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Der Auftraggeber

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»Hat er angebissen?« Seine Stimme klang tief und weich, wie eine Felldecke.

»Ja«, sagte die Rektorin. »Aber genau genommen habe ich zugebissen.«

»Gut, wir bleiben in Kontakt.« Er beendete zufrieden das Telefongespräch. Fries war zuverlässig. Wobei das bei der Summe, die er in Aussicht stellte, zu erwarten gewesen war. Er erhob sich aus seinem imposanten Bürosessel und drückte den Rücken durch. Die Schmerzen waren an diesem Morgen fast unerträglich. Die Bandscheibe und das schlechte Wetter – eine unheilvolle Allianz. Trotzdem fühlte er sich wohl in seiner Haut. Er hatte gelernt, mit dem Leiden umzugehen, und wollte es mittlerweile nicht mehr missen. Die Schmerzen waren das untrügliche Zeichen, dass er noch am Leben war. Nichts setzte so viel Adrenalin im Körper frei. Außer vielleicht Todesangst, das reinste Doping. Und wenn man in seinem Leben so viele Stresshormone durch den Körper gejagt hatte wie Alexander von Werdenberg, konnte man schon süchtig danach werden. Sorgfältig entfernte er einen Fussel am Ärmel seinen Jacketts, zupfte das weiße Einstecktuch zurecht und goss sich dann zufrieden ein Glas trockenen Sherry ein. Alles lief nach Plan.

Bis jetzt.

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