.«

Vitamine als Gesundheitsversicherung

Dr. Norman Walker trank literweise frische Säfte, er verhalf dem Orangensaft in den 1950er Jahren in den USA zu seiner Popularität. Und er bewies, dass Vitamine helfen, jung zu bleiben: Mit über 100 fuhr er noch Fahrrad. Mit 114 schrieb er sein letztes Erfolgsbuch. Walker ist kein Einzelfall.

Vitamine halten den Zellstoffwechsel jung und helfen langfristige Erkrankungen zu vermeiden. Immer mehr wissenschaftliche Studien werden veröffentlicht, die den großen Einfluss von Vitaminen und anderen Biostoffen auf die Gesundheit belegen.

70 Prozent aller Krankheiten sind ernährungsbedingt

Was sich über die Jahre vielleicht nur als leichtes Abfallen des Stoffwechsels durch zu wenige Biostoffe äußerte, verstärkt sich mit der Zeit in handfeste Krankheiten: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Katarakt (grauer Star), Rheuma, Allergien, Osteoporose, Alzheimer und Parkinson rauben Ihnen die besten Jahre Ihres Lebens. Bereits jedes fünfte Kind in Österreich weist zu hohe Blutfettwerte auf.

Das erwartet Ihre Körperzelle von Ihnen

Ganz sicher »wartet« Ihre Zelle nicht auf ein körperfremdes Arzneimittel, wenn es ihr schlecht geht. »Glauben Sie wirklich«, fragt Professor R. J. Williams, der Entdecker der Vitamine Folsäure und Pantothensäure, »dass Sie an Arthritis leiden, weil Ihrem System Aspirin fehlt?«

INFO

Machen Sie Ihre 70 Billionen Zellen glücklich

HABEN SIE sich schon einmal eine Ihrer 70 Billionen Körperzellen vorgestellt? Wohl kaum. Die meisten Menschen kennen sich selbst– das Ich – nur als äußeres Erscheinungsbild und als eine Ansammlung von Ansichten und Gefühlen. Alles andere ist irgendwo da drinnen.

Stellen Sie sich nun einmal eine Ihrer 70 Billionen Körperzellen vor: Ihr wirkliches Leben. Ihre Zellen sind nur gesund, aktiv und glücklich, wenn sie alle Nährstoffe haben, um reibungslos zu funktionieren und sich ständig zu erneuern.

Jede dieser Zellen ist eine faszinierende kleine biochemische Fabrik, die alles Mögliche produzieren kann (siehe Abbildung Seite 23 oben): In dieser winzigen Zelle stecken die genetische Softwarebibliothek (DNA), bis zu 1800 kleine Energiezentralen (Mitochondrien), eine Produktionsabteilung für Eiweißersatzteile (Golgi-Apparat und Ribosomen), eine Import-Sammelstelle (Endosomen), viele Müllverbrennungsanlagen (die Lysosomen), ein Hafen, in dem Nährstoffe mit Kränen von außen und Müll von innen abtransportiert werden (Membrane/Zellwände), über 10000 Stoffwechselbeschleuniger (vitaminabhängige Enzyme) und vieles mehr. Und das Faszinierendste: Das Ganze baut sich auf bloß 45 Nährstoffen auf. 14 davon sind Vitamine, der Rest sind Mineralien, Spurenelemente, Aminosäuren und 2 essenzielle Fettsäuren. Diese 45 Nährstoffe müssen ausreichend vorhanden sein, damit jede Zelle glücklich ist.


Jede Körperzelle ist ein eigenständiger Organismus, der mit Nährstoffen versorgt werden muss, damit alle Stoffwechselfunktionen reibungslos ablaufen können.

Zellen wollen Nährstoffe

Die orthomolekulare Medizin setzt daher hoch dosiert Vitamine, Mineralien, Spurenelemente und Aminosäuren ein, um die Ursachen von Krankheiten zu vermindern. Die klassische Medizin therapiert dagegen oft nur an den Symptomen herum, anstatt langfristig vorzubeugen und die Ursachen anzugehen. Wir haben eine Reparaturmedizin statt ein System, das versucht gesund zu erhalten.

Die meisten Zivilisationskrankheiten sind Stoffwechselerkrankungen, die durch einen jahrzehntelangen Mangel an Biostoffen entstehen. Eine frühzeitige nährstoffreiche Ernährung und zusätzliche Mikronährstoffe sind die beste Medizin, diese langsam fortschreitenden Erkrankungen von vornherein zu vermeiden. Die aufregendste wissenschaftliche Forschung für Gesundheit und Lebensverlängerung kommt daher nicht aus der Gentechnologie, sondern aus dem Ernährungsbereich. Sie können dieses Wissen mit wenig Aufwand für sich nutzen.

Offizielle Vitaminempfehlungen

»Ein Glas Saft enthält 50 Prozent Ihres Vitamin-C-Bedarfs nach DGE.« Das lesen Sie soeben auf Ihrer Saftflasche. Daraus schließen Sie: »Mit zwei Gläsern voll Saft bin ich also mit genügend Vitaminen versorgt.« Schön wär’s. Doch: Was sagen diese Vitaminwerte tatsächlich aus? Entsprechen sie wirklich Ihrem individuellen Bedarf? Erreichen Sie damit das Optimum für Ihre Gesundheit? Hilft Ihnen ein Mehr an Vitaminen, langfristig Krankheiten zu vermeiden? Gilt diese minimale Vitaminzufuhr auch für Gestresste, Schwangere, Ihre Kinder, Ihre Eltern, für Raucher oder für Menschen mit hohen Blutfetten?

Wie sind diese Empfehlungen entstanden?

Weltweit werden geringste Vitaminmengen für den Bedarf von gesunden Menschen mittleren Alters ohne spezielle Belastungen oder Erkrankungen erdacht. Dabei ist es bei über 100 000 vitaminabhängigen Stoffwechselschritten überhaupt nicht möglich, genau zu bestimmen, wie viel Milligramm Vitamin der durchschnittliche Mensch benötigt.

Noch weniger ist es möglich zu bestimmen, wie viele Nährstoffe der Einzelne tatsächlich braucht. Denn die Lebensgewohnheiten unterscheiden sich zu sehr: Ob Sie über 70 Jahre alt sind und Ihr Darm nur einen Bruchteil der zugeführten Vitamine aufnimmt oder ob Sie Zigaretten rauchen und viel Alkohol trinken oder Medikamente nehmen. Es wird auch nicht berücksichtigt, wie schwer und wie groß Sie sind oder ob Sie intensiv Sport treiben oder einen besonders stressigen Job haben. All diese Faktoren verursachen gewaltige Unterschiede im jeweiligen Vitaminbedarf. Es ist völlig unmöglich, all diese individuellen Unterschiede in einer Tabelle mit den Werten für Vitaminempfehlungen zu berücksichtigen. Ihr Stoffwechsel lässt sich eben nicht in Milligramm berechnen.

INFO

Die besten internationalen Empfehlungen

DAS NATIONALE Krebsforschungsinstitut in den USA empfiehlt täglich die dreifache Menge an Vitamin C und E zur Vorbeugung vor Krebserkrankungen im Vergleich zur DGE. Und die American Heart Association empfiehlt zusätzliches Vitamin E zur Vermeidung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Veraltete Minimalempfehlungen

Die offiziellen Minimalempfehlungen in Deutschland entstanden in den 1950er Jahren und basieren auf den Mengen an Vitaminen, die gerade ausreichten, um bestimmte Mangelerkrankungen zu vermeiden. Wurde keine kurzfristige Mangelerkrankung festgestellt, analysierte man, was sich im Suppenteller der »normalgesunden« Bevölkerung befand. Dann hat man noch einige Milligramm dazugeschlagen, und so entstand eine empfohlene Minimalzufuhr, die möglichst jeder erreichen sollte.

Heute weiß man, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Rheuma, Augenkrankheiten und Allergien durch eine langfristig zu geringe Vitaminzufuhr mit verursacht werden, in gewissem Sinne also Mangelerkrankungen sind. Ob Sie langfristig gesund bleiben, wird in den offiziellen Empfehlungen der DGE nicht berücksichtigt. Sie sollten sich also besser nicht auf die Werte auf Ihrer Saftflasche oder auf anderen Lebensmittelverpackungen verlassen.


Auf Etiketten werden häufig die Mengen der Vitamine, die im Produkt enthalten sind, in Milligramm angegeben. Daneben ist die Deckung des Minimalbedarfs aufgeführt. Der Verbraucher kennt oft nicht den Unterschied zwischen Optimal- und Minimalzufuhr .

Die Vitaminzufuhr auf der Saftflasche

Lassen Sie sich nicht in die Irre führen, indem Sie glauben, die minimale Zufuhrempfehlung würde für jeden ausreichen. Ob Sie langfristig Krankheiten vermeiden, ist, wie bereits erwähnt, in den offiziellen Empfehlungen der DGE nicht eingerechnet. Weil Ihr persönlicher Vitaminbedarf – bedingt durch Ihre Lebensumstände – nicht in einer offiziellen Tabelle berücksichtigt sein kann. Die Empfehlungen gelten nur für gesunde Menschen mit durchschnittlicher Lebensweise – eben ohne besondere Belastungen.

Orientieren Sie sich an Lucy

Übrigens: Für die Standard-Ernährung der Affen in den zoologischen Gärten der USA wird eine 23-mal höhere Vitaminzufuhr angesetzt, als sie uns die DGE zubilligt. Man stellte fest, dass Affen ansonsten Infektionen bekommen und zu früh sterben.

Norman Walker, der mit 114 sein letztes Saftbuch schrieb, und der Nobelpreisträger und Vitamin-Guru Linus Pauling, der noch mit 93 auf Vortragstourneen ging, haben es uns vorgemacht: Für quicklebendige Zellen bis ins hohe Alter brauchen Sie eine dreimal höhere Vitaminzufuhr. Ebenso wie die Steinzeitfrau Lucy.

Wir empfehlen die Steinzeit-Vitaminzufuhr

Essen Sie viel frisches Obst und Gemüse. Essen Sie Vollkornprodukte. Trinken Sie Obst- und Gemüsesäfte. Und decken Sie zusätzlich Ihren täglichen Vitaminbedarf mit Produkten aus der Apotheke: Mit 100 bis 400 Milligramm Vitamin E, 1 bis 3 Gramm Vitamin C sowie einem Vitamin-B-Komplex.

Topfit mit Vitaminen

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