Читать книгу 7 Monate Herbstgefühle - Anke-Larissa Ahlgrimm - Страница 10

IX

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[4. Oktober, 2016]

„LEONDRE, DU ARSCH“, kreischte ich aufgebracht und stolperte ein paar Schritte zurück. Der junge Arzt konnte sich ebenfalls gerade noch aufrecht halten, allerdings ließ er die Gefäße fallen, dessen Inhalte er gerade noch auf mir ausgeleert hatte. Mit seinen blauen Augen sah er mich überrascht an.

„Oh Gott“, stieß er aus. Ich musste tief Luft holen, um ihm keine runterzuhauen. Ich stand mitten in einem Gang des Krankenhauses. Ich hatte bereits meine normale Kleidung an, da ich nun Feierabend hatte und nach Hause gehen konnte. Aber nun war ich klitschnass und von meinen Kleidern tropfte – um ehrlich zu sein wusste ich nicht, was es war. Es waren mehrere Flüssigkeiten gewesen, eine ähnelte auf jeden Fall Blut und der Geruch von Urin stieg mir in die Nase. Was zum Teufel hatte Leo da mit sich herum geschleppt?

„Leondre Turner“, sagte ich immer noch wütend und versuchte krampfhaft bei dem strengen Geruch meinen Mageninhalt in mir zu behalten. Außerdem durfte ich nicht anfangen auf Französisch mit ihm zu schimpfen. Andererseits würde er mich ja gar nicht verstehen …

„Bitte nenne mich nicht Leondre“, hörte ich den brünetten Mann murmeln, während er mit einem Papiertuch über mein Shirt fuhr. Ruckartig nahm ich ihm das Tuch aus der Hand und tupfte mich selbst damit ab.

„Fass mich nicht an.“

„Entschuldigung.“ Leos Stimme war noch immer leise, weshalb ich ihn für einen Moment stumm betrachtete. Er hatte dunkle Augenringe, seine sonst perfekt gestylten Haare standen in alle Richtungen ab und ich war mir ziemlich sicher, dass er seinen Kittel falsch herum trug.

„Schon in Ordnung“, seufzte ich, obwohl eigentlich nichts in Ordnung war. Ich wollte nur noch nach Hause und zu Haven und Lilac. Ich hatte morgen frei, weswegen ich ausschlafen konnte. Aber nein, ich stand immer noch hier mit nicht identifizierten Flüssigkeiten auf der Kleidung.

Statt zu den Aufzügen, machte ich mich wieder auf den Weg zu den Umkleiden. Debbie stand bereits vor ihrem Spind und begann sich ihr rosa Arbeitsshirt anzuziehen.

„Was ist denn mit dir passiert?“, fragte sich schockiert und vergaß glatt den Saum ihres Shirts nach unten zu ziehen. Ich trat einen Schritt vor und erledigte das für sie, bevor ich antwortete.

„Leo.“ Schweigend sperrte ich meinen Spind auf und hoffte ein sauberes Shirt zu finden. Das Einzige, was ich allerdings fand, war ein weißes Top auf dem bereits Blutspritzer waren. Fluchend stopfte ich es in meiner Tasche. Das Mindeste, was ich tun konnte, war das doofe Ding zu waschen.

„Ich hab noch eine Pullover, wenn du willst“, sagte Debbie, welche meine Verzweiflung wohl bemerkt hatte. Ehe ich antworten konnte, hatte sie auch schon den dunkelblauen Wollpulli aus ihrem Spind gezogen und ihn mir hingehalten. Dankbar lächelte ich sie an und schlüpfte aus meiner Jacke und dem Shirt, dass den meisten Schaden davon getragen hatte. Die Wolle fühlte sich fantastisch an meiner Haut an und ich konnte nicht anders, als erleichtert zu seufzen. Debbie schüttelte lachend ihren Kopf. „Willst du nicht lieber duschen gehen? Du riechst ein bisschen.“ Demonstrativ rümpfte sie ihre Nase und trat einen Schritt von mir weg.

Ich seufzte erneut. „Ich hab einen Zug, den ich noch erwischen muss.“

Ich erwischte den Zug natürlich nicht. Da der nächste Zug erst zwei Stunden später gefahren wäre, musste ich mir ein Taxi rufen, dass mich bis nach New Jersey fuhr. Man könnte meinen, dass ich mich während der langen Fahrt abregte und nicht mehr das Bedürfnis hatte Leo zu erwürgen. Dies war leider nicht der Fall. Ich konnte mich schließlich bei dem Taxifahrer darüber nicht aufregen, da dieser selbst ein aufgebrachtes Telefonat mit seiner – wie ich vermutete – Ehefrau führte. Sie hatte sich anscheinend bei ihm darüber aufgeregt, dass er dauernd Überstunden machte und sie ihn gar nicht mehr zu Gesicht bekam. Ich hatte mich so schlecht gefühlt, da er ja wegen mir nach New Jersey musste, dass ich ihn weiter telefonieren ließ.

„Ich werde ihn umbringen, Haven“, rief ich über das Geräusch des rauschenden Wassers hinweg. Haven, der sich seine Zähne putzte, während ich unter der Dusche stand und mich sauber schrubbte, schwieg. „Morgen, wenn er zu seiner Schicht kommt, werde ich ihn verdammt nochmal umbringen.“

„Du hast morgen frei, Bee.“

Ich hielt für einen Moment inne und ließ das Wasser über meinen Körper laufen. „Na gut, dann eben übermorgen.“

„Ist heute sonst noch etwas passiert im Krankenhaus?“

„Nein, zumindest nichts so schlimmes, wie das, was Leo mir angetan hat.“ Ich stellte das Wasser aus und griff nach meinem Handtuch. „Der arme Taxifahrer. Er muss jetzt bestimmt das Auto lüften wegen mir.“

„Das stimmt doch gar nicht“, lachte Haven und reichte mir ein weiteres Handtuch, das ich um meine Haare wickeln konnte. Seufzend trocknete ich meinen Körper ab.

„Sag mal, rieche ich für dich immer noch nach einem Penner?“, fragte ich verzweifelt, woraufhin Haven seine Nase hinter meinem Ohr vergrub und meinen Duft einsog. Dann schlang er seine Arme um mich und ich lehnte mich an ihn.

„Für mich riecht das nach Früchten.“ Er küsste meine Wange und dann meine Lippen. „Aber ist das nicht Lilacs Shampoo?“

„Ich wurde mit Blut und Urin übergossen. Ich finde, ich habe das Prinzessinnen-Shampoo verdient“, grummelte ich und vergrub mein Gesicht in Havens Brust. Mein Freund strich mir sanft über die Schulterblätter. „Doofer Leo, er macht immer alles kaputt.“

„Vielleicht solltest du mal aufhören, dauernd über ihn zu reden“, schlug Haven emotionslos vor und ich löste mich von ihm, um ihm ins Gesicht sehen zu können. Was meinte er denn jetzt damit? Ich redete schließlich nicht immer nur von ihm. Andererseits regte ich mich in letzter Zeit doch oft über ihn auf.

„Vielleicht“, murmelte ich also und kuschelte mich wieder in Havens Arme. „Oder ich brauch einfach nochmal Urlaub. Der Letzte ist schon wieder zwei Wochen her.“

[5. Oktober, 2016]

Meine angeknabberten Fingernägel tippten in einem schnellen Rhythmus auf den Holztisch und sogar der Kellner, der den Tee abstellte, warf mir einen besorgten Blick zu. Ich stieß ein tiefes Seufzen aus und griff zum erneuten Mal nach meinem Handy, um nachzusehen, ob Nala nicht doch eine Nachricht geschrieben hatte. Das hatte sie nicht. Aber sie war trotzdem zu spät. Eigentlich war ich ja zu früh gewesen und Nala war gerade mal wenige Minuten zu spät. Trotzdem konnte ich nicht aufhören, mich nervös umzusehen.

„Pardon, ich bin zu spät“, keuchte Nala, die in diesem Moment ins Café gestürmt kam und sich auf die Bank gegenüber von mir fallen ließ. „Cam hat mal wieder eine dieser Phasen, in denen er mich nicht mehr aus dem Bett lässt. Und mon dieu, er hat es mir wirklich schwer gemacht. Aber wir haben uns ja verabredet und das musste ich Cam klar machen. Dann bin ich auch noch in die falsche Metro gestiegen, du kennst mich ja, ich merk sowas erst im letzten Moment. Also musste ich erst mal wieder zurückfahren. Aber jetzt bin ich ja hier. Hast du schon für mich bestellt? Dumme Frage, der Tee steht ja schon hier. Ist das Pfefferminze? Riecht danach. Hast du auch was zu essen bestellt? Also ich persönlich hab jetzt keinen Hunger, aber ... was labere ich gerade schon wieder für einen Mist? Alles gut bei dir? Du siehst ein bisschen gestresst aus.“ Nala strich sich ihre kurzen braunen Haare aus der Stirn und warf mir durch ihre dichten Wimpern einen forschenden Blick zu. Stumm nahm ich meine Tasse in die Hand und trank ein paar Schlucke daraus, obwohl der Tee mir auf der Zunge brannte. Lieber dies, als mit der Wahrheit rauszurücken.

„Also ist bei Cam und dir alles parfait?“, fragte ich stattdessen und sah meine beste Freundin mit hochgezogener Augenbraue an. Nala zögerte kurz. Sie bemerkte, dass ich ihrer Frage auswich, sie war schließlich meine beste Freundin. Aber genau deswegen hakte sie nicht nach.

„Naja, nicht unbedingt parfait, aber jetzt auch nicht unbedingt schlecht.“ Grinsend schob Nala ihren blauen Schal beiseite, um mir einen dicken Knutschfleck zu präsentieren. „Wenn es so weitergeht, können wir vielleicht Weihnachten bei seiner Familie in Kalifornien verbringen.“

„Ich dachte, du wolltest hier in New York bleiben?“

„Ja“, murmelte Nala und zuckte mit den Achseln. Ihre Wangen waren immer noch rot von ihrem Sprint hierher, allerdings schoss ihr nun erneut Blut in den Kopf. „Mal sehen. Ihr fliegt wieder nach England, richtig?“

„Ouais, hatten wir vor“, sagte ich nickend. Ich spürte, wie meine Finger anfingen zu zucken, als wollten sie wieder auf die Tischplatte tippen, also zwang ich mich, meine Tasse festzuhalten. Konnte ich nicht einfach still sitzen? „Aber wer weiß, was sich noch ändert. Ich meine … man weiß ja nie.“

Skeptisch hob Nala eine Augenbraue. „Roo? Läuft es bei Haven und dir auch gut?“

„Klar, es läuft fantastisch. Wir lieben uns, Lilac ist ein braves Mädchen … ich meine, anscheinend rede ich in letzter Zeit viel von Leo, aber ansonsten -“

„Leo?“, hakte die Braunhaarige ungläubig nach. „Du meinst den Mistkerl aus dem Krankenhaus, oder? Über den sprichst du mit Haven?“

„Ich reg mich über ihn auf“, verbesserte ich Nala. „Das wiederum scheint jetzt meinen Freund aufzuregen. Warum ist mir nicht ganz klar.“

Für einen Moment sah Nala mich an, als hätte ich ihr erklärt, ich wäre der Kaiser von China. „Also ich finde das ganz schön nachvollziehbar“, sagte sie schließlich kopfschüttelnd. Ich sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an und deutete ihr an weiterzusprechen. „Du regst dich über Leo auf. Das heißt, du denkst auch viel über ihn nach. Was aus Havens Sichtweise nicht unbedingt toll wäre. Allerdings glaube ich auch nicht, dass Haven unbegreiflich eifersüchtig ist. So kommt er mir nicht vor. Aber das nächste Mal, wenn du dich über Leo beschwerst … beschwer dich bei mir oder allen anderen außer Haven.“ Kichernd zwinkerte Nala mir zu.

Leise seufzte ich und starrte in meinen Tee. „Wenn du meinst.“

Nala beugte sich über den Tisch und strich mir über die Schulter. „Dis-moi. Was ist los? Irgendwas beschäftigt dich doch“, sagte sie auf einmal plötzlich leise und entlockte mir ein erneutes Seufzen. In mir herrschte ein Kampf. Ein Kampf zwischen meiner Vernunft, die es Nala einfach sagen wollte, und meiner Angst, die – nun ja – Angst hatte. Stumm sah ich Nala in die braunen Augen, bis ich merkte, wie die Angst gewann. Das tat sie so oft, egal wie lange ich schon mit Nala befreundet war.

„Alles perfekt“, flüsterte ich schwach und schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln, welches sie mir natürlich nicht abkaufte. Sie runzelte leidglich ihre Stirn und drückte meine Schulter etwas fester.

„Ich bin hier, Roo, okay? Wenn du über irgendwas reden möchtest –“ Meine beste Freundin unterbrach sich selbst, um mir ein breites Lächeln zu zuwerfen. Dann erhob sie sich abrupt von ihrem Stuhl, sodass ich mich erschreckte. „Du kannst immer mit mir sprechen, aber gib mir zwei Minuten, ich muss mal für kleine Mädchen.“ Mit diesen Worten verschwand sie zu der Toilette des Cafés und mein innerer Kampf ging erneut los. Vielleicht sollte ich es wirklich Nala erzählen. Ich musste es ihr erzählen. Denn wenn ich es nicht mal Nala sagen konnte, meiner besten Freundin, dem Mädchen, dem ich seit sieben Jahren mein ganzes Leben anvertraute … wie sollte ich es Haven sagen? Oder Debbie und Rae? Meiner Familie?

„Da bin ich wieder.“ Lachend ließ sich Nala wieder auf die Sitzbank fallen und trank einen Schluck aus ihrer Teetasse, bis ihr Blick auf den Gegenstand in meinen Händen fiel, den ich mehr oder weniger in Gedanken versunken aus meiner Handtasche gezogen hatte. „Rubie Carpenter, was ist das?“

„Ein Schwangerschaftstest“, wisperte ich mit gesenktem Blick und starrte selbst den Plastik-Stab an. Summend nahm Nala mir den Test ab und betrachtete die zwei Striche darauf.

„Ach, Roo“, murmelte sie und schüttelte kurz den Kopf. „Hatten wir nicht ausgemacht, dass du ein bisschen aufpasst?“ Ein kleines Grinsen breitete sich auf ihren Lippen auf, doch ich konnte es nicht erwidern, da mir bereits die Tränen in die Augen schossen.

„Ich hab das nicht gewollt, ich –“ Ich holte zitternd Luft und versteckte mein Gesicht hinter meinen Händen, damit Nala nicht sehen konnte, wie die Tränen über meine Wangen rollten. Doch plötzlich spürte ich, wie Nala mich auf meiner Bank zur Seite schob und sich neben mich quetschte. Ihre Arme fanden ihren Weg um mich und drückten mich fest.

„Ich weiß das doch, Süße“, sagte Nala sanft und küsste meine Wange, sodass ich mir sicher war, dass ihr roter Lippenstift an meiner Haut klebte. Schniefend wischte ich ihre Lippenstiftreste von meiner Wange. „Aber jetzt mal von vorne. Seit wann weißt du, dass du schwanger bist?“

„Heute Morgen, nachdem Haven und Lilac weg waren. Ich hab schon die ganze Woche dieses Gefühl gehabt –“ Ich hickste leise und holte noch einmal zitternd Luft, bevor ich weiter sprach. „Mir war nicht schlecht oder so. Keine Morgenübelkeit. Aber ich hab’s einfach gewusst. Hörst du, Nala? Ich hab’s einfach gespürt und …“ Ich lehnte meinen Kopf an ihre Schulter und schloss meine Augen.

„Haven weiß es noch nicht, oder? Wann sagst du es ihm?“, fragte Nala leise, doch ich schüttelte nur meinen Kopf.

„Ich kann das nicht, Nala“, sagte ich, bevor eine weitere Welle von Tränen auf mich einstürzte. Fast schon verzweifelt versuchte Nala mich zu beruhigen, indem sie mir leise ins Ohr flüsterte, doch ich konnte mich gar nicht auf ihre Worte konzentrieren. Alles in mir schrie. Meine Gedanken überschlugen sich. Nala drückte mich an sich. Die Tränen flossen. Das gesamte Personal des Cafés sah zu uns und von den anderen Gästen wollte ich gar nicht erst anfangen. „Ich schaff das nicht, Nala. Ich kann das nicht.“ Diese Worte wiederholte ich dutzende Male, bis selbst ich das Gefühl hatte, sie würden ihre Wirkung verlieren.

„Écoute-moi“, fing Nala an, als meine Tränen langsam abebbten und ich Luft holen konnte, ohne mich dabei zu verschlucken. „Wir haben schon so viel überstanden. Und das hier. Das ist etwas Schönes. Das weißt du. Tief in dir drin weißt du das. Das ist ein Baby, Roo. Ein ungeplantes, aber trotzdem geliebtes Baby. Und wir können das alle gemeinsam schaffen, okay?“

Ich schüttelte meinen Kopf. „Ich habe einfach Herbstgefühle, was das angeht.“

Verwirrt zog Nala ihre Augenbrauen zusammen. „Du hast was? Wenn du mir etwas erklären willst, wäre es praktisch, wenn du dabei keine erfundenen Wörter benutzt“, neckte sie mich lächelnd. Ich seufzte leise.

„Der Herbst ist eine hinterlistige Jahreszeit. Überall wird man geblendet von warmen Farben und bekommt das Gefühl von Geborgenheit und doch wird es um einen herum immer kälter. Wenn man an den Herbst denkt, denkt man an die Farben, nicht die Kälte. Und so fühle ich mich gerade. Noch bin ich in Sicherheit, aber wer weiß, wann die Kälte zuschnappt und mich mit sich zieht“, erklärte ich leise und entlockte Nala ebenfalls ein Seufzen. Für ein paar Momente sah sie mich stumm an, bevor sie über meine Schulter strich.

„Seh das nicht so negativ. Wie ich gesagt habe, wir schaffen das.“ Schmunzelnd griff Nala nach ihrer Teetasse, als wäre das Thema somit abgeschlossen. „Hast du schon einen Arzttermin?“

„Dr. Stevens ist im Urlaub, sie kommt erst in zwei Wochen wieder“, erwiderte ich, während ich die letzten Reste meiner Mascara von meiner Wange wischte. Nala sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Ich weiß, was du denkst, Nala. Aber sie hat meine Akte, sie kennt meine Geschichte. Ich vertrau ihr.“

Nala summte leise und trank einen Schluck Tee. „Das musst du selbst wissen. Ich werde mich da nicht einmischen.“

7 Monate Herbstgefühle

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