Читать книгу Wohnmobilreisen mit Kindern. Tipps und Tricks von Eltern für Eltern. - Angela Misslbeck - Страница 15
Оглавление•Kleinkind-Alarm: Kleinkinder können zwar ungemein charmant, aber leider auch ganz schön anstrengend sein. Beim Campen können sie sich draußen austoben. Allerdings müsst ihr immer aufpassen. Wenn das Windelalter gerade ausklingt, ist eine eigene kleine Toilette beim Camping vorteilhaft (zum Beispiel ein standfester Eimer mit Toilettensitz-Aufsatz). Im Schlaf brauchen Kleinkinder wie Babys einen Rausfallschutz. Die Fahrzeiten solltet ihr auf ihre Schlafgewohnheiten abstimmen und möglichst kurz planen. Den Kindersitz könnt ihr nur mit Dreipunktgurt oder Isofix befestigen.
•Kindergartenkinder: Kindergartenkinder finden auf Campingplätzen schnell Spielkameraden. So könnt ihr euch mit anderen Eltern bei der Beaufsichtigung abwechseln. Bei manchen Aufgaben könnt ihr euer Kind ab drei Jahren schon spielerisch einbeziehen. Beim Schlafen ist noch immer ein Rausfallschutz wichtig. Fahrstrecken dürfen nun nach und nach wieder länger werden. Die Sicherung unterwegs bleibt noch lange ein Thema.
•Schulkinder: Schulkinder sind schon prima Juniorpartner beim Camping, sei es beim Spülen, Abtrocknen oder wenn es darum geht, das Fahrzeug startklar zu machen oder es auf einem neuen Platz einzurichten. Eure Schulkinder dürfen auf dem Campingplatz auch mal eigene Wege gehen, solange ihr wisst, wo sie sich aufhalten. Für die Fahrt (in Deutschland) ist ab 12 Jahren oder 150 Zentimeter Körpergröße kein Kindersitz mehr vorgeschrieben. Mit Hörspielen, Rätseln und Reisespielen sind viele Schulkinder auch auf längeren Autofahrten gut beschäftigt.
•Freiheit für Pubertiere: Das Reisen mit Kindern wird umso leichter, je älter die Kids sind. Eine Ausnahme machen manchmal pubertierende Jugendliche. Totalverweigerung und Null-Bock-Phasen sind beim Camping schwer zu ertragen, weil ihr euch schlecht aus dem Weg gehen könnt. Die Chancen auf einen harmonischen Campingurlaub mit Teenies steigen, wenn ihr sie in die Reiseplanung einbezieht und ihnen unterwegs Mitbestimmungsrechte und Rückzugsmöglichkeiten einräumt. Ein eigenes Zelt, getrenntes Tagesprogramm oder ein Freund bzw. eine Freundin, die mitdarf, können Wunder wirken.
Doch das Alter eurer Kinder ist nur ein Faktor bei der Überlegung, wann der richtige Zeitpunkt für eure erste Campertour gekommen ist. Außerdem wichtig sind:
•Saison am Reiseziel: In der Hochsaison müsst ihr eventuell vorausbuchen.
•Klima/Temperaturen: Wie gut ihr frostige Nächte und heiße Tage vertragt, ist nicht nur eine Frage der Ausstattung, sondern auch Typsache. Auch Allergien können bei der Entscheidung über den Reisezeitpunkt ausschlaggebend werden.
•Ferien/Urlaub: Wenn ihr an die Ferien gebunden seid oder nur in einem bestimmten Zeitraum Urlaub bekommt, passt ihr am besten euer Reiseziel dem vorgegebenen Reisezeitpunkt an.
•Reisedauer: Lange Reisen, etwa in der Elternzeit, erfordern lange Vorbereitung. Denn auch Angehörige, Freunde und das Zuhause sollten bereit dafür sein.
Welches Fahrzeug für wen?
Die Familien, die ihr in diesem Buch kennenlernt, sind mit Dachzelt, Campingbus, Kastenwagen, Wohnmobil und Wohnwagen unterwegs. Jedes dieser Camper-Fahrzeuge hat seine eigenen Vorteile. Welches Fahrzeug für euch am besten passt, könnt nur ihr selbst entscheiden. Ein Mietcamper bietet eine gute Gelegenheit zu testen, welches Fahrzeug eventuell für eine eigene Anschaffung infrage kommt. Bei der Entscheidungsfindung können ein paar allgemeine Hinweise helfen:
•Größe: Dachzelt-Autos und Campingbusse sind als vollwertige Alltagsfahrzeuge auch für die Stadt geeignet. Mit kleinen Einschränkungen gilt das auch noch für kurze Kastenwagen. Alkoven-Wohnmobile oder Wohnwagen brauchen mehr Platz – sowohl beim Fahren als auch zum Parken.
•Anhänger: Einen Wohnwagen könnt ihr für Tagestouren abhängen. Dann seid ihr im Pkw flexibel. Allerdings sind einige Straßen für Fahrzeuge mit Anhängern gesperrt, zum Beispiel Passstraßen im Gebirge.
•Höhe: Für Fahrzeuge über 1,80 Meter Höhe gelten oft Höhenbeschränkungen – und zwar sowohl auf Straßen als auch auf Parkplätzen. Vorsicht ist dann auch bei Brückendurchfahrten angesagt. Hilfreich kann ein Navigationsgerät sein, das auf die Fahrzeuggröße eingestellt (kalibriert) werden kann.
•Fährüberfahrten: Je länger und höher das Fahrzeug, desto teurer der Fährpreis. Die entscheidenden Grenzen liegen oft bei sechs Meter Länge und zwei Meter Höhe.
•Schlaf- und Sitzplätze: Mit Baby und kleinen Kindern braucht ihr weniger Platz als mit Grundschülern. Teenager könnt ihr unter Umständen zum Schlafen schon in ein Zelt »ausquartieren«.
•Komfort: »Wer viel Komfort oder gar Luxus beim Camping wünscht, wird sich im Dachzelt eher nicht wohlfühlen«, meint Julia (siehe Interview Seite 118). Zwischen Campingbus und Wohnwagen gibt es viele Abstufungen. Am besten fragt ihr euch, was ihr unbedingt braucht und worauf ihr verzichten könnt. Wie wichtig sind euch Wettersicherheit, Heizung, keine Umbauten für die Nacht, Küchenausstattung, Toilette und Dusche an Bord? (siehe Interview Seite 118)