Читать книгу Maxi von Phlip (3). Feen-Alarm! - Anna Ruhe - Страница 11

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Es war zum Verzweifeln. Mit meiner besten Freundin stimmte ganz offensichtlich etwas nicht. Leider war auch für den Rest des Tages nichts aus ihr herauszubekommen. Was war nur los? Worüber durfte sie nicht reden? Ich fand das sehr seltsam. So war sie sonst gar nicht. Im Gegenteil, Jule war die beste Problemlöserin auf der ganzen Welt – Feenwelt mit eingeschlossen.

»Wir müssen rausfinden, was los ist«, raunte Maxi, nachdem sich Jule auf ihr Fahrrad geschwungen und sich wortlos winkend von uns verabschiedet hatte. Die Augen meiner kleinen Fee waren so groß, als würden sie ihr gleich aus dem Gesicht fallen. Ratlos sah ich Jule hinterher, bis sie nur noch ein kleiner Punkt war.

»Und wie willst du das anstellen, wenn sie nicht mit uns redet?«, fragte ich Maxi.

»Aufgepasst!« Meine Fee klappte umständlich ihren Zauberstab auseinander und schwang ihn über mir. Schon sauste ich Richtung Boden, bis ich Maxi gegenüberstand und ihr direkt in die Augen blickte. Ich war wieder auf Radiergummigröße geschrumpft.

»Superprimibus. Und jetzt los!« Maxi packte mich an meinem Schulranzen und flatterte mit mir in die Höhe. Dabei flog sie Schlangenlinien, was wahrscheinlich daran lag, dass ich ihr – zusammen mit meinen vielen Schulbüchern – wohl doch ein bisschen zu schwer war. Ehrlich gesagt, mochte ich das gar nicht, von Maxi durch die Luft geflogen zu werden. Auch ohne Schlangenlinien. Mir blieb dabei jedes Mal fast das Herz stehen, weil ich mir vorstellte, Maxi könnte mich aus Versehen mal loslassen. Oder ich im Flug gegen etwas stoßen, das Maxi übersah. Oder, oder, oder.


Ich atmete erst wieder ruhiger, als Maxi mit mir auf dem Fensterbrett vor Jules Zimmer landete. Dann lugten wir durch die Fensterscheibe und beobachteten Jule dabei, wie sie in ihrem Sessel versank. Sie war kurz davor einzuschlafen, schreckte aber immer wieder hoch. Irgendetwas hinderte sie daran wegzunicken. Ich verstand bloß nicht, was es war. Jule war doch allein in ihrem Zimmer?

Neben mir drückte sich Maxi die Nase an der Fensterscheibe platt. »Zum Pixiblitz noch mal! Das gibt’s doch nicht!«, rief sie und zog dabei ihre Augenbrauen zu einem Strich zusammen.

»Wie …? Was denn?«, haspelte ich, weil ich nicht verstand, worüber sich Maxi so aufregte. Dass Jule vor Müdigkeit halb umkippte, war ja nichts Neues.


Maxi sah mich mit großen Augen an. »Siehst du die Nervensägen da nicht?«

Ich schüttelte den Kopf. »Jule ist doch keine Nervensäge!«


»Nein, nicht Jule.« Maxi klopfte mit ihrem Zeigefinger an die Fensterscheibe. »Die anderen da.«

»Welche anderen?« Ich verstand nur noch Bahnhof.


Auf einmal schien Maxi etwas einzufallen. »Ach so, verstehe. Du darfst die ja gar nicht sehen, richtig?«

Ich hob nur die Schultern. Ich hatte keine Ahnung, wovon meine Fee redete.

Maxi legte den Kopf schief und sah zwischen mir und Jule hin und her. »Das müssen wir zippozappo ändern! Da hilft nur die gute alte Überrumpelungstechnik.«

Bevor ich fragen konnte, was für eine Technik sie genau meinte, packte mich Maxi wieder am Schulranzen und flog uns aufs Hausdach. Genauer gesagt, auf den Rand des Schornsteins. Mir wurde übel, so hoch war das.

»Maxi! Was machen wir hier?«, krächzte ich.

»Jules Eltern haben einen Kamin, richtig?« Meine Fee sah mich eine Sekunde lang an, und ich bereute sofort mein Nicken.

»Du willst da nicht wirklich runter?«

Doch diesmal war es Maxi, die meine Frage mit einem Nicken beantwortete.

»Das ist … viel zu gefährlich!«, stammelte ich.


»Ach was.« Maxi wedelte mit ihrer Hand durch die Luft, als könnte sie so alle Bedenken vertreiben. »Hier ist doch außer uns niemand. Den Schornstein benutzt nur Herr Clause.«


»Welcher Klaus denn?«

»Na, Herr Clause! Du weißt schon: der Dicke mit dem weißen Bart. Aber keine Sorge, der ist immer nur an einem einzigen Abend im Winter hier, soweit ich weiß. Sonst nie. Wir haben also freie Bahn.« Maxi atmete einmal ganz tief ein und wieder aus.


»Ich mache mir nur Sorgen wegen der Hö…« Mehr Zeit zum Beschweren blieb mir nicht. Meine Fee hopste einfach in den Schornstein hinein, als wäre es ein Swimmingpool. Nur baumelte ich dabei wieder an meinem Schulranzen in der Luft. Mitten im Ruß.

Im nächsten Moment war alles dunkel, und Maxi zischte mit mir durch ein paar Schächte.

Ich hielt so lange die Luft an, bis es auf einmal wieder hell wurde und wir im Wohnzimmer-Kamin landeten. Rußwolken wirbelten um uns herum. Doch nicht mal das störte Maxi. Sie sauste mit mir weiter durch die Wohnung bis zur angelehnten Tür, die in Jules Zimmer führte. Endlich spürte ich Boden unter meinen Füßen und traute mich wieder zu atmen.

Puh! Das war gerade noch mal gut gegangen.

Maxi von Phlip (3). Feen-Alarm!

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