Читать книгу Mord im Gewächshaus - Ann Bexhill - Страница 8
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ОглавлениеDer Chief Constable hatte die Leiche kurz in Augenschein genommen, etwas von verfluchter Verschwendung gesagt und seine Leute mit den üblichen Untersuchungen beauftragt. Fingerabdrücke nehmen, Fotografien machen, die Beschreibung der Toten und der Gegenstände in ihrem Besitz zu notieren und eine Liste der Verdächtigen Individuen, die beim Herumlungern gesehen wurden zu erfassen. Er hatte dabei nicht recht professionell gewirkt er war ein Mann des Militärs genauer der Kriegsmarinen Verwaltung. Der Kleine sich äußerst wichtig nehmende Mann drehte sich im Kreis.
»Sie da Donovan suchen sie hier herum nach diesen ... Dingens ...«
»Spuren Sir?«, fragte der Inspektor.
Sein Groll gegen die höchste Persönlichkeit der East Sussex Polizei wuchs von Minute zu Minute, in der er den Chief am Tatort spazieren gehen sah. Dann scheuchte Hamerling auch noch den Assistenten des Polizeichirurgen herum und wanderte weiter zu einem Regal mit den Begonien. Die Ableger fesselten seine Neugier länger, als es die Leiche zu tun vermochte. Nachdem alles seinen geregelten Gang ging, das hieß Inspektor Donovan untersuchte die Tür und Constable Park die Umgebung nach Fußspuren und der Doktor die Tote gingen er und Bronkers in das Haus in den Herrensalon auf ein Glas. Einbruch war auch eine Möglichkeit, die Walter Cecille Hamerling und Sir, Karl Bronkers gerade erörterten. Hamerling war ein reizender Mann, mit der liebenswerten Marotte, an seiner Kleidung zu zupfen. Das tat er immer, wenn er nervös wurde, eine kleine Marotte seit den Tagen, als er zwei Tage unter Schutt begraben lag und erst nach 52 Stunden befreit wurde. Er zupfte auch jetzt. Er warf seinem Freund einen besorgten Seitenblick zu und platzte schließlich heraus.
»Hör mal, Bronkers, ich muss das einfach Fragen, wegen Amtspflicht und so. Du hast also wirklich keine Ahnung, wer das Mädchen ist?«
Mister Bronkers wollte antworten, doch Hamerling schnitt ihm das Wort ab.
»Schon gut, Kamerad. Aber es könnte verdammt unangenehm für dich werden. Verheirateter Mann mit einer schönen Toten im Gewächshaus also, wenn du deine Ehefrau hintergehst«, Hamerling dachte kurz an die Walküre Mrs Bronkers, »verstehe ich dich sehr gut. Aber Mord? Hast du wenigstens ein Alibi, Kläre das mit deiner besseren Hälfte. Ganz unter uns: die Kleine war verdammt süß aber wo sind denn nun die Kürbisse. Ihre Figur ... nun ja jedem sein Geschmack, sie war nicht mit einer sehr üppigen Oberweite versehen.«
»Aber da liegst sie doch im Kürbisbeet meiner Frau und was redest du von Oberweiten?«
Hamerling reimte sich eins und eins zusammen und strich die Befürchtung sein bester Kumpel habe eine perverse Ader. Das hatte jedenfalls während der Autofahrt Inspektor Donovan behauptet. Dass der sogenannte Finder der Leiche laut Constable Parks sehr verdächtige Anspielungen auf den figürlichen Bau der weiblichen Leiche gemacht hatte.
»Solltest du doch etwas mit dem Mord am Hut haben, sag’s lieber gleich. Ist nur natürlich, dass man mit so einer Geschichte nicht gern herausrückt – ginge mir ganz genauso, wenn ich ein mondsüchtiger Würger währe. Der Prozess wird sehr unangenehm werden. Kann man nichts machen aber mit etwas Fürsprache beim alten Richter Parkinson kommst du um die Todesstrafe herum. Wenn du Glück hast, gehst du nach Broadmoor. Ist nicht so schlimm da gibt es ganz anständige Verpflegung und ums Steineklopfen kriegen wir dich schon rum. Obwohl dir ehrlich gesagt etwas mehr Bewegung ganz gut tun würde.«
»Aber ich versichere dir ich kenne diese Frau nicht. Ich war im Bett. Nein wir waren im Salon haben gegessen und dann in der Bibliothek gesessen. Ich arbeitete bis zehn Uhr und dann gab es etwas Rumpsteak auf gesottenen Gurkenscheiben.«
»In Butter gebraten?«
Viele Köche machten den Fehler Öl anstatt Butter zu nehmen aber Bronkers Köchin war offensichtlich keine Idiotin und verstand was von ihrem Handwerk, oder der alte Bronkers aß alles, was ihm vor die Zähne kam.
»Natürlich, die Butter bringt der Milchmann frisch jeden Morgen. Wo war ich? Ach ja ... Rumpsteak und ein Glas Whisky dann sind wir ins Bett. Und heute um fünf Uhr weckt mich Frederick mit der Nachricht von dieser Sauerei!«
»Nun ist sie nun mal hier, in deinem Gewächshaus die Tür war verschlossen und wer hat alles einen Schlüssel du und der Gärtner. Angenommen, sie ist dort eingestiegen und hat dort auf ihn gewartet es kommt zum Streit. Er ist ein junger Bursche verstehst du, was ich meine?«
»Ein Alptraum ist das!«
Mister Bronkers schnaubte.
»Die Frage ist: Was hatte sie in deinem Gemüse zu suchen?«
»Es ist das Gemüse meiner Frau ich kümmere mich einen Fingernageldreck um verdammte Kürbisse!«, rief Mister Bronkers unbesonnen.
Er drehte sich blitzschnell zur Tür, nicht das seine Polly, das gehört hatte. Das Gesicht Hamerlings hellte sich auf, seine blauen Augen funkelten listig.
»Deine Frau hat also den Schlüssel? Nun Kamerad du planst doch nicht die kostengünstige Scheidung oder?«
»Aber warum denn, ich liebe sie!«
»Oh schade nun jedem seine Wonnen, es geht mich ja polizeilich gesehen nichts an, wer wen liebt, dachte nur du hast ein Stelldichein im Gewächshaus. Deine Frau bekommt Wind davon und erdrosselt die Kleine. Verstehe mich nicht falsch sie, hat die Statur dazu. Mord aus Eifersucht! Sie kommt mit zehn Jahren davon.«
»Aber ich kenne keine Damen, ich meine ich bin kein Hallodri ich kenne die Tote wirklich nicht.«
Hamerling nickte und trank den Whisky in einem Zug, sein Hirn ratterte, wie er seinem Kumpel aus der Patsche helfen konnte.
»Bleibt nur noch der Gärtner. Deinen Butler kenne ich aus dem Klub für den lege ich meine Hand ins Feuer. Er würde sich niemals so weit herablassen und mit einer Person unter seiner Würde derartig verkehren. Was hast du gestern Abend gemacht?«, forschte Hamerling behutsam weiter.
»Ich war hier. Nein am Vormittag war ich beim Treffen der St. Georges Konservativen irgend so ein Scherzbold will bei uns ein Armenhaus errichten. Ich habe einige deiner Gelder in Landbesitz hier investiert so ein Armenhaus ruiniert die Bodenpreise du solltest da mal was unternehmen.«
Der Polizeichef nickte, »es wird keines gebaut werden darauf kannst du Gift nehmen!«, versicherte er.
»Also weg von diesen liberalen Spinnereien und erzähle mir von deinem Tageablauf. Du warst bei den Konservativen und wann bist du zurückgekommen?«
»Ich bin zeitig dort los es gab keine großen Kontroversen um das Armenhaus. Ich meine wäre es ein Heim für gefallene Frauen in Ordnung. Als ich kam, machte ich mich an die Arbeit dann Mittagessen dann ein Nickerchen.«
»War der Gärtner im Gewächshaus?«
»Ja er brachte den Mulch. Und ich darf den Ort nicht betreten, seitdem ich aus Versehen eine ekelhafte stinkende Pflanze weggeworfen habe. War wohl eine exotische Jasmin Abart, die einmal im Jahr blüht und kurz vor dem Blühen einen penetranten Geruch ausströmt.«
»Schade war wohl Kreuzjasmin sehr selten. Und wer und wann schließt ab und das Gewächshaus wird auch verschlossen?«
»Frederick gegen halb neun Uhr abends. Er meint halb neun Uhr sei die angemessene Zeit alles danach sieht aus als gäbe es keine Arbeit zu tun alles davor als scheue man die Menschen.«
»Aha das habe ich nicht gewusst schlauer Bursche dein Frederick. Und deine Frau ging mit dir zur selben Zeit ins Bett, wer ist eher eingeschlafen?«
»Keine Ahnung Walter.«
»Vermutlich war es jemand vom Personal der mit der Affäre zu tun hat. Das Bronkers Mysterium wird schnell gelöst werden«, versicherte der Chief Constable seinem Freund. Mister Bronkers schüttelte den Kopf.
»Das Bronkers Mysterium.« Karl riss vor Entsetzen seine Augen weit auf.
»Aber es darf um Gottes willen nicht publik werden!«
»Kaum außer in deinem Gemüse liegen noch mehr Leichen vergraben. Du glaubst nicht, wie oft das im polizeilichen Alltag vorkommt. Brighton ist nicht nur der nette Urlaubsort mit der Promenade es hat auch eine dunkle Seite.«
Erfahrene Polizisten redeten so, manchmal machte sich Hamerling Notizen, wenn er aus dem Fenster heraus altgediente Kriminalisten belauschte. Er hatte seine Untergebenen in Verdacht schlecht über ihn zu denken.
»Meine Dienerschaft hat unmöglich etwas damit zu tun. Naja dem Chauffeur traue ich nicht aber der wohnt außer Haus und kommt immer gegen Morgen zur Arbeit. Er wohnt in einem kleinen Cottage im Ort. Und meine Dienstmädchen und die Köchin sind nicht in der Lage solche Untaten zu begehen.«
»Ja sehr unwahrscheinlich, dass das zarte Geschlecht in die Sache verwickelt ist«, pflichtete ihm Hamerling bei.
»Ach da fällt mir ein, eine Miss Eddowes hat gesehen, das in Luther Blackwells Haus eine Frau war. Eine blonde Frau erst gestern Morgen.«
»Passt alles zusammen die Tote in deinem Gemüse, ist blond, nur ein Zufall ... wohl kaum.«