Читать книгу Tränen sind das Blut aus den Wunden meiner Seele - Ankh da Silva - Страница 6

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Dieses war auch mein Problem. Ich erinnerte mich an dich, sah oft vor meinem inneren Auge dein Bild auftauchen. Immer wieder wie wir uns damals trafen und alles begann. Allerdings hatte ich absolut keine Ahnung wer der Mann war oder woher wir uns kannten.

Durch den Überfall auf mich hatte ich Gedächtnisverlust erlitten. Meine Familie und Freunde wussten nichts von unserer Bekanntschaft, also tauchtest du auch nie in deren Erzählungen auf. Du warst bis zu diesem Tag, als die Formel 1 Leute mich kontaktierten der geheimnisvolle Unbekannte aus meinen Erinnerungen.

Sie sprachen mit mir über dich und zeigten mir Fotos von dir. Allerdings den Rennfahrer kannte ich ja nicht, somit sprachen Sie für mich lediglich über einen unbekannten Kollegen. Auf den Fotos die sie mir anfangs zeigten erkannte ich dich auch nicht, denn ich hatte eigentlich immer nur ein Bild von dir im Kopf, mehr Erinnerungen hatte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht.

Dann auf einmal zeigten sie mir ein Bild – dein Bild! Ich erkannte dich sofort als den Mann aus meinen Erinnerungen. Genau der gleiche Gesichtsausdruck wie als du dich zu mir umdrehtest und sagtest:“Why?“ (Warum?). Der einzige Unterschied der bestand darin, auf dem Foto trägst du ein weißes Shirt

und nicht wie in meiner Erinnerung ein rotes.

Ich fragte sofort: „Wer ist dieser Mann?“, „Ihr kennt Ihn?“, ich war überrascht gleichzeitig jedoch auch erfreut. Endlich hatte ich ihn gefunden diesen unbekannten Mann aus meinen Erinnerungen. Ich fragte weiter:

„Wie geht es ihm? Kann ich ihn sprechen oder gar sehen?“ Deine Kollegen waren über meine Reaktion sehr verwundert und teilten mir mit, dass du tot seiest und das doch der Kollege sei über den wir die ganze Zeit gesprochen hätten. Freude und Leid, so nah beieinander. In fast der gleichen Sekunde beide Botschaften habe ich erhalten.

Ich hatte viele Fragen an deine Kollegen, die Bilder die sie mir gezeigt hatten sah ich jetzt mit ganz anderen Augen und auch was sie mir über dich berichteten stand sofort unter einem ganz anderen Licht.

Immer wieder fragte ich wie es passiert sei, sie gaben mir den Link zu dem Unfallvideo. Ich weiß nicht wie oft ich es mir inzwischen angesehen habe. Immer und immer wieder. Oft mit der Hoffnung das es nicht du – der Mann aus meiner Erinnerung sei – der dort gefahren ist und den Unfall hatte.

Ich erklärte deinen Kollegen was mir damals passiert sei und welche Auswirkungen im gesundheitlichen Bereich es noch bis zu dem Zeitpunkt unseres Gesprächs hatte.

Auch gab ich ihnen die Infos zu dem an was ich mich erinnerte und warum ich –krankheitsbedingt – erst jetzt von deinem Tod so wirklich erfuhr.

Einer der Kollegen sagte zu den Anderen, sie sollten mir besser nicht das Bild von deinem Helm zeigen, denn sonst würde ich – besonders nach dem was mir passiert war – davon ausgehen, dass du erschossen wurdest.

Ich brauchte auch eine ganze Weile um diesen doppelten Schock wenigstens etwas besser zu ver- arbeiten. Jetzt hatte ich jedoch Anhaltspunkte zu deiner Person, wusste endlich wo oder in welchem Umfeld ich dich in meinem Gedächtnis suchen musste.

Es fanden noch weitere Telefonate mit deinen Kollegen statt. Sie halfen mir mit ihren Berichten oder auch Bestätigungen mein Gedächtnis auch in diesem Bereich wieder zu erlangen.

Allerdings hatte ich sehr viele Fragen und machte mir große Sorgen um dich. Hattest du den Unfall bewusst mitbekommen? Lauter Fragen auf die mir keiner eine wirkliche Antwort geben konnte.

Ich rief bei einer Kartenlegerin an und erhoffte mir Antworten auf die vielen Dinge die mir im Kopf herum schwirrten. Ich fragte sie auch nach dem Warum, ausgerechnet mir die schon einiges mitgemacht hatte dieses jetzt auch noch passierte. Sie sagte zu mir: „So makaber es klingen mag, es soll zur Aufmunterung dienen!“ Ich sagte:“ Wie bitte? Was? Aufmunterung soll das sein? Ich weine mir hier seit Tagen die Augen aus, bin total verwirrt, kann nicht mehr richtig essen und schlafen, das kann ja wohl nicht wahr sein!“

Mein Problem war, heute vermisste und liebte ich dich mehr als damals bei unserem Kontakt. Wir waren Freunde und es war sehr schön mit dir. Allerdings hatten wir bestimmte Dinge abgesprochen. Ganz besonders wie das mit der Zusammenarbeit laufen sollte. Du hast mir von deiner offiziellen Freundin, Adriane einem Model, erzählt. Das war, damals zumindest völlig ok für mich.

Tränen sind das Blut aus den Wunden meiner Seele

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