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1.1 Die Venus von Willendorf – Rubens – und jetzt?

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Frauenabbildungen gibt es seit etwa 30.000 Jahren. Von Anhängern rundlicher Frauenformen werden meist die bekannteste eiszeitliche Figur, die „Venus von Willendorf“ und der Maler Peter Paul Rubens (1577 – 1640) ins Rennen geführt. Die Venusstatuette z. B. steht für Fruchtbarkeit, wie auch die berühmte „Göttin von Çatal Hüyük“, einer Stadt in der heutigen Türkei. An der Symbolik oder am persönlichen Geschmack einzelner Maler wie Rubens, Raffael oder Tizian lässt sich nicht das Schönheitsideal einer ganzen Epoche ablesen. Weiche Formen und etwas mehr Substanz waren in Zeiten von Epidemien und Hungersnöten bestimmt von Vorteil, aber der Blick auf die Mode verrät mehr als der Blick auf Nacktdarstellungen.

So trugen die Damen der Renaissance ab dem 16. Jahrhundert Oberteile mit Dreiecksoptik, die eine Wespentaille und ausladende Röcke erforderlich machten. Von dort war es nur noch ein kurzer Weg zum Mieder und schließlich zum Korsett.

Auch wenn ab 1893 dieses Folterinstrument verschwand, die schlanke Taille, welche in der Sanduhrform betont wird, ist bis heute ein Ideal geblieben, welches zudem noch mit dem Stempel „Gesund sein heißt dünn sein“ versehen worden ist. Daran ist derzeit nicht zu rütteln, obwohl es Initiativen und selbstbewusste Individuen immer wieder versuchen.

So bleibt der Blick auf dicke, ja selbst auf mollige Menschen kritisch. Und alle Jahre wieder taucht Übergewicht als Schreckgespenst in den Schlagzeilen auf, das mit speziellen Programmen und immer neuen Wundermitteln bekämpft werden muss.

Nicht schlank? na und!

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