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Bei Randy zu Hause

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Randy brachte Vince noch zur Tür.

»Hey, war echt klasse«, sagte der und schlug mit einem breiten Grinsen in seine Hand ein. »Und danke noch mal für alles, echt spitze, wie fit du mit dem Computerkram bist!«

Randy erwiderte verlegen das Grinsen. So viel Lobrede war ihm unangenehm. »Ach was, passt schon!«

Er schaute Vince hinterher, wie er den plattenbelegten Weg nach vorne lief. Der Himmel hatte sich rotgefärbt, er tauchte die Welt in ein heimeliges Licht. Der Herbst war bislang schön gewesen, der Oleanderbusch trug noch Blüten, deren würzigen Duft der Wind jetzt zu ihm wehte. Randy holte tief Luft. Ein schöner Abend. Warum hatte er dann plötzlich so ein komisches Gefühl, beobachtet zu werden?

Auf der Straße drehte Vince sich noch mal um und hob grüßend die Hand, begleitet von einem breiten Grinsen.

Randy schalt sich selbst paranoid, winkte Vince fröhlich zurück und schloss dann die Tür. War echt nett gewesen, mal so mit einem Gleichgesinnten. Ganz anders als mit Mason, der sein bester Freund war, aber mit dem er eben andere Interessen teilte.

Aus der Küche kamen schon Essensdüfte, Tante Barbara hatte heute italienisch gekocht. Penne all'Arrabiata, schön scharf, wie er es gerne hatte, darüber einen Berg frisch geriebenen Parmesan gestreut. Es war toll, wenn sie Frühdienst hatte und sie abends zusammen essen konnten.

Danach setzte er sich an seinen Rechner. Er wollte unbedingt diese App fertig programmieren. Das vertraute Linuxgeräusch beim Start zog an seinen Ohren vorbei. Er lehnte sich in seinem Schreibtischstuhl zurück und rieb sich den vollen Bauch.

Doch was war das? Eine Warnung! Wieder hatte jemand versucht, in seinen Rechner einzudringen, verdammte Scheiße! Randy runzelte die Stirn.

Er versuchte, die Spuren zu verfolgen, eine IP oder Mac-Adresse herauszufinden, doch derjenige, der es auf ihn abgesehen hatte, war durchaus kein Dummkopf. Wer so weit in seinen Rechner vordringen konnte, musste ziemlich fit sein. Und wusste seine Spuren zu verschleiern. Doch auf was hatte er es abgesehen?

Randy kaute auf seiner Unterlippe. Okay, er hatte sich kürzlich, als die Diskussion um das Fracking auf Angel Island wieder losging, ein paar Seiten der Regierungsbehörde angesehen, auf denen er nichts zu suchen hatte. Waren die ihm auf der Spur? Oder steckte dieser Widerling Thompkins dahinter? Oder überwachte der Graf alles und jeden in Barrington Cove?

Glücklicherweise hatte er so gut wie keine Daten hier gespeichert – alles war auf externen Festplatten und Speichermedien deponiert, da war er paranoid. Nur das, woran er aktuell arbeitete, war auf seinem Rechner zu finden. Ein Teil der Datenbank um Marietta King und die Programmierung seiner App. Konnte es mit einem der beiden Punkte zusammenhängen? Wie konnte er die Spuren des Unbekannten finden?

Er ergriff sein Smartphone und wählte Masons Nummer. Vielleicht war sein Dad zu Hause und konnte ihm noch Tipps geben. Das Telefon läutete durch, sechs Mal, Mailbox. Randy legte auf, das gleiche Spiel wieder. Wo trieb Mason sich denn rum? Er sprach ihm auf die Mailbox.

Vielleicht konnte er einfach direkt Mr. Collister anrufen?

Nach zweimaligem Läuten meldete sich Mrs. Collister. »Randy?«

Sie klang komisch.

»Ja, hi, ich wollte Ihren Mann schnell was fragen«, erwiderte er.

Sie schluchzte auf. »Wir sind im Krankenhaus. Ein Unfall. Mason …«

Dann wurde es dumpf.

Randys Gliedmaßen wurden taub. Mit einem Schlag brach die Erinnerung über ihn herein. Seine Eltern. Der Autounfall. Mason? Was war mit Mason los? Am liebsten hätte er laut gebrüllt.

»Da kommt der Arzt. Ich melde mich gleich wieder bei dir«, hörte er noch ihre belegte Stimme, dann war die Leitung tot.

Betäubt ließ er sein Handy sinken.


*

Ein MORDs-Team - Der komplette Fall Marietta King

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