Читать книгу Schüßler-Salze für Ihr Kind - Angelika Gräfin Wolffskeel - Страница 7

2. Empfehlungen zur Einnahme

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Zur Einnahme der Schüßler-Salze wird im Allgemeinen empfohlen: Kinder lassen idealerweise die Tabletten im Mund zergehen. So können die heilwirksamen Salze über die Mundschleimhäute aufgenommen werden. Dies bewirkt eine gute und schnelle Aufnahme in den Organismus. Eine mögliche Beeinflussung durch die Verdauungssäfte kann so ebenfalls vermieden werden. (Würden sie geschluckt werden, blieben sie wirkungslos, weil die Magensäure die potenzierten Mineralstoffmoleküle der biochemischen Funktionsmittel zerstört.) Am besten lutschen Kinder die Funktionsmittel einzeln im Mund. Ältere Kinder können auch 2 Tabletten auf einmal lutschen.

Alternativ können die biochemischen Funktionsmittel aufgelöst in etwas abgekochtem, heißem Wasser, auf Mundtemperatur abgekühlt, kauend getrunken werden – aus meiner Sicht die beste Darreichungsform, genannt „Heiße X“ (X ist die Nummer des Salzes). Dies empfiehlt sich vor allem bei größeren Einnahmemengen. So können z. B. bei akuter Halsentzündung 3 – 5 Tabletten des Schüßler-Salzes Ferrum phos. (Nr. 3) D 12 als Akutmittel aufgelöst werden.

Die biochemischen Funktionsmittel sollten ca. eine halbe Stunde vor oder nach den Mahlzeiten genommen werden. Eine Einnahme gleichzeitig mit Essen oder Trinken ist nicht allzu empfehlenswert, weil der Organismus sich besser mit einer Aufgabe beschäftigen kann, als viele Dinge gleichzeitig zu tun.

Gleichzeitig können bis zu 3 – 4 verschiedene Schüßler-Salze zur Anwendung gelangen In der Regel werden je nach Anforderung (akut oder chronisch) 3 x 1 bis 3 x 2, im Akutfall auch bis zu 5 x täglich 3 bzw. 5 bzw. 7 Tabletten (je nach Alter) mehrmals täglich verabreicht. Langsam wirkende Salze wie Calcium fluor. (Nr. 1) und Silicea (Nr. 11) können Monate bis Jahre genommen werden. Denken Sie an den Zahn- und Knochenaufbau Ihres Kindes. Da sind diese Mineralsalze bis zum Zahn- bzw. Knochenabschluss erforderlich. Wenig sinnvoll erscheinen größere Einnahmemengen. Die tatsächlich zugeführte Menge an Mineralstoffen ist allerdings auch bei höherer Dosis noch verschwindend gering.

Eine Überdosierung ist im üblichen Dosisbereich auch bei einer längeren Einnahme von verschiedenen biochemischen Funktionsmitteln nicht möglich. Bei der Einnahme vieler Tabletten (50 – 100 pro Tag) oder bei sehr empfindlichen Personen kann der Milchzucker eine leicht abführende Wirkung haben.

Akute Erkrankungen

Kinder unter 12 Jahren erhalten bei akuten Beschwerden ein- bis zweistündlich 1 Tablette, zur weiteren nachfolgenden Behandlung oder auch in chronischen Fällen 3 – 4 x täglich 1 Tablette.

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Insbesondere bei dem biochemischen Funktionsmittel Nr. 7, Magnesium phos., hat sich noch eine andere Einnahmeweise bewährt, die besonders schnell und intensiv wirkt: die sogenannte „Heiße 7“. Sie wird bevorzugt bei akuten Schmerzen und Krämpfen angewandt.

Chronische Erkrankungen

Bei chronischen Beschwerden sollten Kinder über den Tag verteilt 3 bzw. 5 bzw. 7 Tabletten (je nach Alter des Kindes) des jeweiligen Schüßler-Salzes im Munde hintereinander zergehen lassen oder als heiße Trinklösung mit der Gesamttagesmenge einnehmen, z. B. morgens, mittags, nachmittags und abends.

Säuglinge

Bereits Säuglingen können die Tabletten in gelöster Form mit dem Fläschchen, über die Brei-Methode (1 Tablette als Brei lösen, auf die Brustwarze auftragen und das zu stillende Kind saugen lassen, oder den Brei in die Wangeninnentasche streichen) oder mit der Brei-Mahlzeit gegeben werden.

Diese Darreichungsform kann mehrmals täglich, wenn akute Situationen dies erfordern, und zur Not auch in der Nacht wiederholt werden. Die erforderlichen Salze können auch wechselweise verabreicht werden.

Diabetiker

Diabetiker sollten die Tabletten wegen des Gehalts an Milchzucker auf ihre Broteinheiten anrechnen. 50 Tabletten entsprechen dabei ungefähr einer Broteinheit. Es gibt die Möglichkeit, die Tabletten in Wasser zu lösen, den Milchzucker absetzen zu lassen, den Überstand zu kauen und anschließend das Wasser auszuspucken. Der Milchzucker ist sehr träge und wird deshalb in der kurzen Zeit kaum bis gar nicht aufgenommen.

Gleichzeitige Einnahme mehrerer Schüßler-Salze

Sie werden bemerken, dass bei gleichartigen Befindlichkeitsstörungen/Krankheitszuständen oftmals verschiedene Funktionsmittel in Frage kommen. Der Grund: Die Biochemie nach Dr. Schüßler behebt in erster Linie eben nicht Krankheitszustände, sondern Krankheitsursachen. Aus diesem Grunde ist es unbedingt wichtig,

a) alle Krankheitsursachen genau zu erforschen und

b) die Wirkungsgebiete der biochemischen Funktionsmittel richtig und gründlich zu studieren.

Bei unklaren und schwerwiegenden Symptomen ist es unumgänglich, einen Arzt oder Heilpraktiker aufzusuchen. Verlieren Sie keine wertvolle Zeit und besprechen Sie auch ggf. mit Ihrem Therapeuten, dass Sie eine biochemische Begleitung durchführen.

Das am geringsten im Körper vorkommende Salz bestimmt den Grad der Gesundheit und sollte am dringendsten verabreicht werden. Im Körper kann jedoch durchaus ein Mangel – in unterschiedlicher Ausprägung – an mehreren Mineralsalzen bestehen. Diese sind dann entsprechend einzunehmen. Eine Obergrenze von vier, maximal sechs verschiedenen Mineralsalzen sollte dabei nicht überschritten werden.

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Bei akuten Krankheiten wird der Mangel eines bestimmten Minerals sehr stark sichtbar und chronische Mangelzustände treten in ihrer Bedeutung in den Hintergrund. Ist der akute Zustand vorbei, tritt der chronische Mangel wieder hervor. Bei einer Einnahme gegen chronische Erkrankungen wird deshalb zugunsten der akuten Erkrankung die Behandlung unterbrochen und dann nach Ende wieder erneut fortgesetzt.

Hinweis: Die einzelnen biochemischen Mineralsalze stehen untereinander in einem Verhältnis der „Gegensätzlichkeit“, des Antagonismus.

Das bedeutet, dass wir Mineralsalze, die sich in der Aufnahme und im Funktionskreis beeinflussen, nicht gleichzeitig zu uns nehmen dürfen. Nach Möglichkeit sollten, außer im Akutfall, ca. 2 Stunden Zeit dazwischenliegen.

Antagonisten (Gegenspieler)
EisenZink
KaliumCalcium, Magnesium
CalciumEisen, Kalium, Zink
NatriumKalium

Häufig gestelle Fragen

1. Können Nebenwirkungen auftreten?

Durch den Milchzucker kann es bei Einnahme größerer Mengen zu einer weichen Konsistenz des Stuhls kommen. Durchfall ist bei den üblichen Dosierungen nicht zu erwarten.

Menschen, die unter Zöliakie (auf Glutenunverträglichkeit beruhende Verdauungsstörung mit chronischem Durchfall bei Verzehr von Getreideprodukten) oder einer sonstigen Überempfindlichkeit gegen Weizenstärke leiden, sollten biochemische Funktionsmittel bevorzugen, die glutenfrei sind. Dazu gehört z. B. die karto-Linie der Deutschen Homöopathie Union (DHU) – hier wurde der zur Herstellung üblicherweise verwendete Hilfsstoff Weizenstärke durch Kartoffelstärke ersetzt.

Alternativ könnte ein homöopathisches Mittel in der gleichen Potenzierung, z. B. Calcium phos. D 6, auf Rohrzuckerbasis genommen werden. 5 Globuli entsprechen 1 Mineralsalztablette. Bitte arbeiten Sie dann auch im Sinne von Dr. Schüßler damit: Wird z. B. mehrmals täglich 1 Tablette für Ihr Kind benötigt, etwa Ferrum phos. (Nr. 3), weil der Hals gerötet oder der Po wund ist, werden mehrmals täglich 5 Globuli des homöopathischen Mittels Ferrum phos. D 12 verabreicht.

2. Gibt es Gegenanzeigen?

Manche Menschen vertragen Milchzucker nicht (Laktose-Intoleranz, Laktose-Malabsorption). Eine Unverträglichkeitsreaktion entsteht in der Regel jedoch erst, wenn 20 – 40 Tabletten und mehr auf einmal verabreicht werden. Die in der Biochemie übliche Dosierung mit verschwindend geringen Mengen führt zu keinen Problemen. Ursache für eine Unverträglichkeit ist ein Enzymmangel (Laktasemangel), bei dem die Produktion des Enzyms Laktase eingeschränkt ist. Bei Kindern sollten pro Tag nicht mehr als 20 Tabletten verabreicht werden, falls eine Laktose-Intoleranz vorliegt.

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Bei einer Laktose-Unverträglichkeit (Milchzucker-Unverträglichkeit) sollte die gelöste Variante (s. Abschnitt „Diabetiker“) gewählt werden.

3. Ist eine Erstverschlimmerung zu erwarten?

Bei besonders sensiblen oder geschwächten Kindern kann es gelegentlich zu einer „Erstverschlimmerung“ kommen. Diese verläuft, sofern sie überhaupt auftritt, i. d. R. wenig belastend und klingt meist schnell wieder ab. Eine Erstreaktion ist grundsätzlich nicht negativ zu bewerten. Der Körper signalisiert damit, dass das biochemische Funktionsmittel richtig gewählt wurde und somit eine gute Wirkung erwartet werden kann. Eine Erstverschlimmerung ist für die Wirkung allerdings nicht notwendig und sollte von Ihnen nicht erwartet werden.

4. Was ist bei Diabetikern zu beachten?

Diabetiker müssen berücksichtigen, dass aufgrund ihres Milchzuckergehalts etwa 50 Tabletten einer Broteinheit (BE) entsprechen (s. Abschnitt „Diabetiker“).

Willst du deine Zukunft kennen, dann betrachte dich in der Gegenwart, denn sie ist die Ursache deiner Zukunft.

Buddha

5. Kann mit homöopathischen Arzneien kombiniert werden?

Die biochemischen Funktionstabletten können eine homöopathische Therapie unterstützen. Entsprechende Funktionstabletten eignen sich hierbei besonders als sogenannte Basistherapie. Verbleibende Symptome können dann entweder mit einem homöopathischen Einzelmittel nach dem Simile-Prinzip oder, bei einer organ- oder indikationsbezogenen Therapie, mit einem geeigneten Komplexmittel behandelt werden. Wichtig ist, dass die Eltern dem Therapeuten die Einnahme der biochemischen Funktionstabletten mitteilen, da dies bei der Mittelwahl in der Homöopathie berücksichtigt werden sollte.

6. Kann mit allopathischen (schulmedizinischen) Arzneimitteln kombiniert werden?

Die biochemischen Funktionstabletten können auch eine allopathische Therapie unterstützen. Aufgrund der Wirkung auf die Zellfunktion und das die Zelle umgebende Milieu können andere Arzneistoffe die Zellen besser erreichen und dort ihre Wirkung entfalten. Die Mineralsalze können ergänzend eingenommen, sollten aber auf keinen Fall als Ersatz verwendet werden. Sie dürfen die verordneten Arzneimittel unter keinen Umständen ohne Rücksprache mit dem Arzt / Heilpraktiker oder sonstigen Therapeuten absetzen.

7. Besteht die Gefahr der Gewöhnung?

Eine Gewöhnung oder Abhängigkeit kann in keinem Fall entstehen. Es wird jedoch berichtet, dass in manchen Fällen die Kinder ein Bedürfnis nach den biochemischen Funktionstabletten entwickeln und diese einfordern. Eine mögliche Interpretation: Der Körper versucht, einen bestehenden Mangel auszugleichen.

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8. Woran liegt es, wenn sich kein Erfolg einstellt?

Klären Sie für sich zunächst folgende Fragen:

• Ist das für Ihr Kind richtige Mittel gewählt? Ein richtig gewähltes biochemisches Funktionsmittel schmeckt grundsätzlich süß. Fragen Sie Ihr Kind danach. Eines, das im Moment nicht benötigt wird, schmeckt neutral.

• Lutschen die Kinder ausreichende Mengen? Versuchsweise sollten Sie die Häufigkeit der Gaben erhöhen.

• Therapiehindernisse:

• Störfelder (z. B. Entzündungsherde im Körper oder auch Narben)

• Amalgamfüllungen in den Zähnen, verschiedene Zahnmaterialien, Zahnspangen usw.

• hohe Zufuhr von Genussgiften wie Coca-Cola, Limonade, Süßigkeiten, Alkohol (diese fördern die Ausscheidung von Mineralien bzw. erhöhen den Verbrauch)

• ernährungsbedingter Mangel an Mineralien durch einseitige Kost

• starke psychische Belastungen wie Ängste, Beziehungskrisen der Eltern, Verlust von Freunden, Orts- und / oder Schulwechsel, Tod eines Familienangehörigen usw.

• Es kann auch durch eine fortschreitende Erkrankung zu irreparablen Organveränderungen gekommen sein. Hier bitte auf keinen Fall eine Heilung durch die Schüßler-Salze erwarten!

Schüßler-Salze für Ihr Kind

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