Читать книгу Die Rückkehr der Dämonen, Teil 3 (Pengersick Castle, 1184 n. Chr.) - Andreas Parsberg - Страница 4
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ОглавлениеDie Musik aus dem „Backstage“, der neuen Disko am Germeringer Stadtrand, drang bis nach draußen. Auf den Parkplätzen vor dem Eingang parkten eine Menge Autos, Motorräder und Mofas.
„Hoffentlich bekommen wir noch einen Platz“, meinte Chloé skeptisch. Sie hatte Anna versprochen, ihr heute Nacht auf der Suche nach dem süßen Jungen zu helfen. Henri begleitete die beiden Mädchen, er war erleichtert, dass Anna den Vorfall mit dem Seemann gut verkraftet hatte. Aber es war gut, dass sie den Drang verspürte, sich zu amüsieren. Der Besuch der Disko und eventuell eine neue Männerbekanntschaft würde ihr guttun. Henri zweifelte daran, dass Anna bereits die unheimlichen Ereignisse verarbeitet hatte.
„Bestimmt! Aber es wird sicher eng werden.“
Anna, die in den letzten Minuten immer schweigender geworden war, blieb stehen und zupfte Chloé am Ärmel. „Wollen wir wirklich da rein?“
„Sicher! Was hast du denn?“
„Mir ist so komisch“, erklärte Anna. „Ich weiß nicht, wie ich in dem Gedränge an den Jungen rankommen soll. Er ist so süß, ich möchte nichts falsch machen.“
„Wenn du hier draußen bleibst, wirst du es nie erfahren. Also, komm schon!“ Anna ließ sich wortlos mitziehen.
Henri kümmerte sich um ihre Garderobe und achtete gleichzeitig darauf, dass er nicht von den beiden Mädchen getrennt wurde.
Chloé versuchte, ins Innere der Disko zu sehen, was gar nicht so einfach war. Das Laserlicht tauchte den großen Saal abwechselnd in Rot und Grün. Auf der Tanzfläche herrschte ein einziges Gedränge.
Henri nahm die Mädchen an der Hand und bahnte sich einen Weg. Trotzdem konnte er nicht verhindern, dass Chloé und Anna dauernd angerempelt wurden.
In der Nähe der provisorischen Bühne, die eigens für eine nächtliche Show aufgebaut worden war, blieb er stehen.
„Hier ist es zwar furchtbar laut“, schrie Henri, um die Musik zu übertönen, „aber dafür sehen wir alles.“
Chloé nickte nur zustimmend, denn reden war sinnlos. Anna sah sich aufgeregt um. Ihre Wangen glühten. Bestimmt hält sie nach diesem Burschen Ausschau, dachte Chloé und musste grinsen. Anna war ständig, in immer wechselnde Typen, verliebt. Vor Kurzem war noch Marcel ihr Favorit, davor waren es ein Fabian, ein Thomas und ein Ben. Wahrscheinlich habe ich noch einige vergessen, überlegte Chloé nachdenklich. Jetzt war es ein neuer Typ, den sie letzte Woche hier an der Bar gesehen hatte. Wie kann man in diesem düsteren, flackernden Licht erkennen, ob ein Junge in frage kommt, überlegte sie. Chloé war froh, einen festen Freund zu haben, den sie liebte.
Plötzlich stieß Anna sie an. „Hinter dir, dort an der Bar. Das ist er!“, schrie sie ihr ins Ohr. Chloé drehte sich unauffällig um. An der Bar saßen und standen etliche Jungs.
„Welcher?“
Anna biss sich auf die Lippen. „Der hübsche Kerl mit den braunen Haaren und dem blauen Shirt.“
„Er wirkt sportlich“, meinte Chloé, die aufgrund der schlechten Beleuchtung nicht viel erkennen konnte.
Henri hatte sich inzwischen ebenfalls umgesehen. „Kann ich euch kurz allein lassen?“, erkundigte er sich.
„Klar!“, antwortete Chloé, die der Ansicht war, dass er zur Toilette wollte. Erstaunt bemerkte sie, dass Henri ausgerechnet die Gruppe der Jungs ansteuerte, auf die Anna gedeutet hatte.
„Der Typ, neben dem Henri steht, ist das dein umschwärmter Traummann?“
Anna hatte sich fast an ihrem Getränk verschluckt. „Mensch, Chloé! Nun sag bloß, Henri kennt ihn! Ich glaube, ich kippe gleich aus den Schuhen.“
„Geht nicht. In diesem Gedränge kannst du nicht umfallen“, erwiderte Chloé trocken und ließ keinen Blick von Henri, der sich anscheinend gut unterhielt. Jetzt klopfte er dem Fremden freundschaftlich auf die Schultern und wies in ihre Richtung.
„Er kommt!“, schrie Anna in Chloés Ohr.
Die beiden Mädchen starrten wie gebannt auf die Jungs, die sich zu ihnen durchkämpften.
„Halt mich fest“, flehte Anna.
„Nun reiß dich gefälligst zusammen! Was soll dein Schwarm von dir denken, wenn du wie ein Fisch nach Luft schnappst?“
Chloé knuffte Anna aufmunternd in die Rippen.
„Das ist mein Mannschaftskamerad Florian!“, schrie Henri. „Wir spielen gemeinsam beim SC Fürstenfeldbruck, allerdings sind wir derzeit Letzter.“
„Weil du so schlecht verteidigst“, meinte Florian grinsend.
„Du könntest auch mehr Tore schießen“, konterte Henri.
„Könntet ihr uns Mädchen mal sagen, von was ihr sprecht“, meinte Anna. Sie konnte ihre Augen nicht von dem attraktiven Florian abwenden.
„Wir spielen gemeinsam Fußball, in einer Mannschaft“, erklärte Florian. Er wirkte leicht verwundert, dass Anna dies nicht wusste. Für ihn gab es bisher in seinem Leben nur Fußball.
„Hey, seid mal still! Gleich geht die Show los“, rief Chloé.
In diesem Moment ging das Laserlicht aus, die Disko lag in absoluter Dunkelheit. Gleichzeitig verstummte die Musik. Sekunden später leuchtete ein einziger Scheinwerfer auf, dessen Licht sich langsam zur Bühne vortastete. Ein Raunen ging durch die Menge, als er die Bühne anstrahlte und Trommelwirbel den Anfang der Show signalisierte. Der DJ sprang auf die Bühne und im Nu glich die Disko einem Hexenkessel. Alle redeten durcheinander und klatschten.
Der DJ wartete eine Weile und hob schließlich die Hand. „Okay, Leute!“, rief er in sein Mikro. „Genug! Seid doch mal still!“
Chloé sah sich unauffällig nach Anna um. Noch immer stand sie wie angewurzelt da und starrte den süßen Florian wie einen Geist an.
„Komm nach vorn, Anna! Du siehst doch nichts“, sagte Chloé so laut, dass auch Henri sie verstehen musste.
Er drehte sich um und nahm Annas Hand. „Stell dich zwischen uns, Anna! Florian wird bestimmt auf dich aufpassen“, alberte er grinsend und zwinkerte Chloé verschwörerisch zu.
„Aber natürlich“, meinte Florian, der Anna ausführlich betrachtete. Ihm schien zu gefallen, was er sah. „Es ist mir ein Vergnügen, auf dich aufzupassen.“ Wie selbstverständlich legte er einen Arm um Anna.
Chloé kämpfte einen Lachanfall nieder. Annas Gesicht war sehenswert. Bestimmt wagt sie nicht einmal mehr zu atmen, dachte sie amüsiert.
Dann trat ein Nachwuchssänger auf. Die neue Germeringer Disko veranstaltete einen Talentwettbewerb. Es wurden insgesamt fünf junge Künstler präsentiert, die jedoch wenig Gesangskönnen zeigten. Für Chloé wirkte es mehr wie eine Comedy Show, aber sie fühlte sich glücklich, mit ihren Freunden den Abend zu verbringen. Die Musik war zweitrangig.
Sie beobachtete schmunzelnd, dass Anna sich während der Songs mit Florian unterhielt. Unwillkürlich kuschelte sie sich ein wenig enger an Henri, der spontan einen Arm um sie legte.
Nachdem alle fünf Nachwuchstalente aufgetreten waren, erklärte der DJ den Ablauf der Auswertung. Abstimmen konnte jeder mit seinem Beifall und entsprechend laut ging es in den nächsten Minuten zu.
Am Ende stand ein Sieger fest. Es war ein junges Mädchen, das mehr mit seinem Hüftschwung und seiner Oberweite überzeugt hatte, als mit der Stimme.
„Komm, Liebes! Lass uns tanzen, dann trinken wir etwas“, meinte Henri und zog Chloé zur Tanzfläche, die schon wieder völlig überfüllt war.
„Darf ich bitten?“, fragte er schelmisch und Chloé kuschelte sich glücklich in seine Arme. Wenig später sah sie, dass Florian mit Anna tanzte. Längst waren die hektischen Flecken aus ihrem Gesicht verschwunden. Anna hatte Florian beide Arme um den Nacken gelegt. Zufrieden wandte sich Chloé wieder Henri zu.
Es war schön, mit ihm zu tanzen, denn er verfügte über ein sehr gutes Rhythmusgefühl. Henri lächelte sie verliebt an.
„Woran denkst du, Liebes?“
„An uns“, verriet ihm Chloé lächelnd.
Innig drückte er sie an sich. „Du bist wunderschön. Habe ich dir schon gesagt, wie sehr ich dich liebe?“
„Nein! Jedenfalls heute noch nicht.“
„Aber das geht gar nicht und muss sofort nachgeholt werden“, flüsterte er leise in ihr Ohr. „Ich liebe dich, mein Schatz. Und das Schöne ist, jeden Tag liebe ich dich ein bisschen mehr. Was macht man da?“
„Nichts! Gar nichts. Gegen Liebe ist man nämlich machtlos. Letzte Nacht habe ich von dir geträumt. Was sagst du nun?“
„Nur letzte Nacht? Ich träume Tag und Nacht von dir“, erwiderte er in gespielter Entrüstung.
„Wir sind doch erst seit drei Monaten zusammen.“
„Für mich ist es eine Ewigkeit. Manchmal kommt es mir vor, als ob es Jahre wären.“
Chloé schlang ihre Arme um seinen Nacken und sah ihm tief in die Augen. „Mir geht es auch so. Du bist der erste Mensch, in dessen Nähe ich mich uneingeschränkt glücklich fühle.“
Chloé schloss die Augen. Henris Nähe und seine Worte taten ihr gut. Es war ein unbeschreibliches Gefühl zu wissen, dass sie nicht mehr allein war. Ja, Henri war für sie da und hatte immer ein offenes Ohr für ihre Sorgen. Bei ihm fand sie all das, was sie sich immer gewünscht hatte.
Plötzlich fühlte sie seinen Mund auf ihren Lippen. Ihr Herz klopfte unwillkürlich schneller, als sie seinen Kuss erwiderte. Erst behutsam, dann immer leidenschaftlicher berührten sich ihre Zungenspitzen. In diesem Augenblick wünschte sie sich, die Zeit würde für immer stehen bleiben.
Henri brachte Chloé nach der Disko sicher nach Hause. Bisher hielt er sich an sein Versprechen, hatte seit der Party bei Lisa keinen Tropfen Alkohol getrunken. Chloé war nach zwei Cocktails noch aufgekratzt und unternehmungslustig.
„Kommst du noch kurz mit in mein Zimmer?“, fragte sie, als Henri den Wagen vor der Bartenberg Villa parkte. „Ich möchte dir noch etwas Wichtiges zeigen.“
„Was ist mit deinen Eltern?“
„Die schlafen bereits. Wir müssen halt leise sein, falls du das schaffst!“
„Natürlich“, erwiderte Henri grinsend.
Auf Zehenspitzen schleichend folgte er ihr in den ersten Stock und ließ sich in ihrem Zimmer auf die kleine Couch neben dem Fenster nieder.
„Was wolltest du mir denn Wichtiges zeigen?“
Spontan umarmte sie ihn. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, zog er sie in seine Arme. Chloé sah ihn lange an. Sie hätte in seinen sanften, rehbraunen Augen versinken können.
„Meine Liebe! Mehr habe ich dir nicht zu geben oder hier im Zimmer zu zeigen. Bist du jetzt enttäuscht?“
Henri bedeckte ihr Gesicht mit kleinen Küssen und knabberte spielerisch an ihrem Ohr. Sein warmer Atem kitzelte sie und bewirkte, dass sie sich komplett entspannte. Als sie seine Lippen auf ihrem Hals spürte, wollte sie an nichts mehr denken, nur noch den Augenblick genießen. Nur zu gern ließ sie es zu, dass Henri sie hochhob, zu ihrem Bett trug und sie auf seinen Schoß setzte.
Behutsam glitt seine Hand unter ihr Shirt und Chloé seufzte zustimmend. Langsam und sehr zärtlich streichelten seine Finger ihre samtweiche Haut und tasteten sich spielend höher. Kurz zögerte er, doch dann berührte er liebkostend den weichen Stoff ihres Büstenhalters.
Als Chloé auch gegen diese Berührung nicht protestierte, küsste er sie heftig und leidenschaftlich auf den Mund.
„Sag mir, wenn du etwas nicht magst“, flüsterte er zwischen zwei Küssen. Chloé nickt nur. Sie wollte jetzt nicht reden. Sie wollte nur seine Berührungen und seine Nähe spüren. Behutsam schob Henri sie von seinem Schoß und ließ sie auf das Bett sinken. Dann legte er sich neben sie. Während er sie unablässig küsste, schob er ihr Shirt hoch. Auch das ließ sie geschehen.
„Du bist so schön“, flüsterte er erregt. „Ach, Chloé! Ich liebe dich so sehr!“ Seine Lippen berührten ihren Bauch und kitzelten sie ein wenig.
Unwillkürlich musste Chloé lachen. Plötzlich war sie wie befreit. Es war unbeschreiblich schön, mit Henri zusammen zu sein. Er war so zärtlich, so verständnisvoll und behutsam! Schnell richtete sie sich auf und zog ihr Shirt über den Kopf. Henri konnte seine Augen nicht abwenden, beobachtete wie gebannt, wie sie den Büstenhalter öffnete und auszog.
Einen Augenblick nur war Chloé verlegen, als sie mit nacktem Oberkörper vor ihm lag, aber seine Augen strahlten so lieb und zärtlich, dass sie ihre Ängste schnell vergaß. Er beugte sich vor, küsste sie an Stellen, die ihren gesamten Körper aufheizten.
Henris Berührungen waren so prickelnd, dass Chloé unwillkürlich zitterte. Noch nie war sie so geküsst und gestreichelt worden. Sie spürte, wie ihr Herz immer schneller klopfte, wie sich eine wohlige Wärme in ihr ausbreitete. Immer stürmischer erwiderte sie seine Zärtlichkeit.
Als sie sich nach einem schier endlosen Kuss voneinander lösten, setzte Chloé sich auf und schob ihre Hände unter sein Hemd.
„Ich bin für Gleichberechtigung“, flüsterte sie leise.
Henri lächelte nur und öffnete schnell die Knöpfe seines Hemdes. Zärtlich beugte Chloé sich zu ihm und küsste seine leicht gebräunte Haut.
„Ich warne dich, Liebes! Ich bin entsetzlich kitzelig.“
„Herrlich“, seufzte Chloé und ließ ihre Zunge über seine Brustspitzen gleiten.
„Na warte!“, drohte Henri lachend. Im Nu war eine fröhliche Balgerei im Gange, die mit einem innigen Kuss endete. Erschöpft und außer Atem lagen sie nebeneinander. Henri streichelte sanft durch ihr langes blauschwarzes Haar.
„Ach, wenn wir jetzt auf einer einsamen Insel wären, weit weg von hier“, seufzte Henri träumerisch.
„Dann würden wir noch mehr anstellen. Ich habe gerade starke erotische Phantasien. Aber das will ich im Moment nicht, meine Eltern schlafen im gleichen Stockwerk.“
Henri schmunzelte mit geschlossenen Augen. „Ich will schon, aber ich füge mich, Liebes. Für mich ist klar, dass wir zusammengehören. Deshalb werde ich auch warten, so lange du willst.“
„Und du bist nicht böse?“, erkundigte sich Chloé leise.
Henri richtete sich auf und sah sie liebevoll an. „Wie könnte ich dir böse sein? Ich werde warten, bis du grünes Licht gibst. Du allein bestimmst, wann und wo, okay?“
Chloé nickte beruhigt und schloss die Augen.
„Außerdem müssen wir uns zuerst noch viel besser kennenlernen“, meinte Henri zärtlich. „Bisher kenne ich dich erst zur Hälfte, um genau zu sein, vom Kopf bis zum Nabel. Ich glaube, da gibt es noch viel mehr zu entdecken.“
„Du Schuft!“, lachte Chloé und zog ihn an sich.
In den frühen Morgenstunden, noch bevor die Sonne aufging, schlich Henri aus dem Haus. Sie hatten sich für den Abend am Dorffest verabredet.
Nachdem Henri gegangen war, fiel Chloé in einen unruhigen Schlaf. Erneut begann ein Alptraum, der sie in eine andere Zeitepoche transportierte. Sie sah sich durch enge Gassen laufen, vorbei an niedrigen Häusern aus Lehmziegeln, bis sie einen prächtigen Palast erreichte. An der Eingangspforte standen zwei Wachen, muskulöse Männer, angezogen nur mit einem Lendenschurz. Anstatt eines menschlichen Gesichts hatten beide das Antlitz eines Wolfs oder Schakals. „Du wirst bereits erwartet“, erklärte der eine Wachsoldat und ließ sie passieren. Sie durchschritt großzügige Palasthallen, bevor ihr eine wertvoll verzierte Tür geöffnet wurde. Dahinter befand sich ein vornehm eingerichtetes Schlafzimmer. Ein attraktiver Mann mit einer goldenen Krone auf dem Kopf stand vor dem Bett. Außer diesem Kopfschmuck war er völlig nackt. Er packte Chloé kräftig an der Hand und schleuderte sie auf das Bett.
Die Bilder verschwammen und eine neue Szene tauchte in ihrem Traumbild auf. Sie befand sich in einem anderen Schlafzimmer. Im Bett schlief ein junges Mädchen mit langen schwarzen Haaren. Auf dem Fußboden lag eine Gestalt, die von drei Soldaten festgehalten wurde. Der Mann mit der goldenen Krone auf dem Kopf beugte sich herunter und schnitt der schreienden Gestalt beide Augäpfel aus dem Schädel. Chloé beobachtete entsetzt, wie die herausgetrennten Augen über den Fußboden rollten.
Erneut verschwammen die Bilder und eine neue Szene erschien. Sie lag in einem kleinen Käfig und blickte erschrocken nach oben. Direkt über ihr befand sich eine schreckliche Bestie. Sie schaute genau in die feuchte Schnauze eines gewaltigen Wolfs. Sein Maul war weit aufgerissen, seine langen, spitzen Zähne glänzten. Eine rote Zunge bewegte sich zwischen den beiden Kiefern. Sie sah auch die Augen, die grausam und kalt auf sie blickten. Und dann heulte er auf. Alles wurde schwarz, sie wollte das alles nicht mehr sehen, voller Panik schloss sie ihre Augen. Bis sie plötzlich einen irrsinnigen Schmerz verspürte, der ihren gesamten Körper durchzuckte und sie in die ewige Dunkelheit zerrte! Die wolfsähnliche Bestie hatte ihren Hals zerrissen. In gewaltigen Mengen strömte ihr Blut hervor und beförderte sie in eine andere Dimension. Sie schwebte in einem grünen Kristallstein auf ein helles Licht zu, das immer stärker ihre Augen schmerzte.
Sah so der Tod aus?
Plötzlich veränderte sich alles!
„Hey, Fettarsch“, rief eine unangenehme Stimme. „Mutti sagt, ich soll dich wecken, sie hat das Frühstück hergerichtet.“
Chloé öffnete langsam ihre Augen und erkannte ihre Schwester Michelle, die sie zynisch von der Zimmertür angrinste.
„Miststück!“